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Polizeiinspektion Harburg

POL-WL: Autobahnpolizei stoppt mehrere Lkw's mit manipulierten Fahrtenschreibern und Geschwindigkeitsbegrenzern

POL-WL: Autobahnpolizei stoppt mehrere Lkw's mit manipulierten Fahrtenschreibern und Geschwindigkeitsbegrenzern
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Thieshope (ots)

Die Autobahnpolizei Winsen (Luhe) hat am
heutigen Dienstag, 12.04.2006, in der Zeit von 10.00 bis 15.00 Uhr 
mit spezialisierten Beamten auf der BAB 7 im Bereich Garlstorf in 
Fahrtrichtung Hamburg, dortiger Parkplatz Schaapskaben, eine 
Schwerpunkt-kontrolle durchgeführt.
Die Beamten überprüften im Rahmen dieser Kontrolle bei mehreren 
Fahrzeugen des gewerblichen Güterkraftverkehrs die so genannten 
Fahrtenschreiber (EG-Kontrollgerät). Diese Geräte zeichnen die Lenk- 
und Ruhezeiten sowie die Fahrgeschwindigkeiten des jeweiligen 
Fahrzeugführers auf. Der Aufschrieb dieser Daten erfolgt auf dem so 
genannten Schaublatt, einer Diagrammscheibe, welche diese Daten quasi
speichert und von den Kontrollkräften ausgewertet werden kann.
Unterstützung bei der Kontrolle erhielten die Beamten von der Wache 
Thieshope durch fünf Polizeibeamte der Autobahnpolizei Bad Oldesloe 
in Schleswig-Holstein, die auf diesem Gebiet ebenfalls 
Spezialkenntnisse haben.
Die Schwerpunktkontrolle war angesetzt worden, nachdem in der 
Vergangenheit wiederholt festgestellt wurde, dass Brummi-Fahrer an 
den EG-Kontrollgeräten verbotene Eingriffe vorgenommen haben. Dadurch
wird teilweise auf dem Schaublatt eine Ruhezeit aufgezeichnet, obwohl
das Fahrzeug gefahren wurde. Teilweise werden auch technische 
Einstellungen an dem Kontrollgerät so verändert, dass der Fahrer 
deutlich schneller als die erlaubten 80 km/h fahren darf, auf seinem 
Schaublatt aber gleichzeitig eine geringere Geschwindigkeit 
aufgezeichnet wird.
Im Kontrollzeitraum wurden insgesamt 11 Fahrzeuge durch mobile 
Anhaltekräfte auf den Parkplatz Schaapskaben gelotst und von den dort
wartenden Beamten überprüft.
Bei 5 Fahrzeugen mußten die Beamten eine Manipulation am EG - 
Kontrollgerät feststellen. In allen Fällen wurden die technischen 
Einstellungen an den Geräten so verändert, dass der Fahrer schneller 
als erlaubt fahren konnte. Auf den vorgelegten Schaublättern wurde 
auf Grund der Manipulation jedoch eine geringer Geschwindigkeit 
dokumentiert. Dies stellt in jedem Fall eine Straftat dar. Gegen die 
Brummi-Fahrer werden daher Verfahren bei der Staatsanwaltschaft 
Lüneburg eröffnet. Die Beschuldigten müssen mit Geldstrafen bis zur 
Höhe eines Netto-Monatseinkommens rechnen.
Bei 4 Fahrzeugen wurde durch die Kontrollkräfte festgestellt, dass an
dem Geschwindigkeitsbegrenzer manipuliert wurde.
Dieser Begrenzer sorgt bei Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht über 
3,5 t dafür, dass der Fahrer maximal 90 km/h fahren kann.
Durch den Eingriff am Geschwindigkeitsbegrenzer kann jedoch erheblich
schneller gefahren werden. Spitzenreiter und zugleich 
Tagesschnellster war ein Fahrzeugführer aus dem Kreis Pinneberg. Die 
Überprüfung seines Begrenzers ergab, dass er bis zu 97 km/h schnell 
fahren kann.
Und das mit einem 40-Tonner!
Alle Fahrer müssen mit einem Bußgeldbescheid in Höhe von 120 Euro und
3 Punkten in der Verkehrssünderdatei in Felnsburg rechnen.
Zwei weitere Fahrer erhalten Anzeigen wegen Verstöße gegen die 
einschlägigen Lenk- und Ruhezeiten sowie wegen Überschreitung der 
zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
Das Ergebnis dieser Kontrolle hat die Befürchtungen der 
Autobahnpolizei bestätigt, dass eine erhebliche Anzahl an Fahrern, 
zum größten Teil wissentlich, mit Schwerverkehrsfahrzeugen die 
Straßen befährt, die deutlich schneller fahren als erlaubt.
Wenn dann ein Brummi-Fahrer im Rahmen der Kontrolle behauptet, er 
habe gar nicht bemerkt, dass sein Lkw schneller fahre als alle 
anderen, so ist dies mehr als unglaubwürdig. Bereits bei einer 
höheren Endgeschwindigkeit von nur 5 km/h stellt sich der 
Überholvorgang dieses Lkw gegenüber einem Lkw, der die zulässige 
Höchstgeschwindigkeit einhält, so dar, als ob ein Porsche einen Trabi
überholt.
Die Beamten der Autobahnpolizei Winsen (Luhe) werden in jedem Fall in
allernächster Zeit diese Kontrolle wiederholen. Offensichtlich ist 
das manipulieren an den EG-Kontrollgeräten so alltaglich geworden, 
dass hier ein höherer Kontrolldruck aufgebaut werden muss.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Harburg
Autobahnpolizei Winsen (Luhe)
Tel. 04173 / 65 64

Original-Content von: Polizeiinspektion Harburg, übermittelt durch news aktuell

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