Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handicap International e.V. mehr verpassen.

Handicap International e.V.

Irak: Streubomben fordern täglich viele Opfer
Handicap International beschleunigt den Einsatz im Irak

München (ots)

17 Opfer, allesamt Kinder, forderten zwei Unfälle
an einem einzigen Tag im irakischen Basra: Acht davon starben sofort,
neun wurden schwerst verletzt. In der Nachkriegszeit im Irak fallen
weiterhin viele Menschen noch nicht explodierten Streubomben zum
Opfer - besonders Kinder.  Da die Kinder noch klein sind, ist auch
bei einer Explosion am Boden der ganze Körper betroffen. Alle
Körperteile werden von Metallteilen, Erde und Sand übersät und
verletzt. Die Verletzungen führen oft zu Amputationen der Beine,
ebenso der Hände und Arme - zusätzlich betroffen sind immer wieder
die Augen und die Genitalien. Auch der Blutverlust ist enorm und oft
tödlich.
Der Programmleiter von HANDICAP INTERNATIONAL für den Irak, Bruno
Rotival, hat vorher in Bosnien, im Kosovo und letztes Jahr in
Afghanistan gearbeitet: Noch nie zuvor aber hat er so viele
Blindgänger gesehen. Auf bestimmten Strassen - übersät mit Raketen
und Granaten - war nur vorsichtigstes Slalom-Fahren möglich. Die
amerikanische Armee ist im Moment gar nicht in der Lage, diese
Situation zu bewältigen, da die Soldaten sehr jung und unerfahren in
der Kampfmittelbeseitigung sind. Zwar haben die Briten qualifiziertes
Personal, aber die Räumung dieser bedrohlichen Reste hat
offensichtlich noch keine Priorität für die Besatzungskräfte.
Ergebnis ist, dass alleine in Bagdad täglich etwa 15 Verletzte in die
Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Dunkelziffer (Tote sowie
Verletzte ohne Krankenhausbehandlung) könnte genauso hoch sein. Für
das gesamte Land kann man diese Zahl verfünffachen: 75 Opfer sind
jeden Tag zu behandeln, über 2000 in einem Monat.
Seit Anfang Mai arbeiten unsere Teams auf Hochtouren, um die
Bevölkerung über die Gefährdung durch Landminen und Sprengkörper und
über mögliche Vorsichtsmaßnahmen aufzuklären: Fast 5.000 Autobesitzer
erklärten sich in Bagdad dazu bereit, Informationsplakate auf ihre
Fahrzeuge zu kleben. UNICEF hat zudem ein bereits in Afghanistan
bewährtes Aufklärungs-Flugblatt von HANDICAP INTERNATIONAL
ausgewählt, um es in einer Auflage von über 5 Millionen drucken zu
lassen.
Soweit wir feststellen konnten, wird noch nirgends konkret
entmint. Handicap International hat ein Team von bosnischen
Minenräumern vorgesehen, das in zwei Wochen einsatzbereit sein
sollte. In höchstens vier Wochen werden insgesamt 14 Personen in zwei
Einsatzteams zunächst Krankenhäuser, Schulen und zu reparierende 
Wasserleitungen auf Minen absuchen.
Ein Prothesenspezialist begibt sich Ende dieser Woche mit achtzig
Notprothesen nach Bagdad, um seine irakischen Kollegen in deren
Benutzung zu unterweisen. Im Juni folgt ein Team von Prothesen- und
Orthesenspezialisten und Physiotherapeuten sowie mehrere Hundert
Prothesen für Kriegs- und Minenopfer in den Irak.

Pressekontakt:

Handicap International,
Francois De Keersmaeker,
Tel.: 089/54 76 06 - 14

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Handicap International e.V.
Weitere Storys: Handicap International e.V.