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Was folgt nach der Nothilfe? medico international: langfristige Unterstützung für Mosambik

Frankfurt/M. (ots)

Nach wie vor ist die Situation in Mosambik kritisch. Wie
medico-Projektkoordinatorin Sabine Eckart aus Mosambik mitteilte,
haben die Regenfälle Ende vergangener Woche den Transport und die
Verteilung der Hilfsgüter erheblich erschwert. "Die instabile
Wetterlage macht logistische Vorarbeiten zum Transport der Hilfsgüter
- ehe man sich versieht - wieder zunichte." Neben medizinischer Hilfe
sind die Betroffenen in den Notstandsgebieten nun dringend  auf
Lebensmittel angewiesen. Im Projektgebiet von medico international
ernähren sich die Bewohner notgedrungen von Saatgut und dem Mais, der
nicht überschwemmt wurde. "In zwei Wochen sind aber auch diese
Vorräte aufgebraucht," so Frau Eckart.
Mais und Bohnen für Aussaat
Neben der akuten Hilfe steht für medico international nun die
Aufgabe im Mittelpunkt, möglichst schnell die Menschen wieder in die
Lage zu versetzen, von äußerer Hilfe unabhängig zu werden. Auf der
Ilha Josina Machel, 150 km nördlich von Maputo, wo medico seit 1996
ein Projekt zur psychosozialen Rehabilitation von Kindersoldaten
unterstützt, sind die Bewohner seit Anfang Februar von der
Flutkatastrophe betroffen.  Das Gebiet mit 14 000 Bewohnern stand
zeitweise zu 70 Prozent unter Wasser und ist gegenwärtig nur zu Fuß
über Dämme oder per Hubschrauber zu erreichen. Wie Projektkoordinator
Dieter Müller berichtete, sind die Bewohner trotzdem, sobald es
möglich war, in das Gebiet zurückgekehrt, um ihr Hab und Gut zu
schützen und sobald wie möglich ihr Land wieder zu bewirtschaften.
"Denn dies ist die einzige Existenzgrundlage, über die sie verfügen",
so Müller, der gerade aus Mosambik zurückgekehrt ist. medico
international hat aus diesem Grund 20 Tonnen reproduktionsfähigen
Mais und 15 Tonnen verschiedener Bohnensorten als erste Lieferung
Saatgut für das Projektgebiet gekauft. "Wenn das Wasser abgeflossen
ist, wird der Boden schwer und rissig sein. Mit Hacken, Spaten und
Macheten allein wird es sehr schwer sein, ausreichend Land für die
Aussaat vorzubereiten. Der zusätzliche Einsatz von Pflügen und
Traktoren wäre eine große Hilfe", meinte Dieter Müller.
Medizinische Versorgung
Alarmierend ist die gesundheitliche Situation im Projektgebiet.
Cholera und Malaria waren auch vor der Überflutung endemisch. Nun
droht von jedem stehenden Gewässer Gefahr. Diese Malaria-Brutherde
müssen rasch mit entsprechenden Chemikalien zerstört werden.
Notwendig ist außerdem der Aufbau von Cholerazentren, weil die
Cholera-Patienten nicht transportfähig sind. Auch die hygienische
Lage ist besorgniserregend. Deshalb müßte ein
Basisgesundsheitsprogramm für die Region durchgeführt werden, um die
medizinische Versorgung und Prävention in der Region
wiederherzustellen. "Dafür sind mindestens zwei Jahre und die
Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern vor Ort nötig", so Dieter
Müller.
Sozial-therapeutische Maßnahmen
Begleitende  sozial-therapeutische Maßnahmen sind ebenfalls
dringend erforderlich. Dass die katastrophale Verhältnisse die
Menschen wieder einholen, ist für viele eine nur schwer zu
bewältigende Erfahrung: " Nach Jahrzehnten des Krieges und
Bürgerkrieges und angesichts der anhaltenden Armut haben viele
Menschen nur noch wenig Kraft, um wieder einen Neuanfang unter noch
schwierigeren Bedingungen als bisher zu bewerkstelligen. Mosambik
muss deshalb langfristig unterstützt werden", erklärte der
Projektkoordinator der Hilfsorganisation.   medico international hat
bereits in Nicaragua äußerst positiven Erfahrungen mit psychosozialen
Maßnahmen nach dem Hurrikan Mitch gemacht. Nun sind ähnliche
Aktivitäten gemeinsam mit der medico-Partnerorganisation
"Reconstruindo a Esperanca", die über Fachpersonal verfügt, in
Planung. medico-Mitarbeiter Ralf Syring, der bereits in Angola und
Mittelamerika psychosoziale Maßnahmen mit vom Bürgerkrieg
beeinträchtigten Menschen durchgeführt hat, ist nach Mosambik
gefahren, um das mosambikanische Psychologen-Team zu unterstützen. In
diesem Zusammenhang ist auch ein Erfahrungsaustausch zwischen den
nicaraguanischen Therapeuten und dem Team in Mosambik vorgesehen.
Weitere Informationen und Kontakte zu den medico-Mitarbeiter vor Ort
über:
Katja Maurer        069-9443829
Dieter Müller       069-9443831
medico international e.V.
Obermainanlage 7
D-60314 Frankfurt/M
www.medico.de
Spendenkonto: 1800 Frankfurter Sparkasse (BLZ 500 502 01)

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