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Weser-Kurier: Über Bremens politischen Einfluss auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Freilich, Bremen ist ein kleines Bundesland. Darum ist es nicht verwunderlich, dass es bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD eine eher kleine Rolle spielt. Dass Bremer Politiker nun aber fast ganz außen vor bleiben müssen, ist eine Negativüberraschung. Schließlich werden bei den Gesprächen die Weichen für die Zukunft der gesamten Bundesrepublik gestellt. Lediglich Bürgermeister Jens Böhrnsen wird als SPD-Landesregierungschef qua Amt mit dabei sein. Berlin schickt hingegen sieben, Hamburg neun Vertreter. Das Saarland, bundespolitisch alles andere als ein Schwergewicht, wird mit acht Unterhändlern an den Verhandlungstischen vertreten sein. Die saarländische CDU, die gleich fünf Vertreter entsendet, verkündet daher mit berechtigtem Stolz, nun über die Zukunftsfragen Deutschlands mitentscheiden zu können. Dass der Bremer Landesverband der Christdemokraten als einziger keinen Vertreter entsenden darf, lässt indes nur zwei mögliche Erklärungen zu: Entweder gibt es dort einfach niemanden, der für die Rolle des Unterhändlers qualifiziert wäre, oder man hat es einfach nicht verstanden, sich bei der Verteilung der Plätze durchzusetzen. Beides wäre kein Ruhmesblatt für die CDU in der Hansestadt. Aber auch die Bremer SPD muss sich fragen lassen, wieso sie es versäumt hat, ihr Personal besser in Stellung zu bringen. Dass die Bremer Professorin Yasemin Karakasoglu zunächst als sicheres Mitglied des Gremiums für Integration und Migration nominiert wird, tags darauf aber der niedersächsische Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy ihren Platz einnimmt, wirkt nicht gerade souverän. Wer also soll - von Böhrnsen abgesehen - den Anliegen der Hansestadt bei den Koalitionsgesprächen Gehör verschaffen? Sowohl Christ- als auch Sozialdemokraten in Bremen verweisen darauf, wie gut sie vernetzt seien. Dank der guten Kontakte könne man auch so genügend Einfluss ausüben. Das Problem ist nur: Die anderen Bundesländer sind ganz offensichtlich noch besser vernetzt.

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