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Diesel-Smart: Gabriel schließt sich DUH-Kritik am "Dreckspatz von Mercedes" an

Berlin (ots)

Druck auf DaimlerChrysler wegen Diesel-Smart ohne
geregelten Partikelfilter wächst - REPORT Mainz berichtet heute 
Abend, wie schmutzig der neue Smart wirklich ist  - Deutsche 
Umwelthilfe fordert Verkaufsstätten zum Verkaufsverzicht auf
27. November 2006: Die Entscheidung von DaimlerChrysler-Chef 
Dieter Zetsche, den Diesel-Smart auch in der Modellreihe 2007 ohne 
vollwirksamen Russfilter anzubieten, wird immer heftiger kritisiert. 
In einem Bericht des TV-Magazins REPORT Mainz, der heute Abend 
ausgestrahlt wird, plädiert nun auch Bundesumweltminister Sigmar 
Gabriel (SPD) für eine "Veränderung dieser nicht besonders klugen 
Entscheidung".  Bereits in der vergangenen Woche hatte sich Winfried 
Hermann, der verkehrspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von 
Bündnis90/Die Grünen, in einem offenen Brief an Zetsche der von der 
Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) erhobenen Forderung angeschlossen, 
die Auslieferung des Diesel-Smart so lange auszusetzen, bis der 
Stadtwagen mit einem geregelten Partikelfilter ausgestattet ist.
"Wir empfinden es als Genugtuung, aber auch als absolut 
angemessen, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel unsere Kritik 
unterstützt und von Daimler-Chef Dieter Zetsche die Revision dieser 
skandalösen Fehlentscheidung fordert", so DUH-Bundesgeschäftsführer 
Jürgen Resch.
Auch aus den Reihen der Länderumweltminister wächst die Kritik am 
weiter nicht vollwirksam gefilterten Smart. Mit der Gesetzgebung zur 
steuerlichen Förderung von Rußfiltern beschäftigte Umwelt- und 
Finanzpolitiker aus Bund und Ländern sind insbesondere darüber 
verärgert, dass DaimlerChrysler im Mai diesen Jahres massiv und 
erfolgreich gegen eine damals geplante "Strafsteuer" für neu auf den 
Markt gebrachte Dieselstinker ohne geregelten Partikelfilter 
intervenierte. Unmittelbar nach diesem Lobby-Erfolg stellte der 
Konzern mit dem Dodge Caliber und dem Smart gleich zwei neue 
Pkw-Modelle ohne geregelten Partikelfilter vor.
Nach Informationen der DUH steht DaimlerChrysler wegen dieser 
Modellpolitik auch unter zunehmendem Druck aus dem eigenen Haus. 
Offensichtlich protestieren immer mehr Smart-Verkaufsstätten gegen 
die "aktive Sterbehilfe" für den im Konzern umstrittenen Kleinwagen. 
Bei einer stichprobenartigen Umfrage bei Smart-Centern in Deutschland
sprachen Händler von einer "katastrophalen Fehlentscheidung" der 
Konzernleitung. "Angesichts massiver Kundenproteste sehen viele 
Smart-Center den ungefilterten Diesel-Smart bereits als 
"unverkäuflich" an. Sie bestätigen damit unmittelbar die 
DUH-Erwartung, dass gerade umweltsensible Käufer eines "3-Liter 
Autos" keine Dreckschleudern haben wollen, die um ein Vielfaches mehr
gefährlichen Feinstaub ausstoßen, als ein moderner Stadtbus", so 
Resch. Die DUH empfiehlt den Smart-Verkaufsstellen in Deutschland, 
sich den heutigen REPORT-Beitrag über den Ruß-Smart nicht entgehen zu
lassen - und anschließend gemeinsam mit der DUH von der 
DaimlerChrysler-Konzernleitung die Ausstattung des neuen Smart Diesel
mit einem geregelten Dieselpartikelfilter zu fordern.
Hintergrund:
Der am 9. November in Stuttgart erstmals vorgestellte Smart fortwo 
der zweiten Generation soll in seiner Dieselvariante erneut ohne 
vollwirksamen Partikelfilter an den Start gehen. Das runderneuerte 
Citymobil, das ab Frühjahr 2007 ausgeliefert werden soll, stößt damit
ein Vielfaches der gesundheitsschädlichen Feinstaubpartikel aus, die 
zum Beispiel ein moderner Stadtomnibus mit geregeltem Partikelfilter 
an die Umgebung abgibt. Mit dem Verzicht auf die in Neuwagen 
inzwischen gängige Abgasreinigungstechnik ausgerechnet in einem 
Stadtwagen unterläuft der DaimlerChrysler-Konzern die Bemühungen von 
Städten und Kommunen, die Feinstaubbelastung entlang der 
Hauptverkehrsadern wirksam zu reduzieren.
Die DUH hatte dem DaimlerChrysler-Konzern parallel zur Stuttgarter
Präsentation vorgeworfen, mit der Entscheidung gegen einen geregelten
Dieselpartikelfilter für die neue Smart-Modellreihe "fortgesetzten 
Wortbruch" zu begehen. Die Umweltorganisation bezog sich auf die 
Jahreshauptversammlung des Konzerns im April 2005, als der vormalige 
Vorstandsvorsitzende Jürgen Schrempp (bereits damals auf Druck der 
DUH) erklärt hatte: "Die Dieselvariante des Smart fortwo-Nachfolgers 
wird von der Markteinführung an mit Dieselrußfilter ausgestattet 
sein". Unter Schrempps Nachfolger Dieter Zetsche wurde diese 
Entscheidung dann revidiert. Der neue Diesel-Smart verfehlt deshalb 
die zukünftige Euro V Norm für Rußpartikel um eine Mehrfaches.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V. - Bundesgeschäftsführer,
Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 258986-19,
E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V. - Leiter Politik,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030
258986-19, Mobil: 0171 5660577,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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