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Börsen-Zeitung: Balsam für die Anleger, Kommentar von Andreas Hippin zum Quartalsergebnis von Intel und zur Lage der Chipindustrie

Frankfurt (ots)

Der schwache Auftakt der "Earnings Season" durch
den Aluminiumhersteller Alcoa hat Zweifel daran geweckt, ob die 
jüngsten Kursgewinne des S & P 500 noch zu rechtfertigen sind. Denn 
die zugrundeliegenden Erwartungen an die Ertragsentwicklung der 
Unternehmen sind hoch. Fast ein Drittel mehr Gewinn als im 
Vorjahresquartal müssten die Firmen im Schnitt für die abgelaufenen 
drei Monate ausweisen, um die Analystenprognosen zu erfüllen.
Kein Wunder, dass am Tag danach die Geschäftsergebnisse des 
Chipproduzenten Intel die Anleger aufatmen ließen. Erstmals seit 
September 2008 stieg der Index auf über 1200 Punkte. Balsam für die 
Anleger - wer nach Bestätigung dafür suchte, dass alles wieder gut 
wird, fand sie in den Zahlen der Kalifornier.
Im Vordergrund stand dabei weniger das Quartalsergebnis des 
weltgrößten Herstellers von Mikroprozessoren, der einen neuen 
Umsatzrekord meldete. Entscheidend waren seine optimistischen 
Äußerungen zur Geschäftsentwicklung, die Hoffnungen auf weiter 
steigende IT-Ausgaben weckten. Informationstechnologie spielt 
schließlich in den Vereinigten Staaten eine ungleich größere Rolle 
als hierzulande. Wenn Unternehmen ihre PC-Bestände erneuern, 
profitiert nicht nur Intel, sondern eine ganze Reihe von US-Firmen, 
darunter Schwergewichte wie Hewlett-Packard oder Dell.
So gut wie bei Intel muss es aber nicht bei allen laufen. Nicht 
jedes Unternehmen hat in vergleichbarem Umfang in seine 
Produktionsanlagen investiert. Nicht umsonst lautete das Motto von 
Andy Grove, einem der Gründer des Chipkonzerns: "Nur die Paranoiden 
überleben." Intel hat viel Geld in die Hand genommen, um dem 
Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein. Immer kleinere 
Strukturen auf den Chips erlauben eine größere Ausbeute pro 
Siliziumscheibe und damit eine höhere Marge. Intel ist dabei, weitere
Werke auf noch kleinere Strukturbreiten umzurüsten. Vor diesem 
Hintergrund erhöhte Chief Executive Paul Otellini die Prognose für 
die Marge im laufenden Jahr just von 61 auf 64%.
Schon heute könnte Ernüchterung einkehren. Nach US-Handelsschluss 
legen der Intel-Rivale Advanced Micro Devices (AMD) und der 
Suchmaschinenbetreiber Google ihre Quartalsberichte vor. Der Balsam 
von gestern heilt bekanntlich nicht die Wunden von morgen.
(Börsen-Zeitung, 15.4.2010)

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