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Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl)

Diagnostik und Therapie bilingualer Kinder: Eine Herausforderung für die Logopädie

Berlin (ots)

Die zunehmende Zahl bilingualer Kinder stellt die
europäischen Staaten vor neue Herausforderungen. Hierauf wiesen heute
der Deutsche Bundesverband für Logopädie (dbl) und der Europäische
Dachverband der nationalen Logopädenverbände CPLOL anlässlich ihres
Kongresses hin, der noch bis zum 17. September im Berliner Congress
Center stattfindet. "Das Bildungssystem muss durch soziale
Integrations- und pädagogische Sprachfördermaßnahmen dafür Sorge
tragen, dass insbesondere Kinder von Migranten die Deutsche (Fremd-)
Sprache frühzeitig gut erlernen können. In der Logopädie geht es
darum, die Diagnostik und Therapie bilingualer Kinder mit
Sprachentwicklungsstörungen sicherzustellen", konkretisierte
dbl-Präsidentin Dr. Monika Rausch.
"Wir brauchen in Europa mehr diagnostische und therapeutische
Methoden, die sprachen- und kulturenübergreifend eingesetzt werden
können", betonte die Präsidentin des CPLOL Birgitta Rosén-Gustafsson.
Hier seien vor allem die Hochschulen und die Universitätskliniken
gefordert. "In Deutschland brauchen wir darüber hinaus auch eine
Reform der Logopädieausbildung, in der die sprachwissenschaftlichen
Grundlagen der Muttersprachen der wichtigsten Migrantengruppen
vermittelt und mit dem Wissen über den Spracherwerb in Verbindung
gebracht werden", ergänzte dbl-Präsidentin Dr. Monika Rausch. Dies
sei im Rahmen der derzeitigen Fachschulausbildung nicht zu leisten,
so Dr. Rausch.
Rausch und Rosén-Gustafsson forderten darüber hinaus einen Ausbau
der frühen, präventiven Sprachdiagnostik für bilinguale Kinder, um
mögliche Sprachstörungen bereits frühzeitig erkennen und behandeln zu
können.
"Studien aus Schweden zeigen, dass das Risiko für eine
Sprachentwicklungsstörung bei zweisprachigen Kindern geringer ist als
bei Kindern, die nur eine Sprache sprechen. Wenn aber eine
Sprachentwicklungsstörung festgestellt wird, ist diese in der Regel
stärker ausgeprägt", so Rosén-Gustafsson. "Bereits im frühen
Kindergartenalter deuten spezifische Indikatoren bei bilingualen
Kindern auf eine spätere Sprachentwicklungsstörung hin", ergänzte Dr.
Rausch. Beispielsweise, wenn die Kinder trotz intensivem Kontakt mit
beiden Sprachen in der Fremdsprache Probleme beim Satzbau und bei der
Flexion von Wörtern hätten oder wenn die Kinder nicht regelmäßig
zwischen den verschiedenen Sprachen hin- und herwechselten, so die
dbl-Präsidentin.
Im Berliner Congress Center tagen seit dem 13. und noch bis zum
17. September unter dem Motto "Die kulturelle Vielfalt in einem
mehrsprachigen Europa. Eine Herausforderung für LogopädInnen" 1.500
Logopäden aus ganz Europa. Hier werden auch Studien zur
Sprachentwicklung und zur logopädischen Versorgung bilingualer Kinder
vorgestellt und diskutiert.
Weitere Informationen zum Programm und zu den Vorträgen finden Sie
   unter http://cplol2006.de
Fotos und Grafiken zum Thema stehen unter
   http://www.dbl-ev.de/redaktion/cplolkongress/index.cgi 
   zum Download bereit.

Pressekontakt:

V.i.S.d.P.:
Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl),

Weitere Informationen:
Deutscher Bundesverband für Logopädie, Augustinusstr. 11 a, 50226
Frechen, Pressereferat, M. Feit,
Tel.: 02234/37953-27, Fax: 02234/37953-13, E-Mail: feit@dbl-ev.de,
Internet: www.dbl-ev.de.

Bis zum 17. 09.2006 erreichen Sie unsere Pressestelle in Berlin
unter: Tel. 0171/14 28 030

Original-Content von: Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl), übermittelt durch news aktuell

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