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Der Tagesspiegel: Verdi-Chef Bsirske verteidigt Fünf-Prozent-Forderung: "Öffentlicher Dienst hat Nachholbedarf"

Berlin (ots)

Kurz vor Beginn der Tarifverhandlungen im
öffentlichen Dienst hat der Vorsitzende der 
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, die Forderung von 
insgesamt fünf Prozent verteidigt. Die erwartete Preissteigerung von 
1,2 Prozent in diesem Jahr, eine Produktivitätssteigerung um 1,6 
Prozent sowie Zusatzbeiträge der Arbeitnehmer für die 
Krankenversicherung ergäben schon bis zu 3,5 Prozent; dazu müsse noch
die Lohnlücke gegenüber der Privatwirtschaft geschlossen werden. "Wir
haben einen Nachholbedarf im öffentlichen Dienst", sagte Bsirske dem 
Tagesspiegel (Montagausgabe). "Zwischen 2000 und 2009 sind die Löhne 
in der deutschen Wirtschaft insgesamt um fünf Prozent stärker 
gestiegen als im öffentlichen Dienst." Die Tarifverhandlungen für 
rund zwei Millionen Beschäftigte bei den Kommunen und beim Bund 
beginnen am Mittwoch in Potsdam.
Bsirske begründete die Tarifforderung ferner mit der schlechten 
Wirtschaftslage. "Wir müssen auch von der lohnpolitischen Seite 
Impulse geben für die Konjunktur." Da sich die 
Industriegewerkschaften in ihren Tarifforderungen auf 
Beschäftigungssicherung und nicht höhere Einkommen konzentrierten, 
sei der öffentliche Dienst in diesem Jahr besonders gefordert: "Auf 
dem Punkt gebracht: Sozial ist, was Kaufkraft schafft." Der 
öffentliche Dienst bekomme zudem "zunehmend Probleme bei der 
Gewinnung von Facharbeitern, wenn die Lohnlücke bleibt".
Bsirske forderte den Bund auf, die Kommunen "sehr viel stärker" 
zu entlasten, zumal deren Finanzsituation sich noch verschlechtere. 
Schuld daran sei auch die "absurde Steuerpolitik der schwarz-gelben 
Regierung". Der Verdi-Vorsitzende beklagte, dass die Daseinsvorsorge 
durch die öffentliche Hand lange denunziert worden sei. "Inzwischen 
wissen wir aber, dass Privatisierungen keineswegs zu besseren 
Leistungen führen. Gerade die Finanzkrise wäre ohne aktiven Staat 
nicht zu bewältigen."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/29021-14923

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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