Der Tagesspiegel: Kommentar zum Parteitag der CDU:
Berlin (ots)
Der Grund für das Scheitern Helmut Kohls wie Oskar Lafontaines und Gerhard Schröders war ja der gleiche. Alle drei waren von dem Glauben geprägt, dass dieses Deutschland die beste aller möglichen Welten darstellte und bloss einiger Korrekturen bedurfte. Der SPD fiel gar nicht auf, dass sie damit im Bann der Kohlschen Welt verharrte, statt die Veränderungen der wirklichen Welt wahrzunehmen. Aus diesem Musterfall oppositioneller Betriebsblindheit hat die CDU gelernt: So jedenfalls geht es nicht. Der Parteitag in Leipzig kann für die CDU wie für das Land noch einmal wichtig werden. Wenn eine große Volkspartei sich bereit erklärt, gegen ihr mulmiges Gefühl im Magen jahrzehntelang bewährte Systeme in Frage zu stellen, dann verändert sich etwas auf Dauer. Darin, gar nicht so sehr im Inhaltlichen, liegt der Abschied von Kohl. Vielleicht wird so etwas wie Merz' Steuermodell nie Gesetz. Aber es wird der Maßstab, an dem sich ein Gesetz messen lassen müsste. Damit wird die CDU regierungsfähig.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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