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PwC Deutschland

Erfolgsmuster von Start-ups unterscheiden sich stark nach Branchen und Regionen

Frankfurt am Main (ots)

Erfolgsfaktoren-Modell von
PricewaterhouseCoopers ermöglicht erstmals Messung der Wertschöpfung
junger Unternehmen und liefert Entscheidungshilfen für Management und
Kapitalgeber.
Die Erfolgsmuster von Start-up-Unternehmen in Europa und den USA
unterscheiden sich nach wie vor stark voneinander. Dies bestätigt die
Studie Paths to Value - Phase One: A model for Unterstanding Value
Creation in Early Stage Companies von PricewaterhouseCoopers, welche
erstmals umfassend die Wertschöpfung von Unternehmen in frühen
Entwicklungsphasen untersucht. Mit Hilfe des neu entwickelten Paths
to Value-Modells lassen sich die Schlüsselfaktoren ermitteln, welche
die Wertschöpfung und den langfristigen Erfolg von Unternehmen in
unterschiedlichen Branchen und Regionen sowie in verschiedenen
Lebensphasen bestimmen. Das Modell liefert somit sowohl dem
Management als auch den Kapitalgebern wichtige Entscheidungshilfen
für den Einsatz ihrer Ressourcen. Die Studie basiert auf Erfahrungen
von mehr als 350 forschungsintensiven und
dienstleistungsorientierten Start-ups in Europa, Israel und den USA,
die ihre Startfinanzierung oder die erste Finanzierungsrunde zwischen
1999 und 2001 durchliefen.
Ausgewählte westeuropäische Länder und Israel sind unter dem
Begriff Europa zusammengefasst. Die Untersuchung liefert Einblicke in
die Strategien von Unternehmen aus den Branchen Telekommunikation,
Halbleiter, Software und Dienstleistungen und zeigt auf, welche von
ihnen sich langfristig als mehr oder weniger erfolgreich erwiesen.
Internetbasierter Vergleich mit Wettbewerbern möglich
Anhand eines Kennzahlenkataloges (Set of Metrics) werden folgende
Faktoren bewertet: Strategie (Marktgröße, Geschäftsmodell,
Wettbewerbssituation), Ressourcen (Cash flow, Stärke des
Management-Teams, Beitrag der Kapitalgeber) und Performance
(Produktentwicklung, Kundengewinnung, Vertriebskooperationen). Diese
lassen sich anschließend in einem so genannten Star-Chart sowohl für
einzelne als auch für Gruppen von Unternehmen veranschaulichen. So
lässt sich darstellen, wie sich die Wertschöpfung in
unterschiedlichsten Unternehmen vor und während der
Internet-Boom-Phase entwickelte und wie dies heute geschieht. Auf der
Internetseite www.pathstovalue.com können Unternehmer ihr eigenes
Star-Chart erstellen und die Entwicklung ihrer Firma mit der von
mehr oder weniger erfolgreichen Wettbewerbern vergleichen.
"Mit dem Paths to Value-Modell wenden wir eine Methodik an, um die
Erfolgsfaktoren aufstrebender, neu gegründeter Unternehmen zu
identifizieren und die Performance der Beteiligungen von
Risikokapitalgebern zu optimieren. Das Ziel besteht darin, die
Interessen von Kapitalgebern und Management besser aufeinander
abzustimmen und Ressourcen bestmöglich einzusetzen", erläutert Dr.
Theo Weber, Venture Capital-Experte bei PricewaterhouseCoopers. "Auch
wenn die vorliegende Studie überwiegend High Tech-Start-ups
untersucht, ist das Modell so flexibel, dass es in allen Branchen
einsetzbar ist. Zudem ist die Untersuchung aller von einem
Unternehmen durchlaufenen Entwicklungsphasen zu einem späteren
Zeitpunkt möglich", führt Theo Weber weiter aus.
