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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Hansen zu Einsparpotentialen bei Arzneimitteln
Schwabes Zahlen sind reine Theorie

Berlin (ots)

"Die von Professor Ulrich Schwabe heute
aufgezeigten Sparpotentiale sind reine Theorie und in der Praxis
nicht umzusetzen. Darüber hinaus ist die genannte Zahl von 4,2
Milliarden Euro hochgradig irreführend, denn sie suggeriert, man
müsse nur den Druck auf die Ärzteschaft erhöhen, dann wären alle
Probleme des Gesundheitswesens gelöst." Das hat heute der Zweite
Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin
erklärt. Anlass war die Vorstellung des von Schwabe herausgegebenen
Arzneiverordnungsreports.
Es sei leicht, so Dr. Leonhard Hansen weiter, bei einer Analyse
der Verordnungen auf einzelne Verschreibungen zu zeigen und zu sagen:
"Hier hätte der Arzt ein günstigeres Präparat auf dem Rezeptvordruck
notieren können". Der Arzt in der Praxis sei aber vielen Bedingungen
unterworfen, die die Untersuchung von Schwabe außen vor lasse. Wenn
beispielsweise ein Patient im Krankenhaus ein teures Präparat
erhalten hätte und sich bei der ambulanten Weiterbehandlung weigere,
auf ein Generikum, also ein wirkstoffgleiches günstigeres Medikament,
umzusteigen, verordne der Arzt lieber das teure Präparat als dass er
riskiere, dass der Patienten seine Tabletten nun überhaupt nicht mehr
einnehme.
Hansen wies auch darauf hin, dass Deutschland in der Verschreibung
von Generika mit 73 Prozent des Umsatzes einen Weltrekord hält und
der Anteil der so genannten umstrittenen Arzneimittel inzwischen auf
8,8 Prozent gesunken ist. Außerdem habe die Ärzteschaft die Sparziele
2001 zu 80 Prozent eingehalten. 503 Millionen Mark hätten die
Doktoren einsparen sollen, 410 Millionen Mark seien es geworden.
Nach Ansicht des KBV-Vize geht kein Weg daran vorbei, dass
Krankenkassen, Politik, Ärzte und Patienten gemeinsam die
Verantwortung für die Arzneimittelversorgung übernehmen. Die
Krankenkassen beispielsweise müssten bereit sein, bei Abteilung
Kommunikation Unterversorgung Finanzmittel bereit zu stellen. Allein
bei Schmerzpatienten gebe es einen Nachholbedarf von 1,2 Millionen
Euro. Hansen betonte, das solidarische Festzuschussmodell der KBV
erschließe Finanzreserven von zwei Milliarden Euro, ohne
Qualitätseinbußen zu provozieren. Das Konzept sieht vor, dass
Krankenkassen nur noch bei Medikamenten im unteren Drittel einer
Wirkstoffgruppe die Kosten voll übernehmen. Besteht ein Patient auf
einem teureren Produkt, so zahlt er die Differenz, wenn die Kasse
nicht die Übernahme als Satzungsleistung anbietet.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Roland Stahl, Tel: 0221 / 4005-213
Roland Ilzhöfer, Tel: 030 / 4005-1230
Gabriele Prissok, Tel: 030 / 4005-1240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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