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Rheinische Post

Rheinische Post: Nur der vorsatz, nicht die Tat

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Rot-Grün wählte für den Einband des Koalitionsvertrages 
symbolisches Rot-Grün. Schwarz-Rot entschied sich gestern für ein 
neutrales Dunkelblau. Eine Einschränkung via Farb-Botschaft: 
Wichtiger als dieses Papier ist das, was die Großkoalitionäre daraus 
machen. Für Merkel-Vorgänger Gerhard Schröder war ein solcher Vertrag
"keine Bibel", und jüngst gestand er, während des Regierens nicht 
einmal reingeschaut zu haben.
Die Festschreibungen waren für Union und SPD vor allem ein Vehikel, 
sich nach Jahrzehnten erbitterter Gegnerschaft über die Inhalte 
anzunähern. Sie wissen: Entscheidend ist das Vertrauen. Wenn sie 
scheitern, dann nicht an Themen, sondern weil sie persönlich 
auseinander driften. Dass "Schwarze" und "Rote" gestern rund um die 
Zeremonie in bunter Reihe saßen, spricht für einen guten Start.
Doch schon hinter der nächsten Kurve lauern die nicht entschiedenen 
Fragen als besondere Herausforderungen. Was da etwa auf dem Feld der 
Gesundheit noch zu leisten ist, wird durch die schrillen Töne der 
letzten Tage klar. Deshalb ist derzeit nur eines gewiss: Theoretisch 
können Union und SPD nun miteinander. Der erste Praxistest kommt bei 
der Kanzlerwahl. Und Mitte 2006 müssen sie eine überzeugende 
Gesundheitsreform vorlegen. Schaffen sie das, dann hält die Koalition
wohl vier Jahre. Schaffen sie es nicht, dann kann es schnell zu Ende 
gehen.

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