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Hühner zurück in die Käfige?
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN protestiert gegen die Aufhebung des Käfigverbotes für Legehennen durch den Bundesrat

Hamburg (ots)

Heute stimmt der Agrarausschuss des Bundesrates
über Länderanträge ab, die eine Aushebelung des Käfigverbotes für
Legehennen zum Ziel haben. Bereits am 28. November 2003 droht durch
das Votum im Plenum des Bundesrates die faktische Aufhebung des
Käfigverbotes in Deutschland. Dies stellt den wichtigsten
Tierschutz-Erfolg der letzten Jahre in Frage und betrifft mehr als 35
Millionen Legehennen. VIER PFOTEN protestiert gegen diese geplante
Kehrtwende im Tierschutz. VIER PFOTEN fordert die Bundesländer auf,
sich für die erreichten Mindeststandards zur Haltung unserer
Nutztiere einzusetzen.
"Der Bundesrat erweist sich immer mehr als Hemmnis für
Tierschutz-Verbesserungen bei der Nutztierhaltung", erklärt VIER
PFOTEN Nutztier-Kampaigner Thomas Pietsch.
Bereits am 30. Oktober haben sich im Agrar-Unterausschuss vor
allem die Landesregierungen von Niedersachsen, Hessen, Brandenburg,
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für eine Aufhebung des
Käfigverbotes für Legehennen stark gemacht. Das Land Niedersachsen
hat beantragt, die bisher vorgeschriebene Mindesthöhe von zwei Metern
für Haltungseinrichtungen zu streichen, womit ausgestaltete Käfige
praktisch eingeführt werden sollen.
Weiter sollen die Kriterien für die Erprobung neuer Käfighaltungen
deutlich aufgeweicht werden. So sollen zum Beispiel Hühner nicht mehr
genug Platz haben müssen, um arttypische Verhaltensweisen wie
Flügelschlagen und Aufbäumen ausführen zu können. Da die Nutzung von
neuen Käfigsystemen in sogenannten "Testbetrieben" auch unbefristet
möglich sein soll, könnten solche Anlagen von Anfang an kommerziell
betrieben werden.
Obwohl das Bundesverfassungsgericht die herkömmliche Käfighaltung
als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz bewertet, fordert ein Antrag
Sachsens längere Übergangsfristen für diese Käfige. Anstatt bis Ende
2006 sollen diese Anlagen nun bis Ende 2009 betrieben werden können.
Damit würde millionenfacher Tierquälerei der Weg geebnet.
"Offensichtlich kümmert es manche Landesregierungen nicht im
Geringsten, dass mehr als 80 Prozent der Deutschen sämtliche
Käfigsysteme eindeutig ablehnen", erklärt Thomas Pietsch. "Auch die
jüngsten Entwicklungen, dass führende Unternehmen wie ALDI Nord auf
Eier aus Freiland- und Bodenhaltung setzen, wird von den Ländern
ignoriert. Stattdessen setzen sie auf tierfeindliche Haltungssysteme,
die den Legehennen sogar das Ausleben ihrer grundlegenden
Verhaltensweisen unmöglich machen.
VIER PFOTEN appelliert an die Bundesländer, die von
Verbraucherschutzministerin Künast begonnene Agrarreform zu
unterstützen und sich insbesondere aktiv für tiergerechte
Haltungsformen einzusetzen. "Sollten einige Bundesländer weiterhin
als Vollstrecker der Eierindustrie agieren, ignorieren sie damit den
klaren Mehrheitswillen der Bürger, das Staatsziel Tierschutz und das
Deutsche Tierschutzgesetz", sagt Marlene Wartenberg,
Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "VIER PFOTEN wird die
tierfeindlichen Positionen der Bundesländer der Öffentlichkeit mit
allen Mitteln deutlich machen".
Weitere Informationen bei VIER PFOTEN:
Fachinformationen: 
Thomas Pietsch, Nutztier-Kampaigner 
Tel.: 040 - 399 249 -50, 0171 4910784
Film und Fotomaterial zur Käfighaltung:
Beate Schüler, Pressesprecherin 
Tel.: 040 - 399 249 -31 
beate.schueler@vier-pfoten.de
www.vier-pfoten.de

Original-Content von: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz, übermittelt durch news aktuell

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