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ARD begrüßt das Nein der Mitgliedstaaten zur Verschärfung der geltenden Rundfunkmitteilung

Saarbrücken (ots)

Die Europäische Kommission hat einen weit
reichenden Entwurf zur Überarbeitung der Rundfunkmitteilung 
vorgelegt, die die Anwendung des europäischen Beihilferechts auf den 
öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa zum Gegenstand hat.
Aus Sicht der ARD besteht jedoch keine Notwendigkeit, diese 
Mitteilung nennenswert zu überarbeiten. Die jetzt von der Kommission 
vorgesehene Revision beschneidet empfindlich die Möglichkeit des 
öffentlich-rechtlichen Rundfunks, sich in der digitalen 
Informationsgesellschaft zu behaupten und weiterzuentwickeln. Die 
Mitteilung würde gegen den erklärten Willen der großen Mehrheit der 
Mitgliedstaaten verschärft. In einer Erklärung gegenüber der 
zuständigen Kommissarin Nellie Kroes haben diese sich 
unmissverständlich gegen jedwede substanzielle Veränderung der 
Mitteilung gewandt. Die ARD unterstützt - wie auch der Dachverband 
der öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten in Europa, die EBU - 
diesen Standpunkt.
Die Kommission beabsichtigt, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk 
einem umfangreichen und höchst kleinteiligen Verfahren zu 
unterwerfen, in welchem der sogenannte öffentliche Wert (Public 
Value) wie auch etwaige Marktauswirkungen im Vorfeld eines 
Programmangebots geprüft werden sollen. "Es entbehrt jeglicher 
Ermächtigungsgrundlage, dies auf europäischer Ebene festzuschreiben, 
und es ignoriert die in den einzelnen Mitgliedstaaten 
unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Marktgegebenheiten", sagte 
der ARD-Vorsitzende Fritz Raff.
Zugleich würde damit der Vorstoß der Kommission massiv in die 
Kompetenzen der Mitgliedstaaten, wie sie im Amsterdamer Protokoll als
Bestandteil des EG-Vertrages verankert sind, eingreifen. Im übrigen 
würde die Durchführung des vorgesehenen Verfahrens jeweils einen 
erheblichen administrativen und finanziellen Aufwand bedeuten und 
verhindern, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinen 
Angeboten den technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen 
anpassen oder diese mit gestalten könnte.
"Deshalb begrüßen wir, dass die Mitgliedstaaten eine klare Linie 
gezogen haben, über die hinaus sie nicht bereit sind, die Revision 
der bestehenden Rundfunkmitteilung zu akzeptieren. Die ARD 
unterstützt die Mitgliedstaaten in ihrem Widerstand gegen die mit der
Rundfunkmitteilung beabsichtigte schleichende Ausweitung der Rechte 
der Kommission, soweit es um die Definition, Organisation, 
Finanzierung und Überwachung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in 
Europa geht. Dies ist und bleibt Sache der einzelnen Mitgliedstaaten.
Dass die Kommission, ungeachtet dessen, versucht, de facto die 
Regelungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Europäischen 
Union zu harmonisieren, werden wir nicht hinnehmen", sagte Fritz 
Raff.

Pressekontakt:

ARD-Pressestelle
Funkhaus Halberg
66100 Saarbrücken
0681-602-2040
pressestelle@ard.de

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