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Statistisches Bundesamt

Jeder Elfte in Deutschland erhielt 2008 soziale Mindestsicherung

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, erhielten am Jahresende 2008 in Deutschland 7,6 Millionen 
Menschen Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme. 
Damit war rund jeder elfte (9,3%) in Deutschland lebende Mensch auf 
Existenz sichernde finanzielle Hilfen des Staates angewiesen. Im 
Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Leistungsbezieher um 5,1% 
zurück (2007: 8,1 Millionen). Insgesamt wurden 2008 für diese 
Leistungen 40,5 Milliarden Euro ausgegeben, das waren 2,6% weniger 
als im Vorjahr (2007: 41,6 Milliarden Euro).
Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind 
finanzielle Hilfen des Staates, die zur Sicherung des grundlegenden 
Lebensunterhalts dienen. Dazu zählen folgende Leistungen:
- Arbeitslosengeld II/Sozialgeld nach dem Zweiten Buch 
Sozialgesetzbuch (SGB II "Grundsicherung für Arbeitsuchende"),
- Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach
dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII "Sozialhilfe"),
- Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII 
"Sozialhilfe",
- Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und
- Leistungen der Kriegsopferfürsorge nach dem 
Bundesversorgungsgesetz.
Der mit Abstand größte Teil der Personen, die 
Mindestsicherungsleistungen beziehen, und damit auch der größte Teil 
der Ausgaben entfiel nach den Angaben der Bundesagentur für Arbeit 
und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf das 
Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Diese beiden Leistungen 
werden umgangssprachlich auch als "Hartz-IV" bezeichnet. 
Arbeitslosengeld II erhalten erwerbsfähige Personen zwischen 15 und 
64 Jahren, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln 
bestreiten können. Ihre im Haushalt lebenden nicht erwerbsfähigen 
Familienangehörigen (vor allem Kinder) bekommen Sozialgeld.
Insgesamt rund 6,6 Millionen Menschen waren am Jahresende 2008 auf
"Hartz-IV-Leistungen" angewiesen. Davon waren knapp drei Viertel 
(73%) erwerbsfähig und bezogen Arbeitslosengeld II, etwas über ein 
Viertel (27%) war nicht erwerbsfähig und erhielt Sozialgeld. Für 
unmittelbare Leistungen zur Deckung des Lebensunterhalts wurden im 
Verlauf des Jahres 2008 rund 34,9 Milliarden Euro ausgegeben.
Laufende Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts im Rahmen 
der Sozialhilfe nach dem SGB XII "Sozialhilfe" bezogen am Jahresende 
2008 etwa 860 000 Menschen. Die Sozialhilfe bildet das soziale 
Auffangnetz für bedürftige ältere Menschen sowie für Personen, die 
aufgrund von Krankheit oder einer dauerhaft vollen Erwerbsminderung 
nicht mehr ins reguläre Erwerbsleben integriert werden können, sowie 
für deren im Haushalt lebende Kinder unter 15 Jahren. Insgesamt 
wurden für diese Leistungen rund 4,3 Milliarden Euro brutto 
ausgegeben.
In Deutschland lebende Asylbewerberinnen und -bewerber erhalten 
seit November 1993 anstelle von Sozialhilfe sogenannte 
"Asylbewerberleistungen", um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Am 
Jahresende 2008 bekamen rund 128 000 Personen laufende 
Asylbewerberleistungen (Regelleistungen). Die Bruttoausgaben lagen 
hierfür im Laufe des Jahres 2008 bei etwa 0,8 Milliarden Euro.
Die Kriegsopferfürsorge ist eine Mindestsicherungsleistung, die 
neben Kriegsbeschädigten und deren Hinterbliebenen bei Bedürftigkeit 
zum Beispiel auch Soldaten, Zivildienstleistende, Opfer von 
Gewalttaten und Impfgeschädigte versorgt. Sowohl die Zahl der 
Menschen, die diese Leistungen empfangen, als auch die Ausgaben sind 
seit Mitte der 1990er Jahre stark rückläufig. Am Jahresende 2008 
erhielten 46 000 Menschen Kriegsopferfürsorge. Dafür wurden im Laufe 
des Jahres 2008  0,5 Milliarden Euro ausgegeben.
Diese und weitere Ergebnisse können auf der Homepage des Projekts 
"Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik" unter 
www.amtliche-sozialberichterstattung.de sowie im Internetangebot des 
Statistischen Bundesamtes auf den Themenseiten Sozialleistungen 
kostenlos heruntergeladen werden.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Bettina Mertel,
Telefon: (0611) 75-8705,
E-Mail:  sbe@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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