Alle Meldungen
Folgen
Keine Meldung von Polizeipräsidium Mittelfranken mehr verpassen.

Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (997) Untersuchungshaft gegen betrügerischen Arzt angeordnet

Nürnberg (ots)

Das Fachkommissariat für Drogendelikte der
Nürnberger Kriminalpolizei ermittelt derzeit zusammen mit der 
Staatsanwaltschaft Nürnberg gegen einen Arzt aus dem Nürnberger 
Süden, der in dringendem Tatverdacht steht, dass er zumindest seit 
Anfang 2005 bis heute das Beruhigungs- bzw. Schlafmittel 
Flunitrazepam an Drogenpatienten verschrieben hat, ohne dass er diese
medizinisch betreute oder untersuchte. Trotzdem rechnete der 
Tatverdächtige die vermeintlichen Behandlungen bei der für ihn 
zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung ab.
Auf die Spur des 69-jährigen Arztes kamen die Fahnder Anfang des 
Jahres durch Hinweise aus der Nürnberger Drogenszene, wo von einem 
sog. "Flunidealer" die Rede war. Dort hatte sich schnell 
herumgesprochen, dass man in der Praxis ohne nähere Untersuchung das 
Medikament Flunitrazepam auf Rezept erhalten könne. Dieses 
Arzneimittel fällt unter bestimmten Voraussetzungen unter das 
Betäubungsmittelgesetz und wirkt bei drogenabhängigen Patienten in 
Verbindung mit Drogen und Alkohol wie eine Art Ersatzdroge, verstärkt
somit die Abhängigkeit und birgt nicht kalkulierbare 
Gesundheitsrisiken.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde deshalb beim zuständigen 
Amtsgericht Nürnberg ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt und die 
Praxis des Arztes Anfang Juli 2006 durchsucht. Dabei wurden rund 8000
Patientenakten sichergestellt. Bei der Durchsuchung war auch der 
zuständige Staatsanwalt mit anwesend. Nachdem sich bereits an Ort und
Stelle der dringende Tatverdacht bestätigte, wurde der ebenfalls 
anwesende Arzt noch in seiner Praxis festgenommen und durch den 
Haftrichter Untersuchungshaft u.a. wegen Fluchtgefahr angeordnet. Die
Ermittlungen gegen den 69-Jährigen werden wegen des dringenden 
Tatverdachtes des Betruges und des Verstoßes gegen das 
Betäubungsmittelgesetz geführt.
Nach den bisherigen Feststellungen hat der Arzt ca. 380 sog. 
Flunipatienten in einem Zeitraum von mindestens 2 Jahren monatlich 
entsprechende Rezepte ohne die erforderliche Untersuchung 
ausgestellt. Der dabei angerichtete Schaden zum Nachteil von 
Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung wird auf eine 
mindestens 6-stellige Summe geschätzt.
In einer ersten Vernehmung räumte der Tatverdächtige den Vorwurf 
teilweise ein. Die Ermittlungen insbesondere die Auswertung der 
umfangreichen Patientenakten dauern an.
Peter Schnellinger

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Pressestelle

Telefon: 0911/211-2011
Fax: 0911/211-2010
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

Weitere Meldungen: Polizeipräsidium Mittelfranken
Weitere Meldungen: Polizeipräsidium Mittelfranken
  • 20.07.2006 – 11:01

    POL-MFR: (996) Angespannte Verkehrssituation beim Klassik Open Air am 23. Juli 2006

    Nürnberg (ots) - Am 23.07.2006 findet vor dem Klassik Open Air im Nürnberger Luitpoldhain das Norisring-Rennen an der Steintribüne statt. Da beide Veranstaltungen hohe Besucherzahlen erwarten, wird es gerade bei der Anfahrt zum Klassik Open Air zu Stauungen kommen. Die Polizei rät daher allen Besuchern mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrädern ...

  • 20.07.2006 – 10:58

    POL-MFR: (995) Diebisches Trio festgenommen

    Nürnberg (ots) - Am 18.07.2006, gegen 09.30 Uhr, war die Inhaberin eines Second-Hand-Kinderbekleidungsladens im Nürnberger Stadtteil Steinbühl Opfer eines Diebstahls geworden. Zu diesem Zeitpunkt hatten drei Frauen südländischer Herkunft das Geschäft betreten, zunächst Kaufabsicht vorgetäuscht, das Geschäft aber dann wieder verlassen. Wenig später musste die Ladeninhaberin feststellen, dass eine ...

  • 20.07.2006 – 10:47

    POL-MFR: (994) Pkw-Aufbrecher festgenommen

    Nürnberg (ots) - Am 19.07.2006, gegen 22.15 Uhr, konnte im Nürnberger Stadtteil Gostenhof ein Pkw-Aufbrecher unmittelbar nach der Tat festgenommen werden. Aufmerksame Anwohner hatten in der Bärenschanzstraße dumpfe Geräusche und das Klirren von Glas gehört. Beim Blick aus dem Fenster sahen sie eine zunächst unbekannte Person, die in den Innenraum eines Landrovers griff, etwas entnahm und anschließend ...