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DIE ZEIT

Stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender Erler in der ZEIT: Scharfe Kritik am Raketenabwehrsystem NMD

Berlin (ots)

Der Stellvertretende Vorsitzende der
SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, hat Zweifel an der Wirksamkeit
des amerikanischen Systems der Nationalen Raketenabwehr. In einem
Text für die Wochenzeitung DIE ZEIT kritisierte Erler das sogenannte
NMD-Programm der USA äußerst scharf: "Das ganze Gerede von der
potenziellen ,Unverwundbarkeit' ist ein riesengroßer Quatsch."
Wer in den letzten Wochen die internationale sicherheitspolitische
Debatte verfolgt habe, könne den Eindruck gewinnen, dass die
Sicherheit aller von der Zukunft der amerikanischen Nationalen
Raketenabwehr abhänge, schreibt Erler. Dieser Scheint trügt aber
seiner Ansicht nach. Erler weiter: "Selbst wenn alles fantastisch
läuft, deckt der Schutzschild doch nur einen Bruchteil der Gefahren
ab. Was ist mit Terrorbomben wie in Oklahoma, mit Anschlägen auf
amerikanische Botschaften in der Dritten Welt wie in Nairobi und
Daressalam, mit Explosionen wie auf der USS Cole in Aden und all den
anderen Spielarten des Terrorismus?... Selbst das perfekteste NMD
kann solche Attacken nicht abwehren."
Die jüngsten Entwicklungen im Verhältnis von Nord- und Südkorea
und innerhalb des Iran hätten gezeigt, dass es durchaus politische
Strategien des Westens für einen inneren Wandel in Risikostaaten
geben kann, meint Erler. "Es ist notwendig, über diese Fragen einen
intensiven transatlantischen Dialog zu führen. Wer dieses Gespräch
auf eine Ja/Nein-Entscheidung zu NMD, auf eine Wahl zwischen
Gefolgschaft oder Verweigerung reduzieren will, vergewaltigt die
sicherheitspolitische Agenda und beleidigt Europa", so Erler.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 11/2001 mit
      Erstverkaufstag am Donnerstag, 8. März 2001, ist unter
      Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
      Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen Elke Bunse, ZEIT-Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) gern zur Verfügung.

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