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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai 2000 - Teil 7/9

Nürnberg (ots)

Saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Mai leicht
verringert, und zwar um 4.000; dies entspricht dem durchschnittlichen
Rückgang der letzten sechs Monate (-5.000). Allerdings dürfte - wie
bereits im Durchschnitt der Monate zuvor - auch die jüngste Abnahme
allein auf Arbeitsmarktpolitik zurückgehen, deren Entlastung im Mai
relativ stark zugenommen hat. Stellt man dies in Rechnung, ist die
Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt wohl eher gestiegen.
Dieser Befund hat nicht zuletzt deshalb besonderes Gewicht, weil
auch im Jahr 2000 Abnahmen des Kräfteangebots tendenziell die
Arbeitslosigkeit mindern. Dabei spielen neben einer geringeren
Erwerbsneigung infolge zunehmender Bildungsbeteiligung junger
Menschen auch Änderungen der Altersstruktur (demografische
Komponente) sowie Wanderungs- und Pendlereffekte eine Rolle. Alles in
allem ist der Arbeitsmarkt insgesamt konjunkturell noch nicht voran
gekommen.
Nicht saisonbereinigt verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen -
größtenteils jahreszeitlich üblich - von April auf Mai um 71.300 auf
1.329.200. Dieser Rückgang war stärker als meist zu dieser Zeit, auch
als vor einem Jahr (-42.800). Folglich lag die Arbeitslosigkeit mit
26.200 oder 2 Prozent deutlich weniger über dem Vorjahresniveau als
noch im April (+54.700; März: +58.600). Allerdings beruht die
Verkleinerung des Vorjahresabstandes praktisch allein auf dem Einsatz
der Arbeitsmarktpolitik, der im Mai erhöht wurde, während er vor
einem Jahr abnahm. Infolgedessen lag die Entlastung durch
arbeitsmarktpolitische Instrumente mit rd. -40.000 deutlich weniger
unter dem Vorjahresniveau als im April (-70.000; März: -80.000).
Fasst man Arbeitslosigkeit und Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik
zusammen, so liegt eine derart abgegrenzte Unterbeschäftigung nach
wie vor unter der des Vorjahres.
Im Zuge der konjunkturellen Belebung des Verarbeitenden Gewerbes
hat sich die Arbeitslosigkeit in Fertigungsberufen (ohne Bau- und
baunahe Fertigungsberufe) weiter günstig entwickelt (-3 Prozent auf
295.400; darunter Metall- und Elektroberufe: -4 Prozent auf 138.700).
Um mehr als ein Fünftel verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen in
Berufsgruppen wie Formgießer, Edelmetallschmiede, Zahntechniker,
Musikinstrumentenbauer, Schlosser ohne nähere Angabe und
Fernmeldemonteure. Ausgeprägt war der Rückgang auch in den
Technischen Berufen (-6 Prozent auf 60.600), insbesondere bei
Ingenieuren, Chemikern, Physikern und Mathematikern (-9 Prozent auf
34.700). Ausgenommen davon waren jedoch, wegen der anhaltenden
Strukturkrise der Bauwirtschaft, Bauingenieure sowie Bau- und
Vermessungstechniker (+8 Prozent auf 11.600). Aus demselben Grund hat
sich auch die Zahl der Arbeitslosen mit Bau- und baunahen
Fertigungsberufen sehr stark erhöht (+18 Prozent auf 124.100 bzw. +20
Prozent auf 67.800). Der nur leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit in
den Dienstleistungsberufen (+1 Prozent auf 685.800) ist das Ergebnis
unterschiedlicher Entwicklungen, die von einem deutlichen Rückgang in
den Verkehrsberufen bis zu einem starken Anstieg bei Ordnungs- und
Sicherheitskräften reichen (-6 Prozent auf 55.500 bzw. +14 Prozent
auf 49.300).
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, belief sich im Mai auf 16,9 Prozent; bezogen auf die
abhängigen Erwerbspersonen waren es 18,2 Prozent. Vor einem Jahr
hatten die Quoten 17,0 Prozent bzw. 18,3 Prozent betragen (vgl.
Anmerkung in Teil I).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren auch im Mai deutlich kleiner
als im Vorjahresmonat; insgesamt beliefen sie sich auf 158.500, das
waren 18.400 oder 10 Prozent weniger. Zum größten Teil geht dies
weiterhin auf weniger Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit zurück
(-11.000 oder -13 Prozent auf 74.200). Allerdings beruht diese
Abnahme fast ausschließlich auf weniger Zugängen nach BSM (-10.900
auf 16.000), und zwar vor allem infolge einer kleineren Zahl
beendeter Maßnahmen. Auch die Arbeitslosmeldungen nach einer
betrieblichen oder außerbetrieblichen Ausbildung nahmen weiter ab
(-600 oder -17 Prozent auf 2.800). Dabei beschränkt sich der Rückgang
auf Personen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben
(-600 auf 1.400), und zwar größtenteils im Rahmen einer beruflichen
Weiterbildung (-500 auf 800). Arbeitslosmeldungen nach schulischer
Ausbildung unterschritten den Vorjahreswert am stärksten (-3.500 oder
-23 Prozent auf 11.700). Dieses Minus beruht zum weitaus größten Teil
auf weniger Zugängen nach beruflicher Weiterbildung oder
Deutsch-Sprachlehrgängen (-3.100 auf 8.600); aber auch Meldungen von
Personen, die noch nie erwerbstätig waren, also vor allem von
Jüngeren, nahmen relativ stark ab (-400 auf 1.000). Schließlich gab
es weniger Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit (-3.300 oder
-5 Prozent auf 69.800); die Abnahme entfällt fast allein auf weniger
Zugänge nach Meldeversäumnissen (-3.000 auf 2.400).
Es folgt Teil 8

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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