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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 1999
Teil 4 von 12

Nürnberg (ots)

   II. Alte Länder
Weitere Aufhellung am Arbeitsmarkt
Anhaltspunkte für die jüngere Entwicklung der Erwerbstätigkeit in
den alten Ländern liefert seit kurzem wieder die Statistik der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Nach ersten vorläufigen
Angaben auf Stichprobenbasis hat sich nach der Sommerpause die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (ohne geringfügige
Beschäftigung) nicht mehr verringert. Saisonbereinigt errechnet sich
im Durchschnitt der Monate August und September - aktuellere Daten
gibt es noch nicht - eine Zunahme von rd. 50.000; zuvor waren noch
Rückgänge zu verzeichnen (z.B. Mai bis Juli durchschnittlich: rd.
-40.000). Nicht saisonbereinigt wurden für den September 22,58 Mio
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ausgewiesen, dies sind
86.000 oder 0,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist (August: +64.000;
Juli: +52.000). Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Totalauswertungen
diese Stichprobenergebnisse bestätigen.
Die Arbeitslosigkeit hat sich im Dezember weiter ausgesprochen
günstig entwickelt. Saisonbereinigt ist sie im Berichtsmonat mit
-40.000 erneut deutlich stärker gesunken als in den Monaten zuvor
(November: -27.000; Oktober: -19.000; Mai bis September
durchschnittlich: -12.000). Was die Größe der jüngsten
saisonbereinigten Abnahme betrifft, ist indes zu beachten: Zwei
Drittel des Rückgangs entfallen auf männliche Arbeiter; dies hängt
auch damit zusammen, dass der Dezember dieses Jahres relativ mild
war. Infolgedessen dürfte eine zu große Saisonkomponente
herausgerechnet werden, was sich vor allem bei dem Personenkreis
auswirkt, der in den Außenberufen stark vertreten ist. Außerdem
könnte die neue Regelung zur Förderung der ganzjährigen Beschäftigung
in der Bauwirtschaft stärker stabilisierend gewirkt haben. Diese
Vermutungen werden dadurch gestützt, dass die Zugänge in
Arbeitslosigkeit aus der Bauwirtschaft mit einem Anteil von 23
Prozent an allen Meldungen aus Erwerbstätigkeit geringeres Gewicht
hatten als z.B. im Vorjahresmonat (27 Prozent) und dass der Anstieg
der Zahl arbeitsloser Bauarbeiter von November auf Dezember mit
+23.100 geringer war als im Durchschnitt der drei Jahre zuvor
(+30.900). Nach wie vor wirkt sich auch die demographisch bedingte
Abnahme beim Kräfteangebot arbeitslosigkeitsmindernd aus. Alles in
allem hat die konjunkturelle Belebung aber zunehmend zum Abbau der
Arbeitslosigkeit beigetragen.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie
üblicherweise im Dezember - gestiegen, und zwar um 86.400 auf
2.690.000. Diese Zunahme war aber wesentlich schwächer als in den
letzten Jahren (z.B. 1996 bis 1998 durchschnittlich: +133.000). Somit
bewegte sich die Arbeitslosigkeit immer stärker unter dem Stand des
Vorjahres (-194.800; November: -141.100; Oktober: -113.000). Die
Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik lag weitgehend unverändert unter
Vorjahresniveau (-40.000; November: -45.000; Oktober: -30.000).
Die Arbeitslosenquote, auf der Grundlage aller zivilen
Erwerbspersonen berechnet, betrug im Dezember 8,6 Prozent, im
Vergleich zu 9,3 Prozent vor Jahresfrist. Auf die abhängigen zivilen
Erwerbspersonen bezogen, ergibt sich eine Quote von 9,6 Prozent
(Vorjahr: 10,4 Prozent).
Die Arbeitslosmeldungen haben im Berichtsmonat weiter abgenommen.
Insgesamt beliefen sie sich auf 395.700, dies sind 44.200 oder 10
Prozent weniger als im Dezember 1998. Dabei waren - wie bereits in
den beiden Monaten zuvor - die Zugänge aus Erwerbstätigkeit deutlich
kleiner (-13 Prozent auf 208.400), was fast ausschließlich auf
weniger Meldungen nach einer regulären, mehr als kurzfristigen,
abhängigen Tätigkeit beruht. Dies spricht für eine Stabilisierung der
Beschäftigung. Auch die Zugänge nach betrieblicher und schulischer
Ausbildung waren weiterhin erheblich schwächer (-12 Prozent auf 5.900
bzw. -26 Prozent auf 18.300), aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit
waren sie ebenfalls wie schon bisher kleiner als vor Jahresfrist (-3
Prozent auf 163.100).
Besonders gut machten sich im Dezember die Abmeldungen aus
Arbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat beendeten 309.400 Personen ihre
Arbeitslosigkeit, dies sind 9.500 oder 3 Prozent mehr als vor einem
Jahr, nachdem seit dem Frühjahr der Abgang noch unter den
Vorjahreswerten gelegen hatte. Dabei konnten erneut wesentlich mehr
Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung
beenden (+15.800 auf 113.500). Auch dies deutet auf eine positive
Tendenz bei der Beschäftigung hin. Der Zuwachs beruht großenteils auf
mehr Arbeitsvermittlungen (+12.100 oder +18 Prozent auf 78.800),
obwohl finanzielle Hilfen zur unmittelbaren Eingliederung in den
ersten Arbeitsmarkt etwas weniger in Anspruch genommen worden sind.
So gab es im Dezember 14.100 Eintritte in Maßnahmen zur direkten
Förderung regulärer Beschäftigung, dies sind 1.300 weniger als vor
einem Jahr. 3) Das Minus beruht vor allem auf Abnahmen bei den
Eingliederungszuschüssen (-1.500 auf 5.700). Einmündungen in
Tätigkeiten am zweiten Arbeitsmarkt sind ebenfalls deutlich
zurückgegangen (ABM: -1.100 auf 7.100; traditionelle SAM dagegen:
+100 auf 900). Mit anderen Worten: Vor allem nicht geförderte
Vermittlungen, aber wohl auch Aufnahmen selbst gesuchter Arbeit haben
kräftig zugelegt.
Die gemeldete Kräftenachfrage hat sich weiter stark belebt. Im
Dezember gingen bei den Arbeitsämtern 208.500 Stellen ein, dies sind
45.400 oder 28 Prozent mehr als vor einem Jahr. Infolgedessen konnten
auch wesentlich mehr Vermittlungen erzielt werden. Die Arbeitsämter
bahnten im Dezember 134.600 Beschäftigungsverhältnisse über sieben
Tage Dauer an, dies sind 19.000 oder 16 Prozent mehr als vor
Jahresfrist; dabei gab es erneut weniger Zuweisungen in ABM (-900 auf
7.800). Vermittlungen in Tätigkeiten unter sieben Tage Dauer waren
weiterhin etwa genauso zahlreich wie vor einem Jahr (-800 auf
80.900). Insgesamt bahnten die Arbeitsämter 215.500
Beschäftigungsverhältnisse an, dies sind 18.200 oder 9 Prozent mehr
als im Vorjahresmonat.
- Teil 5 folgt -

Rückfragen bitte an:

Bundesanstalt für Arbeit
Herr Mann
Tel.: 0911/1 79 3055
Herr Dr. Schütz
Tel.: (0911) 179 3725

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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