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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juli 2001
Abkühlung belastet weiterhin den Arbeitsmarkt - Teil 1 von 10

Nürnberg (ots)

Querverweis: Diese Veranstaltung wird im Internet mit dem
Originalvideoservice (ovs) übertragen und ist abrufbar unter
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Die konjunkturelle Abkühlung belastet weiterhin
den Arbeitsmarkt. Im Juli hat die Arbeitslosigkeit deshalb nicht nur
saisonbedingt, sondern auch saisonbereinigt zugenommen. Die
Arbeitsämter zählten Ende des Monats in Deutschland 3.798.700
Arbeitslose, 104.300 mehr als vor einem Monat und nur noch 4.900
weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,2
Prozent, die EU-standardisierte Erwerbslosenquote bei 7,9 Prozent.
Nach den Worten des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit,
Bernhard Jagoda, zeigte sich die konjunkturelle Eintrübung vor allem
am Arbeitsmarkt in den alten Ländern.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter 2.445.200
Arbeitslose (Vormonat: +65.000; Vorjahr: -21.000). Die
Arbeitslosenquote betrug 7,3 Prozent. In den neuen Ländern wurden
1.353.500 Arbeitslose gezählt (Vormonat: +39.400; Vorjahr: +16.100).
Die Arbeitslosenquote bezifferte sich auf 17,3 Prozent.
Die Erwerbstätigkeit ist nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes saisonbereinigt seit Beginn des Jahres Monat für Monat
leicht gesunken. Im ersten Drittel des Jahres waren es
durchschnittlich -7.000, im Mai -14.000. Nicht saisonbereinigt gab es
im Mai 38,66 Millionen Erwerbstätige; das waren - nach neu
berechneten Zahlen - nur noch 18.000 mehr als vor einem Jahr.
Die gemeldete Kräftenachfrage hat sich weiter abgeschwächt.
Betriebe und Verwaltungen nannten den Arbeitsämtern im Juli 350.700
Stellen zur Besetzung, 38.200 weniger als vor einem Jahr. Die
Arbeitsämter bahnten 363.600 neue Arbeitsverhältnisse an, etwa so
viel wie im Juli vergangenen Jahres. SIS und AIS, die Stellen- und
Bewerberbörsen im Internet, waren daran mit 55.300 beteiligt.
Die Zahl der Teilnehmer an beruflicher Weiterbildung lag leicht
unter der des Vorjahres. Ende Juli machten sich 324.100 Arbeitnehmer
mit finanzieller Unterstützung der Arbeitsämter beruflich fit
(-8.200). Mit Hilfe von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hatten 166.600
zuvor Arbeitslose eine Beschäftigung (-47.500), in
Strukturanpassungsmaßnahmen waren 75.500 Arbeitnehmer (-30.300), in
Kurzarbeit 102.200 (+35.900).
Die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt ist nach wie vor etwas
entspannter als vor einem Jahr, allerdings hat sich die positive
Tendenz auch im Juli weiter abgeschwächt. Die Besserung beschränkt
sich nach wie vor auf die alten Länder. Ende des Monats suchten noch
204.300 Bewerber einen Ausbildungsplatz, 3.900 weniger als vor
Jahresfrist. Bei den Arbeitsämtern waren 114.600 unbesetzte
Ausbildungsstellen gemeldet, 3.200 mehr als Ende Juli 2000. Nach den
Worten Jagodas lässt sich jedoch abschätzen, dass zum Ende des
Berufsberatungsjahres ein rechnerischer Ausgleich erreicht wird.
Allerdings gab es erhebliche regionale und berufsfachliche
Ungleichgewichte. "Hier ist noch einiges zu tun", sagte Jagoda.
I. Deutschland
Konjunkturelle Abkühlung belastet weiterhin den Arbeitsmarkt
Die Abschwächung der Konjunktur wirkt sich nach wie vor deutlich
am Arbeitsmarkt aus. Saisonbereinigt hat sich die Erwerbstätigkeit
inzwischen im fünften Monat in Folge leicht verringert und die
Arbeitslosigkeit seit Jahresbeginn erhöht. Dabei haben Veränderungen
in der Größe des Kräfteangebotes oder im Einsatz der
Arbeitsmarktpolitik auch im Juli keine erkennbare Rolle gespielt. Wie
bisher zeigte sich die konjunkturelle Eintrübung vor allem am
Arbeitsmarkt in den alten Ländern, wo sich die positive Entwicklung
des Jahres 2000 nicht fortgesetzt hat. In den neuen Ländern kommt der
Arbeitsmarkt, wie schon im Vorjahr, weiter nicht voran.
Die nicht saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen hat im Juli
beträchtlich zugenommen; dies ist saisonüblich (sog. Sommerpause).
Der Anstieg geht sowohl auf einen relativ starken Zugang in
Arbeitslosigkeit als auch auf einen vergleichsweise schwachen Abgang
zurück. Im Wesentlichen beruht er darauf, dass sich in dieser Zeit
regelmäßig viele Jugendliche nach Abschluss einer schulischen oder
betrieblichen Ausbildung arbeitslos melden; deshalb steigt die
Arbeitslosigkeit Jüngerer besonders stark, nimmt dann aber im Herbst
- auch infolge der Einstellungen nach Ende der Sommerpause - ebenso
deutlich wieder ab. Außerdem verringert sich wegen der Sommerferien
die Entlastungswirkung beruflicher Weiterbildungsmaßnahmen spürbar.
Schließlich steigt die Arbeitslosigkeit durch urlaubs- und
quartalsbedingte Beendigungen von Arbeitsverhältnissen, denen nicht
entsprechend viele Arbeitsaufnahmen von Arbeitslosen gegenüber
stehen. Zwar werden in dieser Zeit zahlreiche Aushilfen als
Urlaubsvertretungen oder als Zusatzkräfte im Tourismusbereich
eingestellt, häufig auch als geringfügig Beschäftigte. Aber dabei
handelt es sich großenteils nicht um Arbeitslose, sondern vor allem
um Schüler und Studenten, sodass sich insoweit die Arbeitslosigkeit
nicht verringert. Einstellungen in voll sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung werden dagegen z.T. bis nach den Ferien zurückgestellt.
Infolgedessen nimmt die Zahl der voll sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten im Juli normalerweise etwas ab, während gleichzeitig
die Erwerbstätigkeit insgesamt zulegt. Kurz: Überwiegend resultiert
die jahreszeitlich übliche Zunahme der Arbeitslosigkeit im Juli aus
einem vorübergehenden relativ starken Anstieg der Zahl arbeitsloser
Jüngerer, zum geringeren Teil auf der Abnahme voll
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.
Teil 2 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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