Schlüssel zum Erfolg: bewährte Geschäftsprinzipien
Im Berichtszeitraum der Studie überlebten mehr Start-ups und
Dotcoms als allgemein erwartet. Unternehmen, die statt auf trendige
Geschäftsmodelle auf bewährte Geschäftsprinzipien setzten, hatten
scheinbar bessere Chancen. So waren taktische Maßnahmen - und
zunächst nicht strategische Entscheidungen - der Schlüssel zum
Erfolg.
Weg zum Erfolg variiert nach Branchen
Die Studie ergab zudem, dass sich die Erfolgsmuster
forschungsintensiver Unternehmen aus den Branchen Telekommunikation
und Halbleiter stark von Software- und Dienstleistungsunternehmen
unterscheiden, bei denen die Serviceorientierung im Mittelpunkt
steht. Oberstes Ziel der Software- und Servicefirmen war es,
möglichst früh Umsätze zu erwirtschaften und diese kontinuierlich zu
steigern. Zu den von Telekommunikationsunternehmen und
Halbleiterherstellern gewonnenen Kunden zählten dagegen Beta- und
Testkunden, die kaum nennenswerte Umsätze generierten.
Dienstleistungs- und Software-Unternehmen haben jedoch im
Unterschied zu den forschungsintensiven Unternehmen angegeben, dass
sie in vergleichbaren Situationen nochmals auf Risikokapitalgeber
zurückgreifen würden.
Zeitpunkt von Finanzierung und Managementeinsatz entscheidend
Unternehmen die während der Internet-Boom-Phase Kapital aufnahmen,
konnten in der Startphase gute Management-Teams gewinnen. Bis zur
ersten Finanzierungsrunde waren jedoch kaum Fortschritte beim
Geschäftsmodell und der Kundengewinnung zu verzeichnen. Firmen, die
dagegen bereits vor dem Internet-Boom Kapital erhielten, entwickelten
sich zwar langsamer, verfügten dann aber bis zur ersten
Finanzierungsrunde über einen größeren Kundenstamm und damit über
höhere Wertzuwächse.
Professionelle Management-Teams sind wie zu erwarten ein
entscheidender Werttreiber. Eine zu frühe Überfrachtung des
Unternehmens mit professionellem Management in der ersten
Entwicklungsphase (Seed-Phase) blockiert jedoch meist wichtige
Entwicklungsschübe.
Höhere Beteiligung von Kapitalgebern in den USA
Die europäischen Software-Unternehmen fokussierten sich
frühzeitiger sowohl auf die Kundengewinnung als auch auf die
Erschließung von Vertriebskanälen. Dadurch erzielten sie früher einen
stabilen Cash flow und schnitten auch in der Produktentwicklung
besser ab. Die US-amerikanischen Unternehmen befassten sich dagegen
zunächst mit dem Aufbau eines Direktvertriebs.
Insgesamt zogen die Firmen in den USA im Vergleich zu Europa fast
ohne Ausnahme höhere Beteiligungen von Hauptinvestoren an.
Wagniskapitalgeber engagierten sich später
Mit Risikokapital finanzierte Unternehmen gaben an, dass sich die
Kapitalgeber in späteren Finanzierungsrunden stärker einbrachten.
Diese Firmen konzentrierten sich vor allem auf die Kundengewinnung,
während die von privaten Investoren finanzierten Unternehmen
beachtliche Vorteile durch die Ausrichtung auf Vertrieb und
Kooperationen sowie Produktentwicklung erzielten.
Neben der Funktion als Kapitalgeber stehen Investoren jungen
Unternehmen in vielfältiger Hinsicht zur Seite. Die Vermittlung neuer
Kunden sowie Unterstützung bei der Entwicklung neuer
Geschäftsstrategien und der Bildung strategischer Allianzen sind am
begehrtesten.
