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NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland: 85.000 Buschleute im südlichen Afrika kämpfen ums Überleben

Hamburg (ots)

Für den Tourismus spielen Afrikas Buschleute heile Welt
Die afrikanischen Buschleute, ein Volk, dessen Siedlungsgebiet
sich einst über das ganze südliche Afrika erstreckte, siechen heute
auf der untersten Stufe der Gesellschaft dahin. Den letzten 85.000
Buschleuten droht die Auslöschung ihrer Kultur, Alkohol und Drogen
betäuben ihr Heimweh nach der Heimat, aus der sie vertrieben wurden.
Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland in seiner
Februar-Ausgabe. Ohne bestehende gesellschaftliche Organisation
werden die verbliebenen 25 Stämme dieses uralten Volkes, das durch
seine außergewöhnliche Sprache mit ihren Klick- und Schnalzlauten
bekannt ist, zu besitzlosen "Sklaven der Sklaven". Für die Touristen
spielen die Buschleute allerdings heile Welt: Sie leben in eigens für
Reisegruppen gebauten Dörfern und präsentieren "echtes
Buschmannleben" - eine bittere Überlebensstrategie angesichts ihrer
verlorenen Kultur.
Die jüngere Geschichte der Buschleute, einst die ersten Menschen
im südlichen Afrika, ist geprägt von Verfolgung. Vor 350 Jahren
töteten europäische Kolonisten unzählige Buschleute - sie sahen sie
als Bedrohung ihrer Viehherden an. Abgedrängt an den Rand der
Gesellschaft, leben sie heute zersplittert in einigen wenigen
Reservaten in der öden Kalahari und arbeiten als Viehhirten oder als
Leibeigene auf den Farmen der Weißen. Aber auch aus den Reservaten
werden sie immer wieder umgesiedelt. Krankheit und Hunger bestimmen
ihren Alltag. Ihre Jagdreviere schrumpften zusammen, und Fleisch ist
selten geworden auf dem Speiseplan der Buschleute. Heute ernähren sie
sich zu 40 Prozent aus Unterstützungslieferungen der Regierung.
Sterben die Buschleute Afrikas aus, stirbt ihre Tradition mit
ihnen, denn außer ein paar Felsbildern haben sie keine überlieferte
Geschichte. Unter Wissenschaftlern gelten sie als eine der letzten
Verbindungen zu den Vorfahren der heutigen Menschen, den Jägern und
Sammlern. Die Kultur der Buschleute weckt allerdings nicht nur das
Interesse der Ethnologen, sondern kurbelt auch den Ethno-Tourismus
an: Bis zu 400 Mark verdient ein Dorf pro Monat durch Vorführungen
und den Verkauf von Traditionsgegenständen wie Pfeil und Bogen oder
Felsmalereien. Die Touristen könnten dazu beitragen, einige Reste
dieser Kultur zu bewahren. Wichtige Voraussetzung wären allerdings
faire Vereinbarungen zwischen den Buschleuten und den
Touristikunternehmen, um eine erneute Ausbeutung der Buschleute zu
verhindern.
Fotos stehen bei Nennung der Quelle (siehe Datei-Information,
enthält auch Motiv-Beschreibung) honorarfrei zur Verfügung. Das
Fotomaterial kann per ISDN oder E-Mail verschickt und über Telefon
040/399 27 20 oder Fax 040/39 92 72 10 angefordert werden. Über die
Zusendung eines Belegs an NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland, Public
Relations, Stadthausbrücke 1-3, 20355 Hamburg würden wir uns freuen.
Für Rückfragen:
Stefan Wilberg, NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland,
Tel. 040/3703-5550, Fax 040/3703-5599, 
E-Mail  wilberg.stefan@ng-d.de

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