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Klimaschutz: Offener Brief an Angela Merkel - Verbindliche Meilensteine unverzichtbar - 16 Umwelt- und Entwicklungsorganisationen fordern die Staats- und Regierungschefs der EU zu engagiertem Handeln auf

Bonn (ots)

In einem Appell an die deutsche Bundeskanzlerin und
EU-Ratspräsidentin Angela Merkel fordern 16 deutsche Umwelt- und 
Entwicklungsorganisationen, dass der EU-Gipfel in Brüssel am 8./9. 
März verbindliche Ziele zum Klimaschutz verabschieden muss. Konkret 
wird erwartet, dass die EU bis 2020 ihre Treibhausgasemissionen um 
30% verringert, die Erneuerbaren Energien auf mindestens 25% des 
Energiebedarfs ausbaut und 20% des Energieverbrauchs einspart. 
Kohlekraftwerke sollten ab 2020 nur noch betrieben werden dürfen, 
wenn sie nicht mehr CO2 freisetzen als ein modernes Gaskraftwerk.
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin und amtierende EU-Präsidentin 
Angela Merkel,
der 4. Bericht des UN-Klimawissenschaftlergremiums IPCC zeigt, wie
Menschen und Natur weltweit in dramatischem Ausmaß vom Klimawandel 
betroffen sind. Sollte es nicht gelingen, den globalen 
Temperaturanstieg auf unter 2° C gegenüber vorindustriellem Niveau zu
begrenzen, sind die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen zum Teil 
existenziell gefährdet. Dies gilt insbesondere für die besonders 
betroffenen Entwicklungsländer. Auch an Europa wird der Klimawandel 
nicht vorübergehen. Die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf unter 
2° C erfordert, dass spätestens zum Jahr 2020 eine Trendwende beim 
globalen Ausstoß von Treibhausgasemissionen geschafft wird. Wenn die 
Emissionen bis dahin nicht sinken, ist dieses Ziel nicht zu schaffen.
Der EU kommt beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle zu. Ein 
starkes Engagement der EU könnte für viele Länder aufzeigen, dass der
Klimaschutz neue Chancen der Zukunftsfähigkeit für Wirtschaft und 
Gesellschaft eröffnet. Dies sollte auch zu einer Leitlinie der 
europäischen Entwicklungspolitik werden. Gleichzeitig können 
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien die Basis für eine neue 
Klima- und Energiesicherheit in Europa schaffen.
Die möglichen katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels sind 
kein unabwendbares Schicksal. Es gibt die Möglichkeit zum Handeln. 
Die EU sollte diese Chance nutzen. Sie muss zeigen, dass sie zu 
ernsthaftem Klimaschutz bereit ist und dafür, ihre globale 
Verantwortung wahr zu nehmen.
Folgende Ziele sollten beim EU-Gipfel am 8./9. März verbindlich 
beschlossen werden:
-	Ziel 1: Die Staats- und Regierungschefs bestätigen den Beschluss
der EU-Umweltminister, die Treibhausgasemissionen der EU bis 2020 um 
wenigstens 20% zu verringern. Sie beschließen die Selbstverpflichtung
einer Reduktion von 30%, um damit ein weltweites Signal für die 
Entschlossenheit zum Klimaschutz zu setzen.
-	Ziel 2: Die Staats- und Regierungschefs geben vor, dass bis 2020 
Einsparpotenziale von 20% des Energieverbrauchs realisiert werden 
müssen.
-       Ziel 3: Die Erneuerbaren Energien werden bis 2020 auf einen Anteil 
von mindestens 25% des gesamten Energieverbrauchs der EU ausgebaut.
-	Ziel 4: Ab 2020 dürfen fossile Kraftwerke nur noch betrieben 
werden, wenn sie nicht mehr CO2 freisetzen als ein modernes 
Gaskraftwerk.
Daher appellieren die unterzeichnenden Organisationen an die 
deutsche EU-Ratspräsidentschaft und die versammelten Staats- und 
Regierungschefs, den EU-Gipfel zu nutzen, um die notwendigen 
politischen Weichenstellungen vorzunehmen.
Unterzeichnende Organisationen:
Brot für die Welt, Deutsch-Tansanische Partnerschaft, Deutscher
Naturschutzring, Diakonie Katastrophenhilfe, Eine Welt Netz NRW,
Evangelischer Entwicklungsdienst, Germanwatch, Gesellschaft für bedrohte
Völker, Greenpeace, HELP- Hilfe zur Selbsthilfe e.V.,
Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V., Katholische
Landjugendbewegung, Misereor, Nordelbisches Missionszentrum, Die
Umwelt-Akademie, Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen

Pressekontakt:

Für den Offenen Brief:
Germanwatch
Sven Harmeling
Fon: +49 228 6 04 92 22
harmeling@germanwatch.org

Für HELP -Hilfe zur Selbshilfe e.V.:
Berthold Engelmann
Pressesprecher
Fon: +49 228 915 29 29,
Mobil: +49 173 708 2553
engelmann@help-ev.de / www.help-ev.de

Original-Content von: Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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