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Rheinische Post: Klartext zu Kabul Von Martin Bewerunge

Düsseldorf (ots)

Merkels neuer Verteidigungsminister redet nicht
um den heißen Brei. Damit unterscheidet sich Karl-Theodor zu 
Guttenberg wohltuend von seinem Amtsvorgänger Franz Josef Jung, der 
die Bundeswehr-Mission in Afghanistan noch als eine Art Einsatz des 
Technischen Hilfswerks darstellte, als etliche deutsche Soldaten 
erschossen oder in die Luft gesprengt waren. Guttenberg registriert 
zumindest "kriegsähnliche Zustände". Vor allem sagt der CSU-Politiker
deutlich, dass die deutsche Präsenz am Hindukusch auch einmal enden 
muss.
Am glücklichsten endet ein Auftrag, wenn er erfüllt ist, wenn also 
Afghanistan selbst für Sicherheit und Menschenrechte garantieren 
kann. Davon ist das Land entfernter als es sein müsste, was an der 
mangelnden Entschlossenheit Kabuls liegt, gegen Korruption 
vorzugehen, und an der Halbherzigkeit der internationalen Allianz im 
Kampf gegen die Taliban. Den Konflikt zu begrenzen, reicht nicht. Er 
muss entschieden werden. Zu Recht verlangt Guttenberg Druck auf die 
Regierung Karsai und schließt ein vorübergehend größeres 
Militär-Engagement nicht aus. Der Minister kennt die Skepsis in der 
eigenen Bevölkerung. Er weiß aber: ein Einsatz bis zum 
"Sankt-Nimmerleins-Tag" wird sie nur vergrößern.

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Telefon: (0211) 505-2303

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