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Der Tagesspiegel: Cryotec-Chef Bienert zum Geiseldrama in Afghanistan: Die offizielle Linie muss Abgrenzung sein

Berlin (ots)

Peter Bienert, Chef der sächsischen Firma Cryotec,
von der im Jahr 2006 zwei Ingenieure 99 Tage lang im Irak in 
Geiselhaft waren, hat die Strategie der Bundesregierung im Fall des 
in Afghanistan entführten Deutschen verteidigt. "Die offizielle Linie
muss Abgrenzung sein", sagte Bienert dem Berliner "Tagesspiegel" 
(Donnerstagausgabe). "Aber hinter der offiziellen Fassade muss 
verhandelt werden." Es werde jemand vor Ort gebraucht, der mit voller
Unterstützung der Bundesregierung handeln könne. "Sie können also in 
Afghanistan nicht nur Afghanen verhandeln lassen, das wäre 
fahrlässig. Der Mittelsmann muss legitimiert sein", sagte Bienert. 
"Die Entführer müssen das wissen, sonst hat man ein Problem."
Im Irak, wo Bienerts Firma auch gegenwärtig noch tätig ist, sei 
die Sicherheitslage heute nicht günstiger als zum Zeitpunkt der 
Entführung seiner Mitarbeiter. "Es wird nicht besser, sondern es wird
schlimmer", sagte er. "Unser Vertreter in Bagdad beispielsweise kann 
uns im Moment kaum betreuen, weil er Reisewege kurz halten muss und 
Entführungen oder Anschläge jederzeit drohen." Zugleich verteidigte 
Bienert das anhaltende unternehmerische Engagement im Irak: "Wir 
haben seit über zehn Jahren Beziehungen in dieses Land, wir waren 
beim Programm ,Oil for Food' dabei, wir waren Aussteller auf einer 
internationalen Messe in Bagdad. Unsere Erzeugnisse werden zudem 
nicht in vielen Ländern gebraucht, sondern eben vor allem in den 
sogenannten Entwicklungsländern. Unsere Sauerstoff- und 
Stickstoffanlagen sind dezentral aufgestellt, weil es in diesen 
Ländern keine flächendeckende Versorgung gibt. Krankenhäuser brauchen
die Anlagen genauso wie Handwerksbetriebe oder die staatliche 
Industrie. Auch deshalb sind wir dort. Es ist unser Geschäft, und wir
sehen das auch als humanitären Beitrag an."

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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