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Börsen-Zeitung: Neustart für Adidas, Kommentar zum Verkauf von Salomon von Michael Flämig

Frankfurt (ots)

„Impossible is Nothing“ lautet die aktuelle
Marketing-Kampagne von Adidas-Salomon. Auch die Geschäftspolitik
lässt sich mit diesem Motto beschreiben. Der Verkauf von Salomon geht
an die Wurzeln des Unternehmens. Vorstandschef Herbert Hainer gibt
nicht nur 10% des Umsatzes ab, sondern ein Stück Identität. Die Tiefe
des Einschnitts zeigt ein Detail der Transaktion: Der
Sportartikelhersteller wird mittelfristig nur noch unter dem Namen
Adidas AG agieren.
Doch in Herzogenaurach wird kaum jemand der französischen
Gesellschaft nachtrauern. Der Kauf von Salomon hatte sich als
unternehmerische Fehlentscheidung erwiesen. Seit dem Erwerb Anfang
1998 dominierte Ärger die geschäftlichen Beziehungen. Erst stimmte
die Chemie nicht zwischen den Chefs beider Unternehmen, dann zog sich
die Integration hin, und schließlich erwies sich der Kaufpreis als
überzogen. Mit hohem finanziellen Einsatz versuchte das Mutterhaus
wiederholt, der Tochter zu einem ausreichend profitablen Leben zu
verhelfen. Die Expansion in Sommersport-Aktivitäten wurde ebenso
vorangetrieben wie die Sanierung des Kerngeschäfts. Doch ohne Erfolg.
Bei einem Umsatz von 4,5 Mrd. Euro brachte Salomon seit Anfang 1998
nur einen operativen Gewinn von 245 Mill. Euro ein. Letztlich
scheiterte das Projekt an den trüben Absatzmöglichkeiten der gesamten
Ski-Branche. In dem schrumpfenden Markt gab es nur zwei Alternativen:
Exit oder Expansion. Einen erneuten Zukauf jedoch hätte
Adidas-Salomon seinen Aktionären kaum zumuten können. So blieb der
Ausstieg.
Das Solo ohne Salomon tut Adidas gut. BMW exerzierte einst vor,
welche Kräfte die Befreiung von einem Sorgenkind wie Rover bringen
kann. Siemens leiten ähnliche Überlegungen beim Umgang mit der
Kommunikationssparte. Bei Adidas kann das Kerngeschäft nun sichtbarer
glänzen als zuvor. Der Absatz in Asien boomt, in Nordamerika kommt
der Konzern endlich wieder voran und dem schwächelnden Europa sollte
die nahende Fußballweltmeisterschaft neuen Schwung verleihen. Die
Währungsentwicklung spielt dem Vorstand unverändert in die Hände. Die
Kostenkontrolle wurde jüngst verstärkt Die Adidas-Aktie notiert
mittlerweile auf dem höchsten Stand seit rund sieben Jahren. Nach dem
Salomon-Verkauf gilt angesichts des nahenden Aktienrückkaufs:
Impossible is Nothing.
(Börsen-Zeitung, 3.5.2005)

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