leitgen: Europäische Medienkonferenz ein Erfolg - Internationales Ausbildungsprojekt vereinbart
Essen (ots)
Der Präsident der Europäischen Rundfunkunion, WDR-Intendant Fritz Pleitgen, hat die Europäische Medienkonferenz "Migration und Integration - Europas große Herausforderung" in Essen als einen Erfolg gewertet. "Wir wollten einen breiten, intensiven Gedankenaustausch über Grenzen hinweg und mit konkreten Ergebnissen. Das ist uns offensichtlich gelungen", sagte Pleitgen. Ein Ergebnis der Tagung ist ein interkulturelles Ausbildungsprojekt für junge Journalisten in Europa. Träger des Projekts, das 2007 beginnen wird, sind die EBU, die Anna Lindh Foundation und der WDR. Das Ausbildungsprogramm wird in allen EBU-Mitgliedsländern, darunter auch die nordafrikanischen Staaten, ausgeschrieben.
Zwei Tage lang diskutierten Programmmacher öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur über die Rolle der Medien bei der Integration von Zuwanderern. Die Teilnehmer der Konferenz verständigten sich darauf, die Integration von Zuwanderern zum festen Bestandteil ihrer Programm- und Unternehmenspolitik zu machen. "Wir brauchen gemeinsame Standards und Messlatten in unseren Rundfunkanstalten, die dann auch Grundlage für eine regelmäßige Bewertung und Überprüfung sind", fasste Frans Jennekens von der niederländischen Rundfunkanstalt NPS die Ergebnisse zusammen.
Für die Belegschaft eines Rundfunksenders und vor allem für das mittlere Management müssten interkulturelle Kompetenz-Trainings angeboten werden. "Vielfalt ist ein Wert, eine kreative Herausforderung", so Jennekens. Um Mitarbeiter mit möglichst verschiedenen kulturellen Hintergründen zu gewinnen, müsse die Personalpolitik auch neue Wege gehen. In den Nachrichten und im Informationsprogramm sollten sich alle Sender bemühen, positive und gelungene Beispiele für Integration hervorzuheben. "Wir dürfen nicht nur auf dem Negativen herumreiten, sondern müssen die Helden der Vielfalt zeigen", appellierte Jennekens.
Pleitgen kündigte an, bei der nächsten EBU-Medienkonferenz in Paris 2007 solle überprüft werden, ob man den Ansprüchen gerecht geworden sei. Die jährlichen Berichte der einzelnen Sender sollten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
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