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Statistisches Bundesamt

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Mittwoch, 02.11.2005, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik September 2005

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 02.11.2005, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die
Zahl der Erwerbstätigen mit der einsetzenden Herbstbelebung von
August auf September 2005 um 340 000 Personen (+ 0,9%) gestiegen. Die
Zahl der Erwerbslosen sank um 640 000 Personen (– 16,0%). Dabei
entfällt jedoch ein Teil des Rückgangs auf zuvor erwerbslose
Personen, die sich im September vom Arbeitsmarkt zurückzogen haben.
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
Wohnort in Deutschland im September 2005 bei 39,05 Millionen
Personen. Das waren 65 000 Erwerbstätige (– 0,2%) weniger als ein
Jahr zuvor. Die Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen an
der Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 68,8% und
war somit um 0,1 Prozentpunkte höher als im September 2004.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der
jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ist die Zahl der
Erwerbstätigen gegenüber dem Vormonat um 41 000 Personen (+ 0,1%)
gestiegen. Der Zuwachs wird – wie in den vergangenen Monaten –
überwiegend von der Ausweitung von Arbeitsgelegenheiten getragen.
Die Zahl der Erwerbslosen lag nach Ergebnissen der Telefonerhebung
„Arbeitsmarkt in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes im
September 2005 bei 3,35 Millionen und damit um 640 000 unter der Zahl
vom August 2005. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der
Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt, betrug im September
2005  7,9% (August 2005: 9,4%).
Besonders stark ist die Erwerbslosigkeit bei den jüngeren sowie
den älteren Personen zurückgegangen. Bei Ersteren handelt es sich um
Schüler und Studierende, die mit dem Ende der Sommerferien – sofern
sie nicht einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz erlangt haben – zurück
in das Bildungssystem wechselten oder sich aus anderen Gründen vom
Arbeitsmarkt zurückzogen. Der auffallende Rückzug Älterer vom
Arbeitsmarkt könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass zum
Jahresende 2005 auslaufende Sonderregelungen des Sozialgesetzbuches
III stärker in Anspruch genommen wurden.
Aufgrund der definitorischen und methodischen Unterschiede
zwischen der Erfassung der Erwerbslosigkeit nach ILO-Definition und
der Registrierung von Arbeitslosen durch die Bundesagentur für Arbeit
erfassen beide Statistiken teilweise unterschiedliche Personenkreise.
Die nach dem ILO-Konzept ermittelte Erwerbslosenzahl war im September
2005 mit 3,35 Millionen um 1,3 Millionen niedriger als die
registrierte Arbeitslosigkeit nach dem Sozialgesetzbuch im gleichen
Monat (4,65 Millionen). Dabei waren 2,5 Millionen Personen arbeitslos
registriert, aber nach dem ILO-Konzept nicht erwerbslos. Die Gruppe
dieser Personen ist gegenüber den vorhergehenden Monaten deutlich
größer geworden. Gründe dafür, dass solche Personen nach dem
ILO-Konzept nicht als erwerbslos gezählt werden, können sein, dass
sie zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit nicht zur Verfügung stehen,
in den letzten vier Wochen vor der Befragung keine konkreten
Suchschritte unternommen haben oder neben der Arbeitssuche einer
Erwerbstätigkeit von geringem zeitlichem Umfang nachgegangen sind.
Nach den Ergebnissen der Telefonerhebung wurden aber auch etwa 1,2
Millionen Personen als erwerbslos erfasst, die nach eigenen Angaben
nicht als arbeitslos bei der Bundesagentur für Arbeit registriert
waren. Sie befanden sich auf Arbeitsuche, ohne sich bei
Arbeitsagenturen oder kommunalen Trägern gemeldet zu haben,
beispielsweise weil sie keine finanziellen Leistungen beanspruchen
können.
Saisonbereinigt errechnet sich für die Zahl der Erwerbslosen im
September gegenüber dem August 2005 eine Abnahme um 370 000. Dabei
ist zu beachten, dass die saisonbereinigte Reihe größtenteils auf
einer im Nachhinein geschätzten Zeitreihe und einem unzureichenden
Erfahrungshintergrund über einen typischen Saisonverlauf basiert und
daher mit größeren Unsicherheiten behaftet ist.
Ob die in soweit günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes im
September 2005 ein erstes Anzeichen einer wirtschaftlichen Belebung
ist oder auf eine solche zurückgeht, kann noch nicht beurteilt werden
und muss aus Sicht der ILO-Arbeitsmarktstatistik weiterhin offen
bleiben.
Ergebnisse zum dritten Quartal 2005 sowie weitere Monatszahlen
einschließlich der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland
(Inlandskonzept) können im Internet abgerufen werden unter
http://www.destatis.de/themen/d/thm_erwerbs.php.
Über die Erstberechnung der Erwerbstätigen für den Berichtsmonat
September 2005 hinaus wurden auch die bisher veröffentlichten
monatlichen und vierteljährlichen Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit im
Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen unter Einbeziehung aller jetzt vorliegenden
erwerbsstatistischen Quellen ab Januar 2005 neu berechnet. Hierbei
wurden auch die neuesten Erkenntnisse der Bundesagentur für Arbeit
über die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und zur
geringfügig entlohnten Beschäftigung (sogenannte Mini-Jobs) in erster
Erwerbstätigkeit berücksichtigt.
Gegenüber der letzten Veröffentlichung führte die Neuberechnung zu
einer leichten Niveaureduzierung der Erwerbstätigenzahlen sowie
insbesondere im zweiten Quartal und zu Beginn des dritten Quartals
2005 zu einem etwas ungünstigeren Verlauf der Erwerbstätigkeit als
zuletzt berichtet.
Die neu berechneten Quartalsergebnisse über die Erwerbstätigkeit
nach Wirtschaftszweigen für das erste und zweite Quartal 2005 werden
zusammen mit den detaillierten Erwerbstätigenangaben für das dritte
Quartal 2005 am 17. November 2005 veröffentlicht.
Weitere Auskünfte geben:
Zum Thema „Erwerbstätigkeit“:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail:  stephan.lueken@destatis.de
Zum Thema „Erwerbslosigkeit“:
Dominik Asef,
Telefon: (0611) 75-3485,
E-Mail:  dominik.asef@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts-      Veränderung September 2005
 Erwerbs-                 monat          gegenüber      gegenüber
 status             Septem-      Au-      August        September
                     ber        gust       2005           2004
                     2005       2005
in Millionen                  in %
                        Personen
Erwerbstätige 1)    39,05      38,71          0,9          – 0,2
Erwerbslose 2)       3,35       3,99       – 16,0         – 12,5
Erwerbspersonen
  insgesamt         42,40      42,70        – 0,7            1,3
Anteile in %               in %-Punkten
Erwerbstätigen-
  quote 3)           68,8       67,8          1,0            0,1
Erwerbslosen- quote Insgesamt 7,9 9,4 – 1,5 – 1,0 Männer 7,5 9,0 –
1,5 – 0,7 Frauen 8,4 9,8 – 1,4 – 1,4 Personen unter 25 Jahren 14,0
17,6 – 3,6 – 1,7 Personen 25 Jahre und älter 7,0 8,1 – 1,1 – 0,9
Westdeutschland 6,8 8,5 – 1,7 . Ostdeutschland (einschl. Berlin) 12,1
12,4 – 0,3 .
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen
                  und saisonbereinigte Ergebnisse 4)
Erwerbs-         Erwerbs-        Erwerbslosen-
                     tätige 1)         lose 2)          quote
Jahr    Monat    origi-   saison-  origi-  saison-  origi-  saison-
                 nal      berei-   nal     berei-   nal     berei-
                          nigt             nigt             nigt
in Millionen Personen                in %
2004   August   38,795  38,806     3,99     3,97    9,3       9,3
       Septem-
        ber     39,111  38,829     3,83     4,02    8,9       9,4
       Oktober  39,275  38,847     3,89     4,07    9,0       9,5
       Novem-
        ber     39,264  38,822     3,61     3,90    8,4       9,1
       Dezem-
        ber     39,050  38,796     3,41     3,94    8,0       9,2
2005   Januar   38,333  38,729     4,01     3,98    9,5       9,3
       Februar  38,356  38,716     4,44     4,01   10,4       9,4
       März     38,401  38,693     4,30     4,05   10,1       9,5
       April    38,494  38,671     4,33     4,09   10,1       9,6
       Mai      38,603  38,682     4,06     3,93    9,5       9,2
       Juni     38,649  38,682     3,86     3,90    9,1       9,2
       Juli     38,623  38,686     3,94     3,82    9,3       9,0
       August   38,706  38,715     3,99     3,93    9,4       9,2
       Septem-
        ber     39,046  38,756     3,35     3,56    7,9       8,4
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in
Deutschland (Inländerkonzept). 2) Ergebnis der Telefonbefragung zum
ILO-Erwerbsstatus: Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen
beträgt 2,5%. 3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren
an der gleichaltrigen Bevölkerung. 4) Census-X-12-ARIMA. Frühere
Zeiträume für Erwerbslose zum Teil auf Basis von vorläufig
geschätzten Ergebnissen; Saisonbereinigung mit größeren
Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik im September
2005
Die ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes setzt
die international anerkannten und angewandten Kriterien für die
Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die Anwendung
dieser von der International Labour Organization (ILO) mit Sitz in
Genf formulierten Kriterien bildet die Voraussetzung für supra- und
internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten.
