Statistisches Bundesamt: Fast jedes siebte Kind wächst bei Alleinerziehenden auf
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai mitteilt, wuchsen im Mai 2003 knapp 2,2 Mill. Kinder unter 18 Jahren bei einer alleinerziehenden Mutter oder einem alleinerziehenden Vater auf, und somit fast jedes siebte (15%) der rund 14,9 Mill. minderjährigen Kinder in Deutschland. Damit stieg der Anteil der Minderjährigen bei Alleinerziehenden - bei rückläufigen Kinderzahlen - seit 1996 um drei Prozentpunkte an. Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Europa.
Besonders häufig werden die Mütter und Väter dieser Kinder infolge einer Scheidung zu Alleinerziehenden: So waren 42% der rund 1,5 Mill. alleinerziehenden Elternteile mit minderjährigen Kindern im Mai 2003 geschieden. Weitere 31% dieser Mütter und Väter waren ledig, 19% verheiratet getrennt lebend und 8% verwitwet. Dabei liegt der Anteil der "Scheidungsfamilien" an den Alleinerziehenden vor allem in Westdeutschland hoch: So waren im Mai 2003 44% der westdeutschen gegenüber 36% der ostdeutschen Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern geschieden. Dafür waren Alleinerziehende in den neuen Ländern und Berlin-Ost mit 45% deutlich häufiger ledig als im früheren Bundesgebiet (26%).
Nicht nur bei Alleinerziehenden, auch bei nichtehelichen oder gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften wachsen immer mehr Kinder auf: Während der Anteil der minderjährigen Kinder bei Ehepaaren seit 1996 um fünf Prozentpunkte zurückging, erhöhte er sich bei Lebensgemeinschaften um zwei Prozentpunkte auf 6% im Mai 2003. Dennoch werden die meisten Kinder bei Ehepaaren groß: So lebten 79% der minderjährigen Kinder im Mai 2003 bei einem Ehepaar.
Weitere Ergebnisse des Mikrozensus 2003 zum Erwerbsleben, der Gesundheitssituation und den Lebensformen der Bevölkerung enthält die Broschüre "Leben und Arbeiten in Deutschland", die zusammen mit einem umfangreichen Tabellenanhang unter www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2004/mikrozensus2003b.htm zum kostenlosen Download bereit steht.
Eltern-Kind-Gemeinschaften nach Lebensformen *) - Deutschland -
Eltern- Kind- Ledige Kinder in Gemeinschaften Eltern-Kind Gemeinschaften Lebens- mit jüngstem form Insgesamt ledigem Kind Insgesamt unter unter 18 18 Jahren Jahren 1 000
April 1996
Zusammen 13 155 9 429 21 801 15 603
Paare 10 919 8 125 18 695 13 745 Ehepaare 10 408 7 673 17 951 13 096 Lebensgemein- schaften 1) 511 452 744 650 Alleinerziehende 2) 2 236 1 304 3 106 1 857
Mai 2003
Zusammen 12 597 9 079 20 881 14 864
Paare 10 146 7 543 17 438 12 686 Ehepaare 9 395 6 873 16 342 11 736 Lebensgemein- schaften 1) 751 670 1 096 951 Alleinerziehende 2) 2 450 1 536 3 443 2 178
*) Ergebnisse des Mikrozensus - Bevölkerung (Konzept der Lebensformen). 1) Nichteheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Die den nicht mit der Haushaltsbezugsperson verwandten Haushaltsmitgliedern ab dem Mikrozensus 1996 gestellte Frage nach einer Lebenspartnerschaft zur Haushaltsbezugsperson ist freiwillig zu beantworten. 2) Ledige, verheiratet getrennt lebende, geschiedene oder verwitwete Väter und Mütter, die ohne Ehe- oder Lebenspartner(in) mit ihren ledigen Kindern zusammen leben. Abweichungen in den Summen ergeben sich durch Runden der Zahlen.
Weitere Auskünfte erteilt: Zweigstelle Bonn Rita Berning, Telefon: (01888) 644-8715, E-Mail: mikrozensus@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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