Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr verpassen.

Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 4/9

Nürnberg (ots)

II. Alte Länder
Konjunkturelle Besserung des Arbeitsmarktes hält an
Vollständige Daten zur Erwerbstätigkeit in den alten Ländern gibt
es nicht. Anhaltspunkte für die jüngere Entwicklung liefern aber nach
wie vor die Statistiken der Beitragspflichtigen nach dem SGB III, der
Pflichtversicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung, der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie Statistiken für
einzelne Wirtschaftszweige. Danach hat die Erwerbstätigkeit im
Februar vermutlich stärker als in den Monaten zuvor über Vorjahr
gelegen. Darüber hinaus dürften sich die saisonbereinigten Anstiege
der jüngsten Zeit zum weitaus größten Teil, wenn nicht
ausschließlich, auf die alten Länder konzentriert haben. Die
deutliche Zunahme der Erwerbstätigkeit ist der klarste Beleg dafür,
dass im Westen der Arbeitsmarkt von der Konjunktur profitiert.
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April weiter günstig entwickelt.
Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet zwar erneut nur einen
relativ geringen Rückgang (-14.000; März: -2.000); dies ist aber nach
wie vor als Reaktion auf die sehr guten Ergebnisse von November und
Dezember 1999 zu sehen (durchschnittlich: -37.000; s.o. Teil I).
Fasst man die Monate November bis April zusammen, errechnet sich eine
durchschnittliche Abnahme von 23.000.
Allerdings können diese Rückgänge nicht allein der konjunkturellen
Besserung zugerechnet werden. Denn nach wie vor wirkte sich auch die
Abnahme des Kräfteangebots arbeitslosigkeitsmindernd aus. Dabei
werden die demographisch bedingten Abnahmen aber von zunehmender
Erwerbsneigung und einer positiven Wanderungs- und Pendlerkomponente
z.T. ausgeglichen.
Nicht saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit - wie regelmäßig im
April - kräftig gesunken, und zwar um 104.900 auf 2.585.800. Dieser
Rückgang war aber nur wenig stärker als z.B. im April 1999 (-97.300);
im März 2000 war die Abnahme sogar deutlich kleiner als im
Vorjahresmonat gewesen. Auch dies hängt mit den erwähnten
witterungsbedingten Verwerfungen im Verlauf der beiden letzten Winter
zusammen und lässt sich weitgehend auf die Entwicklung in den
besonders saisonabhängigen Berufen zurückführen. So ist in den
Bauberufen, den baunahen Fertigungsberufen, bei den
Steinebearbeitern, den Verkehrsberufen sowie den Land- und
Forstwirtschaftlichen Berufen im März und April 2000 die Zahl der
Arbeitslosen um 33.700 weniger gesunken als im Vorjahreszeitraum.
Andererseits war der Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesen Berufen
von Anfang November bis Ende Februar um 32.200 kleiner als im
kälteren Vorjahreszeitraum. Verkürzt: Weil zu Beginn des letzten
Winters relativ wenig saisonale Arbeitslosigkeit aufgebaut worden
ist, konnte im Frühjahr entsprechend weniger abgetragen werden. Im
Vergleich zum Vorjahr gab es im April insgesamt 213.700 Arbeitslose
weniger (März: -206.100; Februar: -226.000).
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, belief sich im April auf 7,9 Prozent; bezogen auf
die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 8,7 Prozent. Im April
1999 errechneten sich Quoten von 9,0 Prozent bzw. 10,1 Prozent (vgl.
Anmerkung in Teil I).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren im April weiterhin schwächer
als vor einem Jahr. Insgesamt beliefen sie sich im ersten
Jahresdrittel auf 1,64 Mio, dies sind 137.300 oder 8 Prozent weniger.
Dabei waren auch die Zugänge aus Erwerbstätigkeit anhaltend geringer
(ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: -40.400 oder -5
Prozent auf 805.900). Über drei Viertel dieses Rückgangs resultierten
- aufgrund der konjunkturellen Belebung - aus weniger
Arbeitslosmeldungen aus dem Verarbeitenden Gewerbe (-31.600 oder -16
Prozent auf 167.900), und zwar insbesondere aus dem Maschinenbau, der
Chemischen Industrie, der Herstellung von Metallerzeugnissen sowie
der Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Die Zugänge aus dem Bau- und dem
Dienstleistungsgewerbe waren kaum geringer (-2 Prozent auf 143.600
bzw. -1 Prozent auf 466.400). Innerhalb des Dienstleistungssektors
gab es jedoch beträchtliche Unterschiede. Während aus Handel und
Kfz-Reparatur sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe deutlich weniger
Arbeitslosmeldungen erfolgten (-6 Prozent auf 125.100 bzw. -21
Prozent auf 7.800), erhöhten sie sich aus den unternehmensnahen
Dienstleistungen stark (+10 Prozent auf 73.900), insbesondere aus dem
Bereich der expandierenden Arbeitnehmerüberlassung, der es
überwiegend mit gewerblichen Arbeitnehmern zu tun hat, aber auch aus
dem Reinigungsgewerbe. Auch die Zugänge aus der Landwirtschaft waren
höher als im Vorjahreszeitraum (+11 Prozent auf 15.500). Dagegen
haben sich wegen des Kräftebedarfs zur Beseitigung der
Windbruchschäden vom Dezember 1999 wesentlich weniger Arbeitnehmer
aus der Forstwirtschaft arbeitslos gemeldet (-32 Prozent auf 3.700).
Teil 5 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
  • 09.05.2000 – 10:01

    Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 3/9

    Nürnberg (ots) - Hinweise zum Verständnis der Berufsberatungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit Die Berufsberatungsstatistik ist die einzige monatlich verfügbare Erhebung von Vorgängen auf beiden Seiten des Ausbildungsstellenmarktes. Die Daten liegen in tiefer berufsfachlicher und regionaler Gliederung vor und werden seit Jahren nahezu unverändert erhoben. Somit lassen sich lange ...

  • 09.05.2000 – 10:00

    Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 2/9

    Nürnberg (ots) - Die Arbeitslosigkeit hat sich weiter verringert. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für April aber nur einen leichten Rückgang (-8.000), nachdem es für März sogar einen Zuwachs ausgewiesen hatte (+10.000). Im Januar und Februar hatte es dagegen Rückgänge von jeweils 30.000 gegeben; im Durchschnitt der ausgesprochen milden Monate Dezember und November 1999 sogar von 56.000. Dass ...

  • 09.05.2000 – 10:00

    Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 1/9

    Nürnberg (ots) - Arbeitslosenzahl sinkt unter vier Millionen Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April unter vier Millionen gesunken. Die Arbeitsämter zählten 3.986.400 Arbeitslose, 159.000 weniger als vor einem Jahr und 154.600 weniger als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote betrug 9,8 Prozent. Die Beschäftigung hat auch zuletzt weiter zugenommen. "Die zunehmende Auslastung ...