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Statistisches Bundesamt

4. Quartal 2005: Weniger Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, nahmen
im vierten Quartal 2005 in Deutschland sowohl die Zahl der
Erwerbstätigen (– 0,3%) als auch die Zahl der geleisteten
Arbeitsstunden (– 0,9%) gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal
ab. Nach vorläufigen Berechnungen waren für den Rückgang der
Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich insbesondere der anhaltende –
wenn auch gegenüber den Vorquartalen verlangsamte – Abbau
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und die rückläufige
Anzahl ausschließlich geringfügig Beschäftigter (Minijobs)
verantwortlich.
Verglichen mit dem Vorquartal stieg –  wie für das letzte Quartal
eines Kalenderjahres üblich – die Zahl der Erwerbstätigen. Dabei
entsprach der Anstieg der Erwerbstätigkeit um 250 000 Personen (+
0,6%) im vierten Quartal 2005 etwa dem Durchschnitt der
entsprechenden Quartale der vergangenen fünf Jahre. Saisonbereinigt,
das heißt nach Ausschaltung der jahreszeitlich bedingten
Schwankungen, lag die Beschäftigung geringfügig um 5 000 Personen
unter dem Vorquartal.
Der Rückgang der Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich beruhte
wesentlich auf einer Verringerung der Zahl der Arbeitnehmer: Sie sank
im vierten Quartal 2005 trotz der arbeitsmarktpolitischen Förderung
durch eine Ausweitung von Arbeitsgelegenheiten (Ein- Eurojobs) um
0,6%.
Dagegen stieg die Zahl der Selbstständigen (einschließlich
mithelfenden Familienangehörigen) gegenüber dem vierten Quartal 2004
um 2,2%. Auch dies ist – in abgeschwächter Form – eine Folge der
Arbeitsmarktpolitik und somit auf eine Zunahme der geförderten
selbstständigen Tätigkeiten (ICH-AG’s) zurückzuführen.
Nach Wirtschaftsbereichen untergliedert verlangsamten sich im
vierten Quartal 2005 die Beschäftigungsverluste gegenüber dem Vorjahr
im Produzierenden Gewerbe und in der Land- und Fortwirtschaft,
während die Zugewinne in den Dienstleistungsbereichen leicht
zurückgegangen waren. So sank im vierten Quartal 2005 die
Erwerbstätigkeit im Produzierenden Gewerbe ohne Bauwirtschaft um 1,7%
(im dritten Quartal: – 1,8%), im Baugewerbe um 4,3% (drittes Quartal:
– 4,6%) und in der Land- und Forstwirtschaft um 2,4% (drittes
Quartal: – 2,5%). Mehr Menschen arbeiteten dagegen in den
Dienstleistungsbereichen mit einem Zuwachs von 0,4% (im dritten
Quartal: + 0,6%). Dabei konnte die Zunahme an Erwerbstätigen in den
Dienstleistungsbereichen die Beschäftigungsverluste im primären und
sekundären Sektor nicht ausgleichen.
Nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich im
vierten Quartal 2005 die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden je
Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr um 0,6% reduziert.
Ausschlaggebend hierfür war, dass weniger Arbeitstage zur Verfügung
standen als noch ein Jahr zuvor. Das gesamtwirtschaftliche
Arbeitsvolumen als Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je
Erwerbstätigen verringerte sich im vierten Quartal 2005 gegenüber dem
Vorjahr um 0,9% auf 14,2 Milliarden Stunden.
Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können im Internet-
Angebot des Statistischen Bundesamtes direkt unter
http://www.destatis.de/indicators/d/vgr010ad.htm und
http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab10.htm abgerufen werden.
Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland
                  sowie geleistete Arbeitsstunden 1)
Geleistete
                   Land-    Produ-                      Arbeits-
          Er-      und      zie-             Dienst-    stunden 4)
Jahr,     werbs-   Forst-   rendes   Bau-    leis-    je      der
Viertel-  tätige   wirt-    Gewerbe  ge-     tungs-   Er-     Er-
jahr 2)   insge-   schaft,  ohne     werbe   berei-   werbs-  werbs-
          samt     Fische-  Bau-             che 3)   täti-   täti-
                   rei      gewerbe                   gen     gen
Personen in 1 000              Stunden   Mill.
                                                             Stunden
2002      39 096     905     8 355   2 439   27 397  1 440,6  56 322
2003      38 722     881     8 139   2 322   27 380  1 434,3  55 539
2004      38 868     873     8 018   2 251   27 726  1 439,8  55 962
2005      38 783     853     7 882   2 146   27 902  1 434,5  55 634
2004 2.Vj 38 823     896     8 006   2 257   27 664    339,9  13 196
     3.Vj 39 003     911     8 016   2 299   27 777    364,1  14 201
     4.Vj 39 270     873     8 037   2 277   28 083    366,0  14 373
2005 1.Vj 38 389     798     7 892   2 067   27 632    363,6  13 958
     2.Vj 38 694     873     7 864   2 140   27 817    343,3  13 284
     3.Vj 38 892     888     7 869   2 193   27 942    363,9  14 153
     4.Vj 39 142     852     7 902   2 179   28 209    363,9  14 244
Veränderung gegenüber dem entsprechenden
                       Vorjahreszeitraum in %
2002       - 0,6   - 2,2     - 2,2   - 6,1      0,5    - 0,9   - 1,4
2003       - 1,0   - 2,7     - 2,6   - 4,8    - 0,1    – 0,4   - 1,4
2004         0,4   - 0,9     – 1,5   – 3,1      1,3      0,4     0,8
2005       – 0,2   – 2,3     – 1,7   – 4,7      0,6    – 0,4   – 0,6
2004 2.Vj    0,4   - 0,7     - 1,5   - 2,8      1,3      0,2     0,6
     3.Vj    0,5   - 0,5     - 1,3   - 3,0      1,4    - 0,2     0,3
     4.Vj    0,6   - 0,8     – 1,2   - 3,4      1,5      0,9     1,5
2005 1.Vj    0,0   - 2,1     – 1,5   – 4,5      0,9    – 1,7   – 1,7
     2.Vj  – 0,3   - 2,6     - 1,8   - 5,2      0,6      1,0     0,7
     3.Vj  – 0,3   – 2,5     – 1,8   – 4,6      0,6    – 0,1   – 0,3
     4.Vj  – 0,3   – 2,4     – 1,7   – 4,3      0,4    – 0,6   – 0,9
1) Für Erwerbstätige: Jahres- beziehungsweise
Quartalsdurchschnitte. 2) Neuberechnet ab 1. Vierteljahr 2005. 3)
Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Finanzierung, Vermietung und
Unternehmensdienstleister, öffentliche und private Dienstleister. 4)
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg.
Weitere Auskünfte gibt:	
Christoph-Martin Mai,
Telefon: (0611) 75-3378,
E-Mail:  vgr-erwerbstaetige@destatis.de
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Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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