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DIE ZEIT

ZEIT: Gerhard Schröder kritisiert Kabinettskollegin Heidi Wieczorek-Zeul
Aktionsprogramm zur Armutsbekämpfung zu vage / Kanzleramt: "Highlights" fehlen
"mehr Mut angebracht"

Hamburg (ots)

Zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der
Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit Heidi Wieczorek-Zeul
ist es zu Meinungsverschiedenheiten über den entwicklungspolitischen
Kurs gekommen. Der Verabschiedung des "Aktionsprogrammes 2015" zur
Armutsbekämpfung gingen nach Informationen der Hamburger
Wochenzeitung DIE ZEIT gravierende Bedenken voraus. Das Blatt zitiert
in seiner jüngsten Ausgabe aus einem Kabinettsvermerk, in dem
Wieczorek-Zeuls Aktionsprogramm unter anderem ein "als kritisch zu
beurteilender Konkretisierungsgrad" bescheinigt wird. Wörtlich heißt
es in dem Vermerk: "Das Aktionsprogramm wirft die Frage auf, was tun
wir wirklich und sehr konkret zur Verringerung der Armut?" Nicht
einmal in der Zusammenfassung sei "die Chance genutzt worden,
politische Akzente und Highlights zu setzen".
Das Kanzleramt fordert "mehr Mut", unter anderem bei der
Lieferaufbindung deutscher EZ-Kredite für die ärmsten
Entwicklungsländer. Als positives Beispiel nennt das Kanzleramt die
entwicklungspolitischen Maßnahmen Großbritanniens. Kritik äußert der
Vermerk darüber hinaus an den fehlenden zeitlichen wie finanziellen
Prioritäten. "Es ist zu befürchten, dass sich die Kritik auf die
Frage des Volumens und des nicht bezifferten Mitteleinsatzes für die
Armutsbekämpfung richten wird", heißt es in dem Vermerk. Die
Bundesregierung will das Aktionsprogramm im Mai in die Brüsseler
UN-Konferenz über die ärmsten Entwicklungsländer einbringen.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 17/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 19. April 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Beitrages kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen Elke Bunse, ZEIT-Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

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