Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (9) Erste Ergebnisse und Ermittlungslage im Doppelmordfall Eckental-Brand; Presseerklärung zur PK vom 16.11.00, 13.00 Uhr
Erlangen (ots)
Am Dienstag, 14.11.2000, wurde um 13.30 Uhr der 37-jährige vietnamesische Staatsbürger
N g u y e n , Van Diep
an seinem Arbeitsplatz in der Firma Oehme in Eckental, Brand, festgenommen. Der Mann ist der Soko aufgefallen, weil er in den letzten drei Wochen vor der Tat trotz ärztlicher Krankschreibung wiederholt am späten Abend und nachts im Betrieb ohne erkennbaren Grund aufgetaucht ist, was die sofort nach Bekanntwerden der Mordtat durchgeführten Personenbefragungen im Umfeld des Tatortes ergab.
Wie von allen bisher Befragten, wurde auch von Nguyen ein Mundhöhlenabstrich gemacht und DNA-analytisch untersucht.
Im Tatortbereich wurden auch ein paar weiße Baumwoll- Arbeitshandschuhe gefunden, deren Art üblicherweise in der Firma Oehme verwendet wird, um zu verhindern, dass beim Umgang mit entfetteten Metallprofilen Schweiß oder Fett übertragen wird. An einem Handschuh konnte sowohl DNA-Material eines der Opfer (Blut) als auch die DNA des damit zum mordverdächtigen gewordenen Nguyen gefunden werden. Nguyen wurde am 15.11.2000, um 15.30 Uhr, dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Erlangen vorgeführt, der Haftbefehl wegen Mordes erließ. Zum Tatvorwurf äußert sich Nguyen nicht. Er hat für den Tattag kein Alibi.
Für die Soko Metall ergeben sich folgende Fragen:
1. Wer kann Angaben über Aufenthaltsorte der letzten Zeit des Nguyen machen?
2. Wer hat Nguyen am vergangenen Wochenende, insbesondere am Sonntag, 12.11.2000, gesehen.
3. Wer kennt Kontaktpersonen oder kann sonst sachdienliche Hinweise zur Person oder den Lebensumständen des Nguyen machen?
Der mordverdächtige Nguyen ist Halter des Pkw Renault 19, Farbe hellblaumetallic, amtliches Kennzeichen ER- ZD 93.
Die Kripo Erlangen möchte nun wissen:
Wer hat dieses Fahrzeug (Bild) im Tatortbereich, Industriegebiet Eckental, Brand, in den letzten drei bis vier Wochen gesehen?
Wem ist etwas verdächtig aufgefallen im Zusammenhang mit der Benutzung dieses Pkw s?
Mutmaßliche Tatwaffe (Bild mit Vergleichswaffe!):
Bezogen auf ein am Tatotbereich aufgefundenen Teilchens, konnte vom Experten des Schusswaffenerkennungsdienstes des Bayerischen Landeskriminalamtes festgestellt werden, dass dieses von einer Gas-/Alarmpistole des Fabrikats Umarex (früher Fa. Reck), Kaliber 9 mm, stammt.Die Soko geht davon aus, dass eine Waffe dieses Typs auf das Kaliber 6,35 mm umgebaut und vom Täter für diese schreckliche Bluttat benutzt wurde, da am Tatort Hülsen und Projektile des Kalibers 6,35 mm gefunden wurden.
Auch bezüglich der Tatwaffe bittet die Polizei Erlangen um Hinweise aus der Bevölkerung:
Wer hat Nguyen mit einer solchen Waffe (Abbildung) gesehen?
Wer kann sonstwie sachdienliche Hinweise zur Waffe des fraglichen Typs bzw. dessen Umbau machen?
Im Zusammenhang mit ihren Fragen verweist die Soko Metall auf die zur Belohnung ausgesetzten 40.000 DM.
Mit der gelungenen, schnellen Festnahme des Tatverdächtigen ist die Arbeit der Soko keinesfalls beendet. Im Gegenteil, es gilt nun, akribisch weiteren, bereits bekannten 400 Spuren nachzugehen, den Tatnachweis gegen Nguyen weiter abzusichern und insbesondere das Tatmotiv aufzuhellen.
Den bisherigen Presseberichten nachzutragen ist die Erkenntnis, dass jedes der beiden Opfer einen Schuss in den Kopf aufwies, der neben dem Schuss in die Brust tödlich wirkte, woraus z.B. auch geschlossen werden kann, dass der Täter bezüglich Tötung der Opfer sichergehen wollte.
Die Soko Metall arbeitet bis auf weiteres mit 30 Beamten intensiv an der Aufklärung dieses Verbrechens und und wird von Kräften des Polizeipräsidiums Mittelfranken und der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Das Hinweisaufkommen aus der Bevölkerung ist derzeit mit bisher 10 Hinweisen noch als schleppend zu bezeichnen.
Hinweistelefon: 09131/932035.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
Rückfragen bitte an:
Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeidirektion Erlangen - Pressestelle
Telefon: 09131-760-214
Fax: 09131-760-230
Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell