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Güterverkehr 2009: Starker Rückgang des Transportaufkommens um 11,2%

Wiesbaden (ots)

Der Güterverkehr in Deutschland musste im Jahr
2009 infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise deutliche Einbußen 
hinnehmen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes 
(Destatis) ist das Transportaufkommen im Jahr 2009 insgesamt 
voraussichtlich auf knapp 4 Milliarden Tonnen und damit um 11,2% 
gegenüber dem Jahr 2008 gesunken. Von den Abnahmen waren alle 
Verkehrszweige betroffen: Straßen- und Eisenbahnverkehr, Binnen- und 
Seeschifffahrt, Rohrleitungen und Luftfahrt. Rückgänge der 
Beförderungsmenge hatte es zuletzt in den Jahren 2000 bis 2002 
(damals zwischen - 3% und - 4%) gegeben.
Die im Inland erbrachte tonnenkilometrische Leistung - das ist das
Produkt aus Transportaufkommen und Versandweite - der Verkehrsträger 
Straße, Eisenbahn, Binnenschiff und Rohrleitungen insgesamt nahm mit 
- 11,7% in ähnlicher Größenordnung wie die Beförderungsmenge ab. 
Dabei verzeichneten der Straßengüterverkehr, der Eisenbahnverkehr und
die Binnenschifffahrt Abnahmen, während es bei 
Rohrleitungstransporten von Rohöl einen leichten Anstieg gab. Zuletzt
hatte die Beförderungsleistung im Jahr 1996 abgenommen, seinerzeit 
allerdings nur um 0,6%.
Sowohl die Tonnage als auch die Beförderungsleistung gingen im 
Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr wesentlich stärker zurück als das 
Bruttoinlandsprodukt (- 5,0%), weil insbesondere die Montanindustrie 
und exportabhängige Wirtschaftsbereiche starke Einbrüche bei der 
Wirtschaftsleistung verzeichneten und infolge dessen deutlich weniger
Güter transportiert wurden.
Nach Verkehrszweigen stellt sich die Entwicklung des Güterverkehrs
2009 wie folgt dar:
Den stärksten Anteil am Transportaufkommen hatte der 
Straßengüterverkehr (78% der Beförderungsmenge). Auf der Straße 
wurden - nach einer Schätzung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau
und Stadtentwicklung - im vergangenen Jahr 3 109 Millionen Tonnen 
befördert, 9,9% weniger als im Jahr 2008. Die dabei im Inland 
erzielte tonnenkilometrische Leistung sank um 10,2% auf 424,5 
Milliarden Tonnenkilometer.
Der Güterverkehr bei der Eisenbahn brach wesentlich stärker als 
auf der Straße ein: Das Verkehrsaufkommen lag mit 310,0 Millionen 
Tonnen um 16,5%, die tonnenkilometrische Leistung mit 95,6 Milliarden
Tonnenkilometern sogar um 17,3% unter dem Vorjahreswert. Das war der 
stärkste Rückgang der Beförderungsleistung aller Verkehrszweige.
Sehr stark von der Wirtschaftskrise betroffen war 2009 auch die 
Binnenschifffahrt. Sie verbuchte bei der Tonnage die höchsten 
prozentualen Einbußen aller Verkehrszweige: Die Beförderungsmenge 
sank um 18,1% auf 201,1 Millionen. Hinsichtlich der Rückgänge der 
Beförderungsleistung konnte sie sich allerdings etwas besser 
behaupten als die Eisenbahn: 53,7 Milliarden Tonnenkilometer 
bedeuteten für die Binnenschifffahrt ein Minus von 16,2%.
Der Güterverkehr der Seeschifffahrt musste, nachdem er seit der 
deutschen Einheit ununterbrochen gewachsen war, im Jahr 2009 hohe 
Verluste hinnehmen: Mit 263,4 Millionen Tonnen wurden hier 16,8% 
weniger Güter als im Vorjahr befördert.
Auch beim Transport von Rohöl in Rohrleitungen ging die 
Beförderungsmenge zurück, allerdings nur leicht. 88,8 Millionen 
Tonnen bedeuteten eine Abnahme an Tonnage von 2,5%. Die Rohrleitungen
waren aber der einzige Verkehrszweig mit Zunahmen bei der 
Beförderungsleistung (+ 2,6%), weil insbesondere im zweiten Halbjahr 
2009 eine positive Entwicklung zu verzeichnen war.
Die Frachtbeförderung der Luftfahrt musste erstmals seit 2001 
Rückgänge hinnehmen. Mit 3,2 Millionen Tonnen wurden 7,7% weniger 
Güter in Flugzeugen befördert als im Jahr 2008. Nach starken 
Verlusten im ersten Halbjahr 2009 (- 15,4% gegenüber dem ersten 
Halbjahr 2008) konnte für das zweite Halbjahr das Ergebnis des 
entsprechende Vorjahreszeitraums wieder erreicht werden.
Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Uwe Reim,
Telefon: (0611) 75-2210,
E-Mail:  verkehr@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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