Frauentag: Besserer Schutz vor Gewalt gegen Frauen gefordert 16000 Unterschriften übergeben
Berlin (ots)
Zum Frauentag hat die Hilfsorganisation World Vision eine Petition an das Bundesministerium des Inneren übergeben, mit der rund 16.000 Bürgerinnen und Bürger eine großzügigere Handhabung des Asylrechts für Frauen und Mädchen fordern, die bei eventueller Abschiebung von der Genitalverstümmelung bedroht sind.
In Berlin übergaben Iris Manner, Frauenbeauftragte von World Vision Deutschland, und Assili Barre-Dirie, Vorsitzende des deutsch-afrikanischen Vereins Forward, die gesammelten Unterschriften an Frau Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Parlamentarische Staatssekretärin (SPD) im Innenministerium.
Sonntag-Wolgast wies bei der Entgegennahme der Petition auf bereits durchgeführte Maßnahmen zur Verbesserung der Verfahren zur Prüfung von Asylanträgen hin. Entscheiderinnen seien darin geschult worden, bei Befragungen in sensitiver Weise auf frauenspezifische Fluchtgründe einzugehen. Häufig sind nach Deutschland geflohene Frauen nicht in der Lage, über ihre Traumata zu sprechen. Sonntag-Wolgast sah seitens der Bundesregierung derzeit keine Notwendigkeit der Gesetzensänderung, vielmehr müßten bei der Anwendung der Gesetze die Anliegen der Frauen noch besser und gezielter berücksichtigt werden. Unter anderem müsse der Bundesbeauftragte für Asylfragen nicht nur die bewilligten, sondern auch die abgelehnten Anträge überprüfen.
Beispielhaft für die Problematik sprach die Nigerianerin Ella Caesar über die Gründe ihrer Flucht nach Deutschland. Sie wolle ihre beiden Kinder (8 und 3 Jahre alt) nicht beschneiden lassen. "Ich möchte ihnen das ersparen, was mir passiert ist", sagte Caesar, die selbst als kleines Kind beschnitten wurde.
Sabine Müller, Frauenärztin vom Familienplanungszentrum in Berlin, wies darauf hin, dass viele Frauen mit ungesichertem Aufenthaltsrecht häufig nicht die erforderliche medizinische Versorgung bekämen. Das sei insbesondere bei Entbindungen problematisch. Auch könnten medizinische Folgeprobleme der Beschneidung nicht behandelt werden. Müller appellierte an die Regierung, hier großzügigere Regelungen zu schaffen.
Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an: Iris Manner (Tel.: 06172-7630, 0172-916 08 78)
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