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DIE ZEIT

Elisabeth Noelle-Neumann in der ZEIT: "Durchhalten, aushalten und nach vorne blicken"

Hamburg (ots)

Elisabeth Noelle-Neumann, 84, Gründerin des
Instituts für Demoskopie Allensbach und Professorin für Publizistik
an der Universität Mainz, berichtet in der neuen Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT über ihre Lehrjahre. Als Kind von schwacher
Gesundheit habe sie eines schon früh fürs Leben gelernt:
"Durchhalten, aushalten und nach vorne blicken." Mit zehn Jahren
begann sie, Gedichte zu schreiben und hatte eines Tages plötzlich die
Gewissheit: "Ich werde Journalistin."
Noelle-Neumann: "Sachverhalte zu erörtern, lernte ich bei meinem
Vater - wir unterhielten uns über alles Mögliche, über Sokrates
genauso wie über die aktuelle Politik. Als Jurist ein guter
Diskutierer, manövrierte mein Vater mich bis zum Ende des Gesprächs
stets aus mit Argumenten. Doch das letzte Wort behielt immer ich:
‚Aber trotzdem', sagte ich und verließ sein Zimmer."
Als Gymnasiastin saß Elisabeth Noelle-Neumann bereits in den
Vorlesungen von Zeitungswissenschaftler Emil Dovifat. Mit 15 wollte
sie ein Volontariat beginnen. Ihr Vater vermittelte ihr einen
Termin bei dem Verleger Heinz Ullstein. Nach dem Lesen einer ihrer
Kurzgeschichten, sagte dieser: "Sie werden eine sehr gute
Journalistin. Aber vorher machen Sie das Abitur." Sie machte es 1935
und begann dann ein Studium in Berlin. "Noch bevor ich die erste
Vorlesung besucht hatte, marschierte ich ins Akademische Auslandsamt.
Ich wollte weg und die Welt sehen. Drei Semester später, mit 20,
landete ich mit einem Stipendium in Missouri."
Wieder in Deutschland, war der Krieg ausgebrochen und
Noelle-Neumann wollte "in keinem Hörsaal mehr sitzen". Karl Silex,
Chefredakteur der Deutschen Allgemeinen Zeitung sagte ihr: "Ihr Platz
bei uns ist Ihnen sicher, aber erst promovieren Sie." In den USA
hatte sie die Methoden des Demoskopen George Gallup kennen gelernt -
so schrieb sie ihre Doktorarbeit über Meinungsforschung, ein in
Deutschland noch unbekanntes Thema.
Elisabeth Noelle-Neumann: "Der Arbeitsstil, den ich bis heute
pflege, half mir: Ich mache nichts flüchtig; verstehe ich in einem
Text eine Zeile nicht, lese ich erst weiter, wenn ich sie begriffen
habe."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 26/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 21. Juni 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut
   des ZEIT-Beitrags kann angefordert werden
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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