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Rheinische Post: Iran unter Zugzwang

Düsseldorf (ots)

Von Helmut Michelis
Die Zeit des Säbelrasselns und der Sprachlosigkeit ist vorläufig 
vorbei: Großzügig ist das Angebot einer ungewohnt geschlossenen 
Staatengemeinschaft zur Beilegung des Atomstreits mit Teheran  so 
großzügig, dass die neue Chefin des Zentralrats der Juden, Charlotte 
Knobloch, besorgt an die erfolglose Beschwichtigungspolitik der 
Westmächte gegenüber Hitler erinnerte. Diese Befürchtung ist 
überzogen, aber angesichts der unverhohlenen Judenfeindlichkeit der 
Teheraner Führung um Präsident Achmadinedschad gut nachvollziehbar.
Krisenherde gibt es auf der Welt schon zu viele. Es wäre erfreulich, 
wenn der Iran sich ernsthaft mit dem geschickt zusammengestellten 
Vorschlagspaket auseinander setzte. Es würde ihn ohne Gesichtsverlust
aus der internationalen Isolation bringen. Ob dies die 
einflussreichen Religionsführer hinter Achmadinedschad aber ernsthaft
wollen? Scheinbare äußere Bedrohung stützt dieses düstere Regime mehr
als Offenheit und Wohlstand für die eigene Bevölkerung. Viel spricht 
auch dafür, dass Teheran nach wie vor die eigene Atombombe anstrebt. 
Die offen ausgestreckte Hand Westens ist insofern auch ein kluger 
Schachzug: Jetzt muss die Führung in Teheran offenlegen, was sie 
wirklich will.

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