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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Aktiver Klimaschutz heißt Getränke in Mehrweg kaufen!

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Berlin (ots)

Aktion "MEHRWEG IST KLIMASCHUTZ" in einem breiten Bündnis der 
mehrwegorientierten Getränkeindustrie, von Handel, Umwelt- und 
Verbraucherorganisationen gestartet
"Aktiver Klimaschutz heißt Mehrwegflaschen kaufen!" Mit dieser 
Aufforderung startet in diesem Frühjahr in vielen tausend 
Getränkefachmärkten in Deutschland die Aktion "MEHRWEG IST 
KLIMASCHUTZ", die heute von einem Bündnis mehrwegorientierter 
Verbände in Berlin vorgestellt wurde. Initiatoren sind neben der 
Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) die Verbände des Deutschen 
Getränkefachgroßhandels (GFGH), des Deutschen Getränke-Einzelhandels 
und der mittelständischen Privatbrauereien sowie die Stiftung 
Initiative Mehrweg (SIM).
"Alle Verbraucher und Verbraucherinnen treffen mit ihrem 
Konsumverhalten Entscheidungen für oder gegen den Klimaschutz: Wer 
zum Beispiel Einweg-Mineralwasser in PET-Plastikflaschen beim 
Discounter kauft, belastet unser Klima mit fast doppelt so hohen 
CO2-Emissionen wie jemand, der sich für ein regionales Markenwasser 
in Glas-Mehrwegflaschen entscheidet. Ähnlich negativ sieht die Bilanz
bei Dosenbier oder Fruchtsäften in Einweg-PET-Flaschen aus. Wir 
möchten die Verbraucher mit unserer gemeinsamen Aktion dafür 
gewinnen, dass sie sich auch aus Klimaschutzgründen für Getränke in 
Mehrwegflaschen entscheiden", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer 
der Deutschen Umwelthilfe e. V.(DUH).
Die neue Kampagne "MEHRWEG IST KLIMASCHUTZ" solle dem Verbraucher 
eine Hilfestellung für ökologisch verantwortungsbewusste 
Kaufentscheidungen geben. So müsse zuallererst deutlich gemacht 
werden, was heute Mehrweg ist - nach dem klaren Motto: Mehrweg = 
Kasten = Getränkemarkt. Hierzu sei das Mehrwegzeichen ein eindeutiges
Erkennungsmerkmal. In der zweiten Aprilhälfte starte die 
Frühlingsaktion mit vielen individuellen Klimaschutz-Aktionsangeboten
in den Geschäften. Die Umwelt gewinne mit dem Glas-Mehrwegsystem 
gleich mehrfach: Weniger Klimakiller-CO2 bei der Herstellung der 
Mehrweg-Verpackungen, kürzere Transportwege und deshalb weniger CO2- 
und Feinstaub-Ausstoß und insgesamt weniger Abfall.
Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des
Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. (GFGH) hob hervor: "Die 3.000 
Getränkefachgroßhändler in Deutschland sorgen mit Ihren 
Dienstleistungen für ein funktionierendes Mehrwegsystem in Ihren 
jeweiligen Regionen. Zusammen mit den mittelständischen 
Getränkeherstellern sichern sie auch regionale Arbeitsplätze. Der 
Deutsche Getränkefachgroßhandel wird die Kampagne "MEHRWEG IST 
KLIMASCHUTZ" in einer ersten Welle in rund 1.500 seiner Märkte 
unterstützen. Weitere werden sich mit Sicherheit bald anschließen." 
Jeder Endverbraucher, der sich gegen Mehrweg entscheide und zum 
Beispiel Mineralwasser in PET-Einwegflaschen zum Dumpingpreis von 19 
Cent beim Discounter kaufe, heize die Umweltbelastung an und sorge 
außerdem mit seinem Kaufverhalten für den Abbau regionaler 
Arbeitsplätze.
Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes Privater 
Brauereien Deutschland e.V. ergänzte: "Im Mehrwegbiersystem liegen 
die durchschnittlichen Transportentfernungen bei unter 100 
Kilometern, bei Wasser sind sie noch geringer. Wir führen die 
Glas-Mehrwegflaschen in regional geschlossenen 
Wirtschaftskreisläufen. Im Gegensatz dazu verursachen 
Einweg-Plastikflaschen etwa das Doppelte an Klimagasen, Blechbüchsen 
sogar bis zu viermal so viel." Beide seien somit Klimakiller und 
trügen deutlich stärker zum Treibhauseffekt bei: Erst würden die 
Einwegverpackungen mit einem enormen Energieaufwand produziert, dann 
zentral abgefüllt und über weite Strecken dezentral vertrieben. 
Geleerte Plastikflaschen würden zwar im Einweg-Pfandsystem wieder 
eingesammelt und schließlich nicht selten in asiatischen 
Billiglohnländern etwa zu Textilien verarbeitet, die dann irgendwann 
wieder auf dem deutschen, europäischen oder US-amerikanischen Markt 
landeten. Im Gegensatz dazu könnten Glasmehrwegflaschen bis zu 50 Mal
wieder befüllt werden. Anschließend würden sie erneut eingeschmolzen 
und zu Glasverpackungen verarbeitet.
Clemens Stroetmann, der Geschäftsführer der Stiftung Initiative 
Mehrweg gab zu Bedenken: "Wir zählen in Deutschland 1.284 Brauereien,
225 Mineralbrunnen und rund 400 Fruchtsafthersteller, die ihre 
Produkte zumeist regional in umweltfreundlichen Mehrweggebinden 
vertreiben. Dieser Getränke-Reichtum ist einmalig auf der Welt. Die 
Systeme sorgen nicht nur für eine einzigartige Getränkekultur, 
sondern auch dafür, dass die Umwelt- und Klimabelastung in diesem 
