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Rheinische Post: Erbschaftsteuer mit Tücken

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Normale Familien werden im Erbschaftsfall wohl kaum einen 
Unterschied zwischen vor und nach der Reform bemerken, wenn der 
Entwurf der großen Koalition zur Erbschaftsteuer in Kraft tritt. Was 
bisher durch hohe Bewertungsabschläge für vererbte Immobilien 
weitgehend steuerfrei war, soll künftig durch höhere Freibeträge 
erreicht werden. So weit, so gut.
Ein Problem könnte die Reform freilich für Unternehmen werden. Bei 
mehr als 20.000 Familienbetrieben steht ein Generationswechsel bevor.
Da kann die Erbschaftsteuer schnell die Substanz der Firma schwächen.
Fraglich ist, ob die geplante Freistellung von 85 Prozent des 
Betriebsvermögens, gestuft über zehn Jahre und mit komplizierten 
Bedingungen, den Praxistest besteht. Österreich lockt bereits 
(übrigens unter Führung eines sozialdemokratischen Bundeskanzlers) 
mit Erbschaftsteuer-Freiheit. Dort weiß man: Ein florierendes 
Unternehmen bringt rasch ein Vielfaches der Erbschaftsteuer, ganz zu 
schweigen von deren bürokratischem Aufwand. Wenn nur einige größere 
Unternehmen (wie bereits angekündigt) vor der Erbschaftsteuer ins 
Ausland flüchten, wäre der ökonomische Schaden für Deutschland wohl 
größer als das gesamte Erbschaftsteuer-Aufkommen von rund vier 
Milliarden Euro pro Jahr. Neid ist eben ein schlechter Ratgeber.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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