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Capgemini

Geschäftsreisekosten der Unternehmen stehen auf dem Prüfstand
Wegfall der Lufthansa Ticket-Provisionen am 1. September verschärft den Handlungsdruck

Berlin (ots)

Große Unternehmen erwarten, dass sich ihre Kosten
für Geschäftsreisen in den nächsten Jahren um etwa zehn Prozent
senken lassen. Dies zeigen Interviews der Management- und IT-Beratung
Capgemini mit 24 Travel Managern deutscher und schweizerischer
Unternehmen. Erreicht werden soll dieses Ziel vor allem durch die
Harmonisierung der Travel Management-Strukturen und Prozesse in
Richtung von 'Shared Service Centern', dem Ausbau von
Online-Buchungsplattformen um Transaktionskosten zu senken sowie
einer deutlich erhöhten Transparenz über die detaillierten
Dienstreise-Aufwendungen aller Unternehmensbereiche. Auch verschärft
angewendete Reiserichtlinien mit definierten Leistungserbringern wie
z.B. Hotels oder Airlines bilden eine wichtige Komponente. "Sie sehen
vermehrt Flüge mit 'Billigfluglinien' und Buchung von Internettarifen
vor", so Fabian Frohn, Principal bei Capgemini in Berlin. "Die
stärkere Transparenz der Reisevolumina und -strukturen, gerade bei
global agierenden Unternehmen, bietet zum einen eine verbesserte
Verhandlungsposition gegenüber Leistungserbringern. Zum anderen wird
es in Zusammenarbeit mit dem Reisebüropartner möglich, Reisevolumen
gezielt zu steuern und das Potenzial der dynamischen
Marktveränderungen wie zum Beispiel neue Anbieter oder
Internet-Angebote auszunutzen". Dem schon jetzt in vielen Unternehmen
vorhandenen Travel Management kommt dabei eine steigende Bedeutung
zu, meinen rund drei Viertel der Befragten.
Abbau der Ticket-Provisionen erfordert neue Vergütungsmodelle
Ab 1. September 2004 zahlt die Lufthansa keine Ticketprovisionen
mehr an Reisbüros. Künftig müssen diese selbst ein Serviceentgelt
beim Ticketverkauf aufschlagen, um den Verlust der Airline-Provision
zu kompensieren - mit dem Risiko, dass Kunden, die derartige Gebühren
noch nicht kennen bzw. akzeptieren, verloren gehen. Anders im
Geschäftsreisesektor: Hier war es bei entsprechendem Reiseaufkommen
bislang übliche Praxis, dass Geschäftsreisen über ein vertraglich
gebundenes Firmenreisebüro gebucht wurden. Das Reisebüro wurde für
seine Leistungen vom Unternehmen bezahlt und reichte im Gegenzug die
Provisionen der Leistungserbringer wie Fluggesellschaften oder Bahn
für Tickets an den Auftraggeber weiter. "In den meisten Fällen wurden
so auf Unternehmensseite die Kosten für das Reisebüro gedeckt,
manchmal sogar überkompensiert", so Frohn. "Da andere
Fluggesellschaften und auch die Bahn in der nächsten Zeit
voraussichtlich dem Beispiel der Lufthansa folgen werden, müssen sich
Unternehmen und deren Reisebüros Gedanken über neue,
transaktionsorientierte Vergütungsmodelle machen." Zusätzlich sollte
der Reisebüro-Partner stärker als bisher für die Optimierung der
Geschäftsreisekosten in die Pflicht genommen werden. Hierbei werden
variable, erfolgsbasierte Komponenten in das Transaktionspreismodell
integriert, anhand derer das Erreichen festgelegter Ziele wie z.B.
Nutzung von Billigfluglinien bzw. dynamischen Marktangeboten,
Einhaltung von Reiserichtlinien oder die Höhe des
Online-Buchungsanteils gemessen und vergütet wird. Für die meisten
Unternehmen und Reisebüros ist dies jedoch noch Neuland.
Geschäftsreisebüros bekommen eine neue Rolle
Über den aktuellen Provisionswegfall hinaus ist das traditionelle
Geschäftsmodell von Reisebüros auch einem harten Wettbewerb seitens
der Leistungserbringer selbst sowie durch Online-Anbieter ausgesetzt.
So stimmen 92 Prozent der Travel Manager der Aussage zu, dass
Fluglinien und auch Bahn stärker als bisher Reisen mittels
etablierter Online-Buchungsplattformen direkt an Geschäftsreisende
verkaufen werden. Unentschlossen sind die Befragten, ob die bislang
im Privatkundenbereich tätigen Online-Buchungsanbieter selbst den
Markt für Geschäftskunden entdecken und spezielle Angebote entwickeln
werden. Drei Viertel sind jedoch der Ansicht, dass die
Reisebürokonkurrenz aus dem Internet, wenn nicht die Zielgruppe, so
zumindest ihr Serviceangebot erweitern wird. Künftig werden über den
reinen Buchungsvorgang hinaus auch Online-Ticketdienste,
Zahlungsabwicklung und Rechnungsstellung angeboten werden. "Hier
erwächst den Reisebüros eine deutliche Konkurrenz", so Fabian Frohn.
"Eine Lösung könnte ein Ausbau der Beratungskompetenz darstellen." So
sehen dies auch die Travel Manager. Mit deutlich überwiegender
Mehrheit stimmen sie der Aussage zu, Reisebüros sollten verstärkt
beraten und Reisevorgänge aktiv steuern, während der reine
Transaktionsvorgang an Bedeutung verliert.
Auszüge der Untersuchung können unter
http://www.de.capgemini.com/servlet/PB/menu/1429419/index.html
abgerufen werden

Pressekontakt:

Capgemini
Thomas Becker, Pressesprecher
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin

Tel.: 030/88703-730
Fax: 030/88703-739
E-Mail: thomas.becker@capgemini.com

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