Bereich gering bleibt und regionale Arbeitsplätze gesichert werden. 
Mehr Mehrweg müsste sich deshalb nicht nur beim Bier, sondern auch in
den Bereichen Mineralwasser und Fruchtsaft stärker durchsetzen, um 
zur Entlastung der Klimabilanz und zur Stärkung mittelständischer 
Strukturen beizutragen." Alle vorliegenden offiziellen Ökobilanzen 
kämen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die eingesetzten 
Mehrwegflaschen deutlich weniger Energieeinsatz erfordern und damit 
deutlich weniger zum Treibhauseffekt beitragen als Einwegflaschen. 
Außerdem seien Mehrwegsysteme für Glasflaschen Qualitätsgaranten, da 
kein anderes Material vergleichbar inert sei und damit die 
Getränkequalität ähnlich gut schütze.
Sepp Gail, der Vorsitzender des Verband des Deutschen 
Getränke-Einzelhandels unterstützte die Einschätzung: "Wir 
Getränkefachmärkte wissen uns mit dem Getränkefachgroßhandel einig. 
Die rund 13.000 Getränkemärkte in Deutschland brauchen Mehrweg als 
Geschäftsgrundlage." Immer häufiger müsse der Einzelhandel jedoch 
feststellen, dass viele Verbraucher und Verbraucherinnen den 
Unterschied zwischen Mehrweg- und Einwegflaschen nicht mehr 
wahrnehmen. So äußerten auch durchaus gebildete Menschen in den 
Märkten die Überzeugung, es gebe gar kein Einweg mehr. Vielfach 
würden Getränke wegen des Preises bei Aldi gekauft unter der falschen
Annahme, auch die Billigkette führe  nur noch Mehrweg.
Gegen derlei Missverständnisse hat die Branche im Jahr 2006 das 
Mehrwegzeichen eingeführt. Das mittlerweile auch außerhalb 
Deutschlands in der EU verbreitete Zeichen wird nun auch im 
Zusammenhang mit der Klimaschutzkampagne verwendet. Anlässlich der 
ersten Mehrweg Konferenz Ende Januar wurde es - inzwischen übersetzt 
in sieben Sprachen - als Vorschlag zur Kennzeichnung ökologisch 
vorteilhafter Mehrweg-Getränkeverpackungen in ganz Europa an Dorette 
Corbey (MdEP) übergeben. Frau Corbey kündigte in Ihrer Eigenschaft 
als Berichterstatterin des Europäischen Parlaments für 
Verpackungsfragen verstärkte Maßnahmen der EU an, um Mehrweg zu 
unterstützen und in Europa neue Mehrwegsysteme zu etablieren.
Mitglieder der Allianz "MEHRWEG IST KLIMASCHUTZ":
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ist als Umwelt- und 
Verbraucherschutzverband seit Jahren unter anderem auch im Bereich 
Kreislaufwirtschaft und Mehrwegschutz aktiv. Mit fundierter 
Öffentlichkeitsarbeit trägt die DUH dazu bei, das Umweltbewusstsein 
zu erhöhen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher zu 
umweltfreundlichem Handeln zu bewegen.
Der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels vertritt 
etwa 950 Unternehmen, die selbst rund 7.000 Getränkefachmärkte 
vertreten, und versteht sich als Partner und logistischer 
Dienstleister für die produzierende Industrie und die Abnehmer im 
Lebensmittelhandel und in der Gastronomie. Er sorgt für die komplette
Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik aller Getränkegebinde
einschließlich Sortierung und Rückführung aller Mehrweggebinde sowie 
der bedarfsgerechten und kundenspezifischen Belieferung aller Formen 
des Handels und der Hotellerie/Gastronomie.
Die Stiftung Initiative Mehrweg setzt sich für den nachhaltigen 
Bestand und die Innovation von Mehrwegsystemen ein.
Der Verband Private Brauereien Deutschland e.V. ist die 
Spitzenvertretung der mittelständischen Brauwirtschaft und vertritt 
rund 800 überwiegend regional tätige Brauereien. Er steht für rund 25
% des deutschen Bierausstoßes.
Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e. V. vertritt 
die Interessen von über 6.000 der insgesamt über 13.000 
Getränkemärkte. Die Mitglieder erwirtschaften pro Jahr rund vier 
Milliarden Euro Umsatz.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, (www.duh.de),
Tel.: 030 258986-0, Fax: 030 258986-19, mobil 0171 3649170,
E-Mail: resch@duh.de

Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverband des
Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V., Monschauer Straße 7,
40549 Düsseldorf, Tel.: 0211 683938, Fax.: 0211 683602,
E-Mail: guder@bv-gfgh.de

Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes Private Brauereien
Deutschland e.V., Im Dachsstück 9, 65549 Limburg, Tel.: 06431 52048,
Fax: 06431 53612, mobil: 0171 5311444,
E-Mail:rdemleitner@dsw-limburg.de

Clemens Stroetmann, Geschäftsführer Stiftung Initiative Mehrweg,
Eichenweg 11, 14557 Wilhelmshorst, Mobil: 0170 5817435,
Fax: 033205/24038, E-Mail: Choch4@t-online.de

Sepp Gail, Vorsitzender des Verbandes des Deutschen
Getränke-Einzelhandels, König-Heinrich-Str. 22, 81925 München,
Tel.: 089 99884474, mobil: 0172 8906670,
E-mail: getraenkeverband@aol.com

Eva Leonhardt, Leiterin Kreislaufwirtschaft der DUH, Hackescher Markt
4, 10178 Berlin, Tel.: 030 258986-12, Fax: 030 258986-19, mobil:
0151/16716545, E-Mail: leonhardt@duh.de

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