Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2000 /
Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter günstig
Teil 1/11
Nürnberg (ots)
Der Arbeitsmarkt hat sich auch im Dezember günstig entwickelt. Die saisonübliche Zunahme der Arbeitslosigkeit war niedriger als im Durchschnitt der Vorjahre. Die Arbeitsämter zählten Ende des Monats 3.808.900 Arbeitslose, 238.300 weniger als ein Jahr und 163.700 mehr als einen Monat zuvor. Saisonbereinigt ergibt sich im Dezember wieder eine deutliche Abnahme. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,3 Prozent. Wie der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, am Dienstag in Nürnberg erläuterte, zeigt sich die Besserung aber nach wie vor im Wesentlichen in den alten Ländern.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter Ende Dezember 2.453.600 Arbeitslose (Vorjahr: - 236.400; Vormonat: + 93.700). Die Arbeitslosenquote sank auf 7,4 Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.355.300 Arbeitslose gezählt (Vorjahr: - 1.900; Vormonat: + 69.900). Die Arbeitslosenquote lag bei 17,2 Prozent.
In ganz Deutschland meldeten sich im Laufe des Jahres 6.935.100 Menschen arbeitslos (- 282.600 gegenüber 1999); 7.173.500 beendeten ihre Arbeitslosigkeit (- 194.400). Durchschnittlich waren im letzten Jahr 3.888.700 Arbeitslose registriert (- 210.600); während sich die Arbeitslosigkeit im Westen spürbar verringerte (- 226.200), gab es im Osten einen leichten Anstieg (+ 15.600). Die Arbeitslosenquote in Deutschland belief sich im Mittel auf 9,6 Prozent.
Das Statistische Bundesamt schätzt für den Oktober - jüngere Daten liegen nicht vor - eine Erwerbstätigenzahl von 39,13 Millionen; das waren 570.000 mehr als vor Jahresfrist. Saisonbereinigt stieg die Erwerbstätigkeit im Oktober um 36.000.
Im Laufe des Jahres 2000 erhielten die Arbeitsämter 4.103.400 Stellenangebote, 60.000 mehr als 1999. Sie vermittelten 3.517.900 Arbeitsverhältnisse, 221.100 weniger. Der Beitrag der Arbeitsämter zum Arbeitsmarktausgleich ist aber deutlich größer als statistisch ausgewiesen und nimmt wohl auch zu und nicht ab. Über ihre Stellen- und Bewerberbörsen SIS und AIS, die Beauftragung von Dritten und die finanzielle Förderung von Existenzgründern brachten sie mindestens weitere 359.400 Arbeitsuchende in Beschäftigung (nicht in jedem Fall wird bekannt, wenn Bewerber und Stellen über die Börsen zusammen finden). Insgesamt verhalfen die Arbeitsämter im vergangenen Jahr also mindestens 3,877 Millionen Arbeitsuchenden zu einer Beschäftigung.
Die Arbeitsämter verbesserten die Eingliederungschancen sehr vieler Arbeitsuchender. Mit ihren arbeitsmarktpolitischen Instrumenten entlasteten sie den Arbeitsmarkt im Jahr 2000 in einer Größenordnung von rund 900.000, etwa zu gleichen Teilen in den alten und neuen Ländern. Gegenüber 1999 waren das bundesweit durchschnittlich rund 50.000 weniger. Die Abnahme geht auf niedrige Bestände an Teilnehmern zum Jahresbeginn zurück. Im Jahresverlauf hat die Entlastung durch die Arbeitsmarktpolitik dagegen etwas zugenommen (+ 30.000).
I. Deutschland
Weiterhin günstige Entwicklung zum Jahresende hin
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich auch zuletzt gut gemacht. Der jahreszeitlich übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel in diesem Dezember - wohl auch wegen des milden Wetters - niedriger aus als im Durchschnitt der letzten Jahre. Saisonbereinigt ergibt sich eine deutliche Abnahme. Gleichzeitig hat aber die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik etwas stärker abgenommen als zumeist in dieser Jahreszeit. Alles in allem dürfte der Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit weit überwiegend der Konjunktur zuzurechnen sein.
Die Erwerbstätigkeit hat - vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge - im Oktober erneut kräftig zugenommen. Saisonbereinigt ergibt sich bundesweit ein Anstieg von 36.000 Erwerbstätigen, nach +51.000 im September und durchschnittlich 13.000 im Juli und August. Damit hat das Wachstum der Beschäftigung wieder Anschluss an die dynamischere Entwicklung im ersten Halbjahr 2000 gefunden. Nicht saisonbereinigt wird für Oktober eine Erwerbstätigenzahl von 39,13 Mio gemeldet, dies sind rd. 570.000 mehr als vor einem Jahr, nach +580.000 im September und +550.000 im August. Allerdings dürfte sich dieser Zuwachs allein auf die alten Länder beschränken.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember saisonbereinigt um 27.000 gesunken. Dieser Rückgang ist - wohl auch infolge des relativ milden Dezembers - etwas stärker als im Durchschnitt der Monate zuvor (z.B. August bis November: -23.000). Dabei beruht die jüngste Abnahme der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl, wie bereits im November, nicht mehr auf Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik.
- Teil 2 folgt -
Rückfragen bitte an:
Bundesanstalt für Arbeit
Pressereferat Tel. (0911) 179-2218
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell