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Der Tagesspiegel: Hohe Energiekosten belasten die Bahn

Berlin (ots)

Die stark steigenden Kosten für Energie bringen
auch die Deutsche Bahn zunehmend in Schwierigkeiten. Ein
Konzernsprecher sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag": "Wir beobachten
die Entwicklung mit Besorgnis." Bei der Bahntochter DB Energie hieß
es auf Anfrage sogar: "Das Niveau ist beunruhigend." In den letzten
zwölf Monaten seien die Dieselpreise um 20 Prozent und die
Strompreise um 30 Prozent gestiegen. Insgesamt steht die Energie nach
Unternehmensangaben etwa zehn Prozent der Betriebskosten aus. 2003
setzte DB Energie 1,4 Milliarden Euro mit der Energieversorgung der
Bahn und von Bahnkonkurrenten um.
Dabei steht die Bahn unter großem Druck zu sparen. Am kommenden
Montag legt der Konzern das erste Mal Halbjahreszahlen vor. Erklärtes
Ziel von Bahnchef Harmut Mehdorn ist es, in diesem Jahr endlich ein
positives Betriebsergebnis zu erreichen. Dies ist auch eine der
Voraussetzungen, damit ein Börsengang des Konzerns wie von Mehdorn
favorisiert schon im Jahr 2006 möglich wird. Die aktuellen
Halbjahreszahlen werden die Energiekosten aber noch nicht trüben.
"Die Steigerungen konnten wir bisher auffangen", sagte der
Bahnsprecher. Dazu hätten langfristige Lieferverträge, aber auch
neue, energiesparende Züge und eine zusätzliche Schulung der
Lokführer beigetragen.
Allerdings dürften diese Effekte langsam ausgereizt sein. Ein
Sprecher des Stromkonzerns RWE sagte, es gebe zwar bei
Industriekunden wie der Bahn Verträge mit längeren Laufzeiten. Bei
Vertragsverlängerungen würden Preisänderungen aber berücksichtigt.
"Die gestiegenen Beschaffungskosten müssen wir weitergeben", sagte
der Sprecher. Und die Einsparpotenziale beim Verbrauch der Züge sind
ebenfalls weitgehend ausgeschöpft, sagen Branchenexperten. Zumal die
Bahn ihre Investitionen in neue Züge zurückgefahren hat und ihre
Lokführer weitgehend geschult sind. "Irgendwann kann man die
Preissteigerungen nicht mehr ausgleichen", sagte ein Experte. "Es
wird sicher schon eng." Auch beim Bahnkonkurrenten Connex heißt es,
die gestiegenen Treibstoffkosten drückten spürbar auf die Margen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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