Zusätzliche Informationen zur Studie Paths to Value - Phase One: A
model for Unterstanding Value Creation in Early Stage Companies sind
im Internet abrufbar unter: www.pathstovalue.com
Weitere Ergebnisse der Studie: Paths to Value - Phase One: A model
for Unterstanding Value Creation in Early Stage Companies
Nach Branchen: 
   - Die erfolgreichen Softwarefirmen zeichneten sich durch ein
     ausgewogenes Verhältnis von Vertriebskanälen und einem
     Direktvertriebsmodell aus.
  • In der Softwarebranche zeigte sich auch, dass ein technisch höher entwickeltes Produkt nicht immer das Bessere ist. Viele der gescheiterten Softwarefirmen hatten nach dem Verpulvern hoher Summen zwar bedeutende Fortschritte in der Produktentwicklung erzielt, jedoch kaum Kunden gewonnen und den Cash flow weiterentwickelt.
  • Telekommunikations- und Halbleiterunternehmen, die zu den erfolgreicheren ihrer Branche zählten, nutzten verstärkt die Unterstützung der Kapitalgeber. Deren Beteiligung erhöhte sich wiederum bei jeder Finanzierungsrunde.
  • Die erfolgreichen Internet-, Service- und Softwareunternehmen wiesen alle einen stabilen Cash flow und gute Performance-Werte auf. Die weniger erfolgreichen Firmen hatten womöglich die Größe der Märkte überschätzt und die Management-Teams zu stark aufgestockt.
Nach Regionen:
  • Die Telekommunikations- und Halbleiterunternehmen in den USA konnten eine höhere Beteiligung von Kapitalgebern verzeichnen als vergleichbare Unternehmen in Europa. Die US-Unternehmen machten im Bereich Kundengewinnung gute Fortschritte, während die europäischen Firmen sich auf die Entwicklung des Vertriebs und das Cash flow-Management konzentrierten.
  • Junge Software-, Internet- und Dienstleistungsunternehmen in den USA starteten im Vergleich zu europäischen Firmen mit einem stärkeren Management, höheren Beteiligungen von Kapitalgebern, größeren Marktpotenzialen und machten vor allem im Vertrieb und bei der Kundengewinnung Fortschritte. Die europäischen Unternehmen waren zwar mit weniger Kapital ausgestattet, schlugen sich jedoch besser beim Cash flow, einer kontinuierlicheren Entwicklung des Vertriebs und der Produkte. Bis zur zweiten Finanzierungsrunde konnten sie größere Fortschritte bei Vertrieb, Akquise, Geschäftsmodell und Cash flow vorweisen als die US-amerikanischen Firmen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei: 
Dr. Theo Weber 
Corporate Finance-Beratung 
PricewaterhouseCoopers 
Tel.: 089 / 57 90-64 45 
Fax: 089 / 57 90-64 44  
theo.weber@de.pwcglobal.com
Sandra Werning 
Konzernkommunikation / Presse 
PricewaterhouseCoopers 
Tel.: 069 / 95 85-15 64 
Fax: 069 / 95 85-33 31  
sandra.werning@de.pwcglobal.com
Für die Redaktion: 
PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit einem Umsatz von
rund 1,4 Milliarden Euro eines der marktführenden integrierten
Dienstleistungsunternehmen im Bereich Prüfung und Beratung. Rund
11.000 Mitarbeiter arbeiten an 39 Standorten in Deutschland für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. Die breite
Palette der Dienstleistungen umfasst die Wirtschaftsprüfung, die
Unternehmensberatung, die Corporate Finance- sowie die Steuerberatung
und die Human Resource-Beratung. Die PricewaterhouseCoopers Corporate
Finance-Gruppe berät bei Unternehmensübernahmen und -veräußerungen
sowie bei finanzwirtschaftlichen Umstrukturierungen. Von weltweit
mehr als 5.400 Corporate Finance-Beratern des Verbunds arbeiten rund
700 in Deutschland an nationalen und internationalen Projekten.

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