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Handel mit Kindersklaven in Westafrika
terre des hommes: Zehntausende sind betroffen

Osnabrück (ots)

Tausende von Kindern werden in Westafrika wie
Sklaven gehandelt und zur Arbeit gezwungen. Der Fall des
nigerianischen Schiffes »Etireno« wirft ein Schlaglicht auf den
grenzüberschreitenden Kinderhandel in Westafrika. Darauf weist das
Kinderhilfswerk terre des hommes hin. »Auch wenn derzeit unklar ist,
ob auf der Etireno wirklich Kinder geschmuggelt wurden, ist der
organisierte Handel mit Kindern in Westafrika eine Tatsache«,
erklärte terre des hommes-Sprecher Stephan Stolze.
Im letzten Jahr hat terre des hommes eine Studie vorgestellt, die
den Kinderhandel in Westafrika beleuchtet. Demnach geht die Zahl der
Kinder, die unter falschen Versprechungen zu Opfern von
professionellen Schleppern werden, in die Zehntausende. Zwei
besonders wichtige Handelsrouten, so das Ergebnis der Studie, seien
zu unterscheiden. Rund 20.000 Kinder - in der Mehrzahl Jungen - aus
Mali werden auf den Plantagen der Elfenbeinküste zur Arbeit
gezwungen. Dort sind sie im Anbau von Kaffee, Kakao, Bananen oder
Baumwolle für den Export beschäftigt. Auf der zweiten Route des
Kinderhandels werden Jungen und Mädchen aus Benin und Togo nach Gabun
und Nigeria geschafft. Vielfach geschieht dies auf einer gefährlichen
Schiffsreise durch den Golf von Guinea. Immer wieder gibt es
Berichte, nach denen kranke oder rebellische Kinder bei diesen
Transporten einfach über Bord geworfen werden.
»Unter unmenschlichen Bedingengen müssen die Kinder arbeiten«, so
Stephan Stolze; »ohne Bezahlung, ohne Kontakt zu ihren Familien.
Viele werden Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch«. Ein
zentrales Problem sei die mangelnde Kenntnis über die Gefahren, denen
Kinder ausgesetzt sind. Es sei üblich in den armen Ländern
Westafrikas, dass Kinder mitarbeiten, um ihre Familien zu
unterstützen. Auch die Wanderabeit von Kindern und Jugendlichen sei
nicht ungewöhnlich. »Dabei wird übersehen, dass sich in den letzten
Jahren ein krimineller Markt entwickelt hat, auf dem Kinder wie Waren
gehandelt und ausgebeutet werden«, so Stolze.
terre des hommes hat den weltweit wachsenden Handel mit Kindern zu
einem seiner Arbeitsschwerpunkte für die kommenden Jahre gemacht und
bereitet derzeit eine internationale Kampagne dazu vor. Im
westafrikanischen Mali hat terre des hommes ein Zentrum gegründet,
das betroffene Kinder aufnimmt, versorgt und zurück nach Hause
begleitet.
Für Rückfragen und Interviews: 
Stephan Stolze
Tel. 0541/7101-124
Die Studie zum Kinderhandel in Westafrika ist als Download-Datei auf
der terre des hommes-Homepage abrufbar: www.tdh.de

Original-Content von: terre des hommes Deutschland e. V., übermittelt durch news aktuell

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