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Der Tagesspiegel: Gasag prüft Rückzahlung an 300.000 Gas-Kunden

Berlin (ots)

Der Berliner Gasversorger Gasag prüft nach
Informationen des Tagesspiegels derzeit intensiv, ob und wie er mehr 
als 300.000 Sondervertragskunden Geld zurückerstattet. Hintergrund 
ist ein Urteil, das der Bundesgerichtshof (BGH) vor gut drei Wochen 
gegen die Gasag erlassen hatte. Dort erklärten die Richter eine 
spezielle Preisanpassungsklausel für ungültig, die bis Ende 2006 in 
den Gasag-Verträgen der Tarife "Aktiv" und "Vario" stand. Jetzt liegt
die Urteilsbegründung des BGH vor. Auf deren Basis gehen Juristen und
Verbraucherschützer davon aus, dass die Gasag allen Kunden das in 
zwei Tariferhöhungen 2005 und 2006 eingenommene Geld, erstatten muss 
- nicht nur den etwa 50 000 Tarifvertragskunden, die die Erhöhung 
seinerzeit nur unter Vorbehalt gezahlt hatten.
Die Gasag sollte die betroffenen Kunden nun "freiwillig und 
angemessen entschädigen", forderte der ehemalige Leiter der 
Energieabteilung beim Bundeskartellamt und heutige Juraprofessor an 
der Freien Universität Berlin, Kurt Markert, am Freitag nach dem 
Studium der Urteilsbegründung. "Tut sie es nicht, hätten ihre Kunden 
sehr gute Chancen, das Geld auf dem Rechtswege zu erstreiten", sagte 
Markert der Zeitung.
Die Gasag ist derweil auf der Suche nach einem Kompromiss. Führende 
Manager des Unternehmens trafen sich vergangenen Donnerstag zu 
Gesprächen in der Verbraucherzentrale Berlin. Zu einem möglichen 
Angebot sagte Gasag-Sprecher Klaus Haschker am Freitag nichts, aber 
zum weiteren Verfahren: "Innerhalb der nächsten zwei Wochen wollen 
wir die Prüfung des Urteils abgeschlossen haben und eine Lösung 
vorlegen."
Für den Fall, dass die Gasag Ende August kein substantielles Angebot 
vorlegt, erwägt die Verbraucherzentrale eine sogenannte 
Einziehungsklage anzustrengen. Bei dem Verfahren würden ausgewählte 
Kunden ihre Unterlagen und Ansprüche an die Verbraucherzentrale 
abtreten. Diese würde die Fälle dann vor Gericht bringen. "In einem 
ganz ähnlichen Fall hat die Verbraucherzentrale in NRW erst im Mai 
den Versorger RWE erfolgreich in die Schranken gewiesen", sagte Bernd
Ruschinzik, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Berlin.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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