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Börsen-Zeitung: Alleine geht's auch, Kommentar zum eindrucksvollen Alleingang der Helaba von Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots)

Alle reden von Konsolidierung. Wir nicht!" So
könnte der strategische Leitspruch der Helaba lauten. Um das 
Spitzeninstitut der hessischen und thüringischen Sparkassen herum 
werden die Banken immer größer, auch die Öffentlich-Rechtlichen 
selbst befinden sich - nicht zuletzt getrieben von Brüssel - in einem
radikalen Umbruch. Doch die Helaba bleibt seit 1999, als die 
Träger-Sparkassen anderen Landesbanken eine Beteiligung von 49% 
angeboten hatten und der Einstieg der BayernLB nur am Widerstand der 
Politik scheiterte, unbeirrbar auf dem Weg des Alleingangs. Günther 
Merl und seine Vorstandskollegen legen eine gewisse Dickschädeligkeit
an den Tag.
Doch je länger der Helaba-Chef seinen Kurs durchhält, desto mehr gibt
ihm der Erfolg recht: Es geht auch alleine. Die aktuellen Zahlen 
zeigen eindrucksvoll, dass dieses Haus in seiner Aufstellung als 
"europäische Regionalbank mit internationaler Reichweite" durchaus 
zukunftsfähig ist. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern sprang zuletzt
auf gut 19%, was unter den Landesbanken einsame Spitze sein dürfte, 
wenn man Einmaleffekte wie bei der Landesbank Berlin außer Acht 
lässt. Das sollten gelegentlich auch die Ratingagenturen 
registrieren.
Ein wenig ist der "Alleingang" indes zu relativieren, hat sich die
Helaba doch mit der Übernahme der Frankfurter Sparkasse (Fraspa) 
selbst an der Konsolidierung beteiligt, wenn auch unter den 
"besonderen Umständen" des Jahres 2005. Die vertikale Integration von
Landesbank und Sparkasse, von Wholesale und Retail, die in der 
S-Familie von jeher als Sündenfall gilt, erweist sich hier wieder mal
als Teil des Erfolgsrezepts. Noch trägt die Fraspa nur wenig zum 
Gewinn der Helaba bei, aber langsam wird erkennbar, dass das Gespann 
dabei ist, aus der einstigen Not der Sparkasse eine gemeinsame Tugend
zu machen. Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist die enge 
Kooperation in dem als wirtschaftliche Einheit konzipierten 
regionalen Verbund von Helaba und Sparkassen.
Alle reden von Konsolidierung, was sich auch viel besser anhört als 
Konzentration, die in aller Regel gemeint ist. Klar: Gerade auch 
unter den Landesbanken wäre noch manche wirtschaftlich sinnvolle 
Kräftebündelung möglich. Doch das Beispiel der mit einem 
Geschäftsvolumen von 240 Mrd. Euro nur mittelgroßen Helaba zeigt, 
dass Fusionen und Übernahmen keineswegs allein selig machend sein 
müssen.

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