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Gesetz zur Modernisierung des Vergaberechts: Bundestag bremst öffentlich-private Partnerschaften aus - Neues Vergaberecht nimmt Realität des PPP-Markts nicht zur Kenntnis

Berlin (ots)

"Ein schwarzer Tag für öffentlich-private
Partnerschaften in Deutschland." Mit diesen Worten kommentierte heute
in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen 
Bauindustrie, RA Michael Knipper, die Verabschiedung des Gesetzes zur
Modernisierung des Vergaberechts, nach dem ÖPP-Projektgesellschaften 
künftig einem Zwang zur Fach- und Teillosvergabe unterworfen werden 
sollen. Den ÖPP-Unternehmen werde damit die nötige Flexibilität 
genommen, ohne die die von den öffentlichen Auftraggebern erwarteten 
Effizienzgewinne nicht erwirtschaftet werden könnten. Knipper: "Jetzt
kommt es auf die Bundesländer an, das Gesetz im Bundesrat zu stoppen,
um weiteres Unheil vom noch jungen deutschen ÖPP-Markt abzuwenden".
Den Abgeordneten der großen Koalition wirft Knipper vor, dem von 
ÖPP-Gegnern verbreiteten "Märchen von der Mittelstandsfeindlichkeit  
öffentlich-privater Partnerschaften" aufgesessen zu sein. Tatsächlich
sei aber jedes zweite der mehr als 100 bislang vergebenen 
ÖPP-Projekte von einem mittelständischen Unternehmen gewonnen worden.
Mehr noch: 70 bis 80 % der Unteraufträge bei großen ÖPP-Projekten 
seien an den regionalen Mittelstand gegangen. Alle Untersuchungen 
zeigten, dass diese Quote bei ÖPP-Projekten sogar höher sei als bei 
konventioneller Ausschreibung. Knipper: "Hier wird neues Recht 
geschaffen, ohne die Realität des Marktes überhaupt zur Kenntnis zu 
nehmen."
Mit ihrem Beschluss setzten sich CDU/CSU und SPD in Widerspruch zu
ihrer eigenen Koalitionsvereinbarung, in der ausdrücklich die 
Förderung öffentlich-privater Partnerschaften festgeschrieben worden 
sei, kritisierte Knipper. Es sei schon etwas befremdlich, wenn die 
Bundesregierung in ihrem Konjunkturprogramm die Beschleunigung von 
ÖPP-Verfahren anstrebe, während gleichzeitig die sie tragenden 
Koalitionsfraktionen die Spielräume von ÖPP-Projektgesellschaften 
beschnitten. Die ÖPP-Deutschland AG (Partnerschaften Deutschland) 
werde es schwer haben, den durch die Koalitionsfraktionen 
angerichteten Schaden auch nur zu begrenzen, wenn sie Anfang des 
nächsten Jahres an den Start gehe.
Seit 2002 sind in Deutschland 106 ÖPP-Projekte mit einem 
Investitionsvolumen von 3 Mrd. Euro vergeben worden. Weitere 150 
Projekte mit einem Investitionsvolumen von 5 Mrd. Euro befinden sich 
derzeit in der Ausschreibung oder in der Vorbereitung. Die Frage, wie
viele Projekte nach dem Beschluss des deutschen Bundestags 
eingestellt werden müssen, kann heute noch nicht beantwortet werden.
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

Pressekontakt:

Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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