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Börsen-Zeitung: Sexy Software, Kommentar zum SAP-Quartalsbericht von Bernd Freytag

Frankfurt (ots)

SAP hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Trotz
Oracle-Klage und Dollarschwäche verkaufte Europas größter 
Softwarekonzern im zweiten Quartal weltweit ein Fünftel mehr 
Neulizenzen als vor einem Jahr. Der Nimbus als Wachstumswert ist fürs
Erste gesichert, und das ist für alle Aktionäre eine gute Nachricht.
SAP zeigt, dass man eine Wachstumsstory am Leben halten kann, ohne
beständig auf Einkaufstour zu gehen wie der amerikanische Widersacher
Oracle. Ob die nach wie vor gut gefüllte Kasse der Walldorfer 
optimale Wirkung entfaltet, ist damit zwar noch nicht beantwortet. 
Aber die Investoren können die Strategiefestigkeit von Konzernchef 
Henning Kagermann endlich auch wieder an handfesten positiven 
Ergebnissen ablesen. Die Gefahr, dass die auf organisches Wachstum 
fokussierte Strategie im gegenwärtigen M&A-Taumel zur starrsinnigen 
Durchhalteparole verkommt, ist fürs Erste gebannt. Das Vertrauen also
ist wiedergekehrt, und das ist bekanntlich der Anfang von allem.
Die SAP-Zahlen - und nicht erst diese - offenbaren zudem einen 
Trend, der dem zuletzt doch arg leidgeprüften Aktionariat des 
Vorzeigekonzerns wieder zu größeren Hoffnungen Anlass geben sollte: 
Software nämlich ist wieder sexy. Und das liegt vor allem an den 
aufstrebenden BRIC-Ländern.
Die Industrialisierung der östlichen Welt erschöpft sich nicht im 
Rohstoff- und Stahlboom. Die Volkswirtschaften Chinas und Indiens 
treten in eine neue Phase, der Aufstieg durchzieht viele Branchen, 
und wer auf Export setzt und Vernetzung mit der westlichen Welt, der 
braucht Software und trifft dabei früher oder später auf den 
Marktführer im Unternehmenssoftwaregeschäft. Um 30% ist das 
Lizenzneugeschäft in der Region Asien und Pazifik im dritten Quartal 
gestiegen (und das bei nach wie vor zweistelligen Wachstumsraten in 
den etablierten Märkten). Und wenn man den Worten von Vertriebschef 
Léo Apotheker glaubt - und man sollte ihnen glauben können, er will 
schließlich dereinst Henning Kagermann als Vorstandsvorsitzenden 
beerben -, dann wird die Region Wachstumsmotor bleiben.
Bestärkt wird die Sexy-Software-These übrigens von keinem 
Geringeren als IBM. Der IT-Dinosaurier verdankt die wohlwollende 
Börsenreaktion gestern vor allem seiner wachstumsstarken 
Softwaresparte. Kein Wunder, dass das Geschäft ausgebaut werden soll.

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