Die ILO folgt einem extensiven Erwerbskonzept. Erwerbstätig ist
danach jede Person im erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum
gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit
gearbeitet hat, gleich in welchem Umfang. Als erwerbslos gilt im
Sinne der durch die EU konkretisierten ILO-Abgrenzung jede Person im
Alter von 15 bis 74 Jahren, die in diesem Zeitraum weder einer mit
Einkommen verbundenen abhängigen Tätigkeit nachgegangen ist noch
selbstständig war, aber in den letzten vier Wochen vor der Befragung
aktiv eine Tätigkeit gesucht hat. Auf den  zeitlichen Umfang der
gesuchten Tätigkeit kommt es nicht an. Eine neue Arbeit muss
innerhalb von zwei Wochen aufgenommen werden können. Die Einschaltung
einer Agentur für Arbeit oder eines kommunalen Trägers in die
Suchbemühungen ist nicht erforderlich.
Die für internationale Vergleiche maßgebliche Abgrenzung der
Erwerbslosigkeit nach ILO-Kriterien unterscheidet sich von der
Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem
Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichterstattung der
Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine
Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder kommunalen Trägern sowie
die Suche nach einer Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden,
um als arbeitslos erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB
trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem
Umfang unter 15 Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt
werden. Es sind somit in der ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose
enthalten, die die Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos
zählt. Zum anderen gelten in der Statistik der Bundesagentur für
Arbeit auch Personen als arbeitslos, die nach Definition der ILO-
Arbeitsmarktstatistik nicht erwerbslos sind.
Bei der Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der
Erwerbslosen in Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose +
Erwerbstätige).
Bei der Erwerbstätigenquote handelt es sich um den Anteil der
Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen
Bevölkerung. Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des
EU-Beschäftigungspaktes.
Die ausgewiesenen Quoten und Veränderungsraten basieren auf nicht
gerundeten Werten.
Die vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit  entstammen einer
telefonischen Befragung von 30 000 zufällig ausgewählten Personen im
Alter von 15 bis 74 Jahren gemäß den Definitionen der ILO. Da es sich
hierbei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die Hochrechnung des
Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so genannten
Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der Ergebnisse zu
berücksichtigen ist.  Er gibt an, in welcher Größenordnung mit einer
angebbaren Wahrscheinlichkeit das „tatsächliche“ Ergebnis vom
Ergebnis der Stichprobe abweichen kann. Der Standardfehler für die
Zahl der Erwerbslosen wird in der tabellarischen Darstellung der
Daten ausgewiesen. 
Die ILO-Telefonerhebung wurde im Januar 2005 neu eingeführt. Für
den davor liegenden Zeitraum ab dem Jahr 1991 existiert eine
geschätzte Zeitreihe. Als Eckwerte der Schätzung dienen die um einen
Niveaufaktor korrigierten Erwerbslosenzahlen der jährlichen
Arbeitskräfteerhebung (AKE), die im bisherigen Verlauf der
Telefonerhebung beobachteten monatlichen Veränderungen sowie die
Erwerbslosenreihe, die bis Ende 2004 veröffentlicht worden war. Diese
wurde mit Hilfe der Zahl registrierter Arbeitsloser ermittelt. Auf
der aus diesen Eckwerten geschätzten Zeitreihe basiert auch die
Saisonbereinigung der Ergebnisse. Vorjahresvergleiche und
saisonbereinigte Werte sind somit mit größeren Unsicherheiten
behaftet. Das angewandte Rückrechnungsverfahren  wird in der
Oktoberausgabe der Zeitschrift des Statistischen Bundesamtes
„Wirtschaft und Statistik“ ausführlich dokumentiert werden (erscheint
Mitte November).
Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind Ergebnisse der
Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR).
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