Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (2208) Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs von Minderjährigen
Ansbach (ots)
Die Beamten des Einsatzzuges der Polizeiinspektion Ansbach gehen mit einem neuen Konzept gegen den Alkoholmissbrauch durch Kinder und Jugendliche in Westmittelfranken vor. Seit Mitte vergangenen Jahres (2010) stellten die Beamten vermehrt Alkohol bei Minderjährigen sicher.
Der Einsatzzug der Polizeiinspektion Ansbach beschreitet auf dem Gebiet der Alkoholprävention neue Wege. Bei den regelmäßig durchgeführten Jugendschutzkontrollen zeigten sich neue Phänomene im Bereich des Alkoholmissbrauchs durch Minderjährige. So halten sich zwar erfreulicherweise immer mehr Veranstalter an die Jugendschutzbestimmungen und geben keine alkoholischen Getränke an Minderjährige ab. Jedoch haben die Kinder und Jugendlichen auf diese geänderten Bedingungen teilweise schlecht reagiert.
So beobachteten die Ansbacher Beamten, dass bereits im Vorfeld von Veranstaltungen Alkoholika besorgt und teilweise getrunken wird. Den Rest füllt man dann in Saftflaschen oder Tetrapacks um.
Eine weitere Variante des Alkoholmissbrauchs stellt das so genannte "Kofferraumsaufen" dar. Hier wird jeweils der Kofferraum eines Pkw zum Depot für die alkoholischen Getränke. Volljährige werden bei unerlaubter Abgabe von entsprechenden alkoholischen Getränken an Minderjährigen zur Anzeige gebracht.
Die Kinder und Jugendlichen werden dann oftmals von den plötzlich eintretenden Rauschzuständen dermaßen überrascht, dass der Einsatz des Rettungsdienstes nötig, teilweise lebensnotwendig wird.
Acht junge Beamte leisten nun neben ihrem täglichen Dienst vor allem an den Wochenenden überwiegend in den Sommermonaten zusätzlichen Dienst. Auf den Veranstaltungen kontrollieren jeweils Teams von vier Beamten in zivil. Die jungen Beamten bestreifen bereits im Umfeld der Veranstaltung die Örtlichkeit und kontrollieren trinkende Jugendliche. Ausgehend vom Alkoholisierungsgrad treffen sie dann polizeiliche Maßnahmen. Oftmals müssen die Minderjährigen an ihre Erziehungsberechtigten übergeben werden. Das Jugendamt und die Führerscheinstelle werden hierüber informiert.
Die Beamten stellen die alkoholischen Getränke sicher. Diese können dann später durch deren Erziehungsberechtigte abgeholt werden.
Die bisherige Resonanz der durch die Maßnahmen betroffenen Erziehungsberechtigten war durchwegs positiv.
Seit dieser Intensivierung der Jugendschutzkontrollen Mitte 2010 wurden vom Einsatzzug Ansbach über 150 Vorgänge in diesem Zusammenhang bearbeitet. Ca. 170 Jugendliche und 20 Kinder waren von den polizeilichen Maßnahmen betroffen. Die sichergestellte Menge an alkoholischen Getränken lag bei ca. 250 Litern. In etwa die gleiche Menge wurde vor Ort entsorgt.
Robert Schmitt
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