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Börsen-Zeitung: Noch keine Entwarnung, Kommentar zu den DaimlerChrysler-Quartalszahlen von Bernd Weber

Frankfurt (ots)

Der markante Kursanstieg der Aktie von
DaimlerChrysler nach der Vorlage der Quartalszahlen spiegelt vor 
allem eines wider: die Erleichterung der Anleger, dass den vielen 
Hiobsbotschaften der vergangenen Monate nicht noch weitere gefolgt 
sind.
Quartalsrekorde bei der Mercedes Car Group und den Nutzfahrzeugen 
sowie höhere Gewinne bei den Finanzdienstleistungen dürfen aber nicht
darüber hinwegtäuschen, dass das Konzern-Sorgenkind Chrysler noch 
lange nicht über den Berg ist. Immerhin sieben Teams wurden 
losgeschickt, um beim US-Autobauer alle Glieder der 
Wertschöpfungskette auf Schwachstellen zu überprüfen und um Chrysler 
nach nur vorübergehenden Sanierungserfolgen nun endlich richtig 
sturmfest zu machen.
Bis aus der Arbeit der Teams ein detaillierter Plan wird, werden 
noch Monate ins Land gehen. Chrysler kann nur hoffen, dass in dieser 
Zeitspanne der US-Automobilmarkt nicht einbricht und dass die neuen 
Modelle einschlagen; auch jene, die in den nächsten Wochen und 
Monaten bei den Händlern präsentiert werden. So könnte die Zeit 
gewonnen werden, um die neuesten Anstrengungen zur Effizienz-, 
Qualitäts- und Rentabilitätsverbesserung umzusetzen.
Erfreulich ist, dass der Konzern weiterhin davon ausgeht, im 
Gesamtjahr operativ etwa 5 Mrd. Euro zu verdienen, wobei dies für das
laufende Quartal im Jahresvergleich einen deutlichen Ertragszuwachs 
impliziert. Dabei ist abseits weiterer Chrysler-Risiken allerdings 
noch nicht absehbar, welche Belastungen aus dem EADS-Engagement noch 
erwachsen könnten. 200 Mill. Euro wegen der Lieferverzögerungen des 
A380 sind eingeplant. Noch nicht quantifizierbar sind aber weitere 
Beträge, die möglicherweise aus der anstehenden A350-Entscheidung 
sowie kostenseitig aus dem Power 8-Effizienzprogramm von EADS noch 
negativ zu Buche schlagen könnten.
Für das Geschäft mit schweren Lkw sind die Zeiten zwar zurzeit 
rosig, doch besonders im wichtigen US-Markt, wo der Konzern führend 
ist, wird im kommenden Jahr mit einem heftigen Einbruch von 
vielleicht 40 bis 50% gerechnet. Ende November will DaimlerChrysler 
ihre Sicht der Dinge zum Thema Nutzfahrzeuge präsentieren. Es bleibt 
zu hoffen, dass es nicht wie bei Chrysler zu einer Fehleinschätzung 
der Lage kommt.

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