Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2000
Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter günstig
Teil 7/11
Nürnberg (ots)
Von der Bundesanstalt geförderte berufliche Bildung zeigte im Berichtsjahr ein differenziertes Bild. Während der Teilnehmerbestand jahresdurchschnittlich leicht abnahm, erhöhte er sich im Jahresverlauf deutlich. So befanden sich im Jahresdurchschnitt 267.400 Teilnehmer in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, der Wiedereingliederung Behinderter und in Deutsch-Sprachlehrgängen, 2.700 weniger als 1999. Dies beruht jedoch auf der ungünstigen Entwicklung im zweiten Halbjahr 1999 (Unterhangeffekt), denn von Anfang bis Ende des Jahres 2000 nahm der Bestand spürbar zu (+23.800 auf 271.300). Die Eintritte legten, auf das ganze Jahr gesehen, deutlich zu. Im Berichtsjahr begannen 435.100 Personen eine geförderte Bildungsmaßnahme, 34.100 mehr. Vor allem Weiterbildungsmaßnahmen verzeichneten Zuwächse (+30.400 auf 337.900), aber auch Deutsch-Sprachlehrgänge wurden erneut stärker nachgefragt, insbesondere wegen mehr Zuzügen von Spätaussiedlern (+3.700 auf 46.900; Reha-Maßnahmen dagegen: unverändert 50.200).
Beschäftigungschaffende Maßnahmen (BSM) des zweiten Arbeitsmarktes stützten im Jahr 2000 den Arbeitsmarkt in merklich geringerem Umfang als 1999; im Jahresverlauf gab es dagegen einen leichten Zuwachs. Im Jahresdurchschnitt waren 68.600 Menschen mit ungünstigen Arbeitsmarktchancen so befristet tätig, dies ist ein Minus von 8.000. Die Abnahme traf allein ABM (-8.200 auf 58.100), während es bei traditionellen SAM eine schwache Zunahme gab (+200 auf 10.500). Die Eintritte in derartige BSM blieben im Jahr 2000 spürbar hinter jenen des Vorjahres zurück. Mit insgesamt 89.300 gab es eine Abnahme von 6.800 (ABM: -6.300 auf 78.700; SAM: -500 auf 10.700).
Auch der Umfang geförderter Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt ist im Berichtsjahr kleiner geworden. So befanden sich im Jahresdurchschnitt 107.900 Teilnehmer in entsprechenden Maßnahmen (ohne Arbeitnehmerhilfe), dies sind 16.100 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang entfällt insbesondere auf Eingliederungszuschüsse (-9.400 auf 50.800); Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose lagen nahezu auf Vorjahresniveau (-400 auf 21.700). Im Jahr 2000 nahmen mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 185.000 Personen eine Beschäftigung auf, 19.800 weniger als im Vorjahr. Starke Abnahmen gab es vor allem bei Eingliederungszuschüssen, aber auch beim Überbrückungsgeld (-13.000 auf 81.200 bzw. -3.700 auf 62.200); dagegen wurden Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose wesentlich häufiger eingesetzt (+4.400 auf 30.200).
Das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit ist im Jahr 2000 modifiziert fortgeführt worden; auch deshalb ist die Teilnahme nur bedingt mit den Vorjahreszahlen vergleichbar. Gleichwohl kann festgestellt werden, dass die Ergebnisse des Jahres 1999 bei weitem nicht mehr erreicht wurden. Im Jahresdurchschnitt gab es 42.100 Teilnehmer; seit Januar wurden 72.600 Eintritte in eine der verschiedenen Maßnahmen registriert.
Die Freie Förderung hat dagegen kräftig zugelegt. Im abgelaufenen Jahr wurden 298.600 Leistungen gewährt, 67.900 mehr als 1999.
Die Arbeitslosigkeit Älterer wird nach wie vor erheblich - wenngleich etwas weniger - durch die Regelung des § 428 SGB III entlastet. So machten im Jahresdurchschnitt ca. 110.000 Personen von dieser Regelung Gebrauch, ca. 3.000 weniger als 1999. Dagegen hat die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit sehr kräftig zugelegt. Jahresdurchschnittlich nutzten ca. 26.000 Personen diese Möglichkeit, ca. 12.000 mehr.
Ausbildungsstellenmarkt: mehr Stellen - weniger Bewerber
Die positive Tendenz auf dem Ausbildungsstellenmarkt hat sich fortgesetzt. So erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Berufsberatungsjahr 1999/2000 um 7.000 oder 1,4 Prozent auf 498.100, die der betrieblichen sogar um 21.400 auf 482.800. Dem Sofortprogramm kam dagegen eine weitaus geringere Bedeutung zu als im vergangenen Berichtsjahr; dessen außerbetriebliche Ausbildungsstellen wurden um 14.700 auf 2.000 reduziert.
Gleichzeitig haben sich 546.000 Bewerber auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz an die Arbeitsämter gewandt, 22.100 oder 4 Prozent weniger als 1998/99. In den beiden Jahren zuvor hatte es noch Zuwächse gegeben. Die aktuelle Abnahme lässt sich auf das Jugendsofortprogramm und die Nutzung des ASIS zurückführen (vgl. Teil I).
Auf Grund von mehr Stellen- und weniger Bewerbermeldungen gab es am Ende des Berichtsjahres weniger nicht vermittelte Bewerber und mehr noch unbesetzte Ausbildungsstellen als im Vorjahr. So wurden Ende September 24.900 noch offene Ausbildungsstellen (+2.200 oder +9 Prozent) und 15.200 noch nicht vermittelte Bewerber gezählt (-4.400 oder -23 Prozent). Damit hat sich die Differenz zu Gunsten der Jugendlichen deutlich vergrößert (September 1999: 22.700 zu 19.600).
- Teil 8 folgt -
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