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Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

Hypothekenbanken 2004

Berlin (ots)

- Private Hypothekenbanken international erfolgreich
   - Neues Pfandbriefgesetz legt Basis für Fortsetzung der 
     Erfolgsgeschichte "Pfandbrief"
   - Neuausrichtung: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) 
   - Europäische Zusammenarbeit: der European Covered Bond 
     Council (ECBC)
Die Erfolgsgeschichte des Pfandbriefs kann weitergehen
Das Jahr 2005 wird in der Entwicklung des deutschen Pfandbriefs
ein wichtiger Meilenstein sein, kündigte Jürgen Grieger, Präsident
des Verbandes deutscher Hypothekenbanken (VDH) und Mitglied des
Vorstandes der Deutschen Hypothekenbank (Act. Ges.), anlässlich der
Vorstellung des VDH-Jahresberichtes in Frankfurt am Main an. Mit dem
neuen Pfandbriefgesetz, das am 19. Juli 2005 in Kraft trete, ende
zwar die 105jährige erfolgreiche Ära des Hypothekenbankgesetzes, so
Grieger weiter, die 235-jährige Erfolgsgeschichte des
Refinanzierungsinstruments Pfandbrief gehe jedoch ungebrochen weiter.
Dem deutschen Vorbild folgend haben eine ganze Reihe von europäischen
Ländern ihre eigenen Pfandbriefe geschaffen. Darum sei unter aktiver
Teilnahme des VDH die europäische Interessenvertretung European
Covered Bond Council (ECBC) entstanden.
Das Refinanzierungsumfeld sei 2004 weiterhin günstig gewesen. Die
Hypothekenbanken hätten von deutlich homogeneren Spreads, geringeren
Renditeaufschlägen gegenüber Bundeswertpapieren und vereinzelten
Rating-Heraufstufungen profitiert. Ende 2004 sei kein Pfandbrief
schlechter als Aa3 geratet. Die Stellung der Pfandbriefgläubiger sei
durch eine letzte Novelle des Hypothekenbankgesetzes im April 2004,
mit der eine "sichernde Überdeckung" von 2 % eingeführt wurde, weiter
verbessert worden.
Geschäftsentwicklung 2004:
Insgesamt hätten die 18 Mitgliedsinstitute des Verbandes
Schuldverschreibungen in Höhe von 167 (189) Mrd. Euro neu ausgegeben.
Aufgrund hoher Tilgungen hätten die Hypothekenbanken den Kapitalmarkt
in 2004 alles in allem um 22 Mrd. Euro entlastet. Von den zum 31. 12.
2004 in Umlauf befindlichen Hypothekenpfandbriefen seien 81% von
Hypothekenbanken emittiert. Bei den öffentlichen Pfandbriefen betrage
der Marktanteil der VDH-Mitgliedsinstitute knapp über 50%.
Auf der Finanzierungsseite haben die privaten deutschen
Hypothekenbanken im letzten Jahr unter dem Hypothekenbankgesetz 2004
durch ihren großen und stabilen Anteil des Auslandsgeschäfts an der
Gewerbefinanzierung einmal mehr ihre Etablierung an den
internationalen Märkten unter Beweis gestellt. Die EU-Osterweiterung
am 1. Mai 2004 erlaubt es ihnen jetzt, in allen neuen
Mitgliedsstaaten das gesamte Spektrum des Hypothekar- und
Staatskreditgeschäfts anzubieten. Im Inland haben die
Hypothekenbanken ihre Position als größter Gewerbefinanzierer
erfolgreich verteidigt.
Bedeutende Marktanteile in Deutschland
Konkret hätten die 18 Mitgliedsinstitute des Verbandes im
Berichtsjahr 31,2 (Vorjahr 34,7) Mrd. Euro oder 10,2 % weniger
Immobilienkredite und 89,5 (76,1) Mrd. Euro oder 17,6 % mehr Kredite
an den Staat und seine Institutionen neu zugesagt. Das Neugeschäft in
Höhe von 121 Mrd. Euro verteile sich somit zu 74 % auf Staatskredite
und zu 26 % auf Hypothekarkredite.
Im Gewerbekreditgeschäft, das zwei Drittel des
Immobilienfinanzierungsgeschäfts ausmache, seien die Hypothekenbanken
mit einem Marktanteil von 37 % im Inland weiter der führende
Anbieter. Während das Geschäft im Inland (8,2 Mrd. Euro) über dem des
Vorjahres lag (6,7 Mrd. Euro), blieben die grenzüberschreitenden
Beleihungen (12 Mrd. Euro) unter den Vorjahreswerten (13,2 Mrd.
Euro). Alles in allem konnte das Gewerbekreditgeschäft mit 20,2 Mrd.
Euro (19,9 Mrd. Euro) leicht um 1,6 % gesteigert werden. Der Zuwachs
im Inland, so Grieger angesichts des schwachen Marktumfeldes, sei im
Wesentlichen auf Bestandsfinanzierungen zurückzuführen. Wichtigste
Objektgruppen seien mit 56 % Büro- und Verwaltungsgebäude und mit 33
% Handelsgebäude gewesen.
Die Darlehenszusagen im Wohnungsbau (11 Mrd. Euro) seien um 26 %
rückläufig gewesen, was zu etwa gleichen Teilen auf Rückgänge bei
Neubau- und Bestandsfinanzierungen zurückzuführen sei. Der Anteil der
Neubauprojekte an den Wohnungsfinanzierungen habe 27 % betragen. Vor
zehn Jahren, in einer Boomphase des deutschen Wohnungsbaus, hätten
die Hypothekenbanken noch den dreifachen Betrag zur Finanzierung
neuer Eigenheime und Eigentumswohnungen und annähernd den neunfachen
Betrag für neue Mietwohnungsbauten herausgelegt. Mit einem Bestand an
Wohnungsbaukrediten von 212 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 20,1
% blieben die Hypothekenbanken nach den Sparkassen jedoch der
zweitwichtigste Wohnungsfinanzierer in Deutschland.
Wichtigste Schuldnergruppe im Staatskreditgeschäft seien im Inland
öffentlich-rechtliche Kreditinstitute (35,9 %) sowie die Bundesländer
(24 %) gewesen. Auf ausländische Kreditnehmer seien 30 % der Zusagen
entfallen. Kredite an italienische, spanische und griechische Stellen
hätten dabei im Vordergrund gestanden. Mit einem Bestand von 169 Mrd.
Euro und einem Anteil von 39,9% an allen  inländischen
Staatskrediten, seien die Hypothekenbanken der größte
Staatsfinanzierer in Deutschland.
Ausblick
   Neues Pfandbriefgesetz
Das neue Pfandbriefgesetz, das aufgrund des Wegfalls der
staatlichen Garantien für die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute
erforderlich geworden sei, entspreche nicht zuletzt dank
kontinuierlichem und konstruktivem Einbringen der Positionen der
Hypothekenbanken in den Gesetzgebungsprozess höchsten internationalen
Qualitätsansprüchen, so Grieger weiter. Das für alle
Pfandbrief-Emittenten einheitliche Gesetz schaffe die Basis für die
erfolgreiche Fortsetzung der über zweihundertjährigen
Erfolgsgeschichte des Pfandbriefes.
Auswirkungen des Pfandbriefgesetzes auf die Hypothekenbanken
Optimistisch zeigte sich Grieger, dass die Hypothekenbanken mit
ihrem Pfandbrief Know-how und dem gut eingeführten Namen auch künftig
zu den bedeutenden Pfandbriefemittenten gehören werden. Auch wenn die
Hypothekenbanken künftig sämtliche Bankgeschäfte ausüben dürften,
gehe er davon aus, dass sie sich wohl auf eine sinnvolle Abrundung
ihrer bisherigen Geschäftsaktivitäten beschränken werden, um ihre
Kernkompetenzen zur Erschließung  neuer Ertragspotenziale optimal
einzusetzen. Die Hypothekenbanken hätten ein schlüssiges
Geschäftsmodell und ein beachtliches Know-how, das sich nicht einfach
kopieren ließe. Ihre Spezialisierung auf das Immobilien- und
Staatsfinanzierungsgeschäft bleibe eine erfolgversprechende da
betriebswirtschaftlich sinnvolle Strategie. Dies zeige sich nicht
zuletzt in den  stabilen Marktanteilen in ihren Kerngeschäftsfeldern
Neuausrichtung: Verband deutscher Pfandbrief-Banken (vdp)
Der Verband deutscher Hypothekenbanken nehme das neue
Pfandbriefgesetz zum Anlass, sich neu auszurichten, teilte Herr
Grieger weiter mit. Unter dem Namen Verband deutscher
Pfandbriefbanken (vdp) werde er sich künftig allen Instituten öffnen,
die Pfandbriefe emittieren. Der Verband sehe sich mit seiner
Fachkompetenz, seinem ausgezeichneten Netzwerk und seiner Reputation
im Markt bestens aufgestellt, künftig allen Pfandbriefemittenten das
zu bieten, was bislang nur den Hypothekenbanken zugute kam. Der vdp
wolle der erste säulenübergreifende Spitzenverband des deutschen
Kreditgewerbes werden, so Grieger.
European Covered Bond Council (ECBC)
Die Breite und die Europäisierung des Covered Bond Marktes
erfordere, so Grieger, dass die deutschen Pfandbriefemittenten
zukünftig aktiver an der Gestaltung der europäischen
Rahmenbedingungen für Covered Bonds (gedeckte Schuldverschreibungen)
mitwirken müssten, um die führende Stellung des deutschen Pfandbriefs
in dieser Gruppe zu festigen und weiter auszubauen. Zu diesem Zweck
sei auf Initiative der deutschen Hypothekenbanken im November 2004
der European Covered Bond Council gegründet worden, der bereits 67
Mitglieder aus 14 Ländern habe. Neben 40 Emittenten (darunter solche
aus allen drei Säulen des deutschen Kreditgewerbes) gehörten auch 15
Investmentbanken und alle namhaften Ratingagenturen zum ECBC. Die
Zusammenarbeit beim Pfandbrief lohne sich für alle Emittentengruppen,
gab sich Grieger überzeugt.
Hinweis:
   Ein Kurzinterview mit Dr. Louis Hagen, Hauptgeschäftsführer des 
   VDH, zum Thema "Das Pfandbriefgesetz und die Hypothekenbanken" ist
   als Audio-Datei im Internet unter
http://www.audiolink-download.de/htdocs/inhalt.html#interviews
   sowie über unsere VDH-Website abrufbar.

Pressekontakt:

V E R B A N D D E U T S C H E R H Y P O T H E K E N B A N K E N
Georgenstr. 21, 10117 Berlin
Tel.: 030 20915-100 / Fax: 030 20915-101
http://www.hypverband.de

Ansprechpartner:
Dr. Helga Bender, Tel.: 030 20915-330
E-Mail: bender@hypverband.de

Felix Schnellbacher, Tel.: 030 20915-380
E-Mail: schnellbacher@hypverband.de

Christian Walburg, Tel.: 030 20915-340
E-Mail: walburg@hypverband